Dutchman’s Lost Mine
Die Superstition Mountains erheben sich östlich von Phoenix, Arizona gen Himmel. Die Bezeichnung Berge des Aberglaubens geht wahrscheinlich auf die ersten Siedler zurück, die mystische Geschichten der Pima und Apachen hörten. Viele Geschichten ranken sich um dieses Gebiet. Einige basieren auf Tatsachen, andere wurden im Laufe der Zeit zu dem gemacht, was sie heute sind: mystische Legenden. Wie viel Wahrheitsgehalt sich darin verbirgt, werden wir nie erfahren.
Der Preuße Jacob Waltz kam etwa 1840 in die USA, manche Quellen behaupten um 1850, ließ sich zuerst in Mississippi nieder und folgte einige Jahre später dem Lockruf des Goldes in den Westen. Bis in die 60er Jahre ist über ihn nicht viel bekannt, außer dass er den erhofften Reichtum nicht fand. 1861 erwarb er die amerikanische Staatsbürgerschaft in Los Angelos und arbeitete in den San Gabriel Minen. Abenteuerlust und die Hoffnung auf schnellen Reichtum führten ihn in das dünnbesiedelte Gebiet von Arizona, wo Apachen in den Bergen herumstreiften und sich gegen die weißen Eindringlinge wehrten. Viele Goldsucher kehrten aus den Bergen nicht zurück. Dass Waltz in dieser Gegend gelebt hatte, ist unumstritten. In verschiedenen Dokumenten taucht sein Name immer wieder auf. 1863 schloss er sich der Peeples-Weaver Gruppe an, die in den Bradshaw Mountains nach Gold suchte. Ob Waltz dabei war, als die Prospektoren fündig wurden, ist nicht bekannt. Laut einiger Dokumente arbeitet er in verschiedenen Minen.
Ende der 60er Jahre ließ er sich im Salt River Valley nieder und unternahm von hier aus seine Unternehmungen in die Berge. In den 70ern kam Waltz mit Taschen voller Golderz nach Phoenix. Er trank, warf mit Geld um sich und prahlte damit, den Goldfund seines Lebens gemacht zu haben. Er verriet, dass sich der Fundort in den Superstition Mountains befand.
Ab hier wird es mysteriös, denn Waltz lebte viele Jahre eher bescheiden, statt in großem Reichtum. Seine letzten Tage verbrachte er im Haus von Julia Thomas, bis er am 25. Oktober 1891 im Alter von 81 Jahren starb.
Nach seinem Tod rüstete Julia Thomas mit den Petrasch-Brüdern eine Expedition in die Superstition Mountains, worüber die Phoenix-Gazette einen Artikel brachte. Möglicherweise nutzte sie Notizen, die sie nach Waltz Angaben gefertigt hatte. Doch enttäuscht kehrten sie ohne Gold zurück. Die Ironie dabei, sie durchquerten das Gebiet, wo kurz nach ihrem Durchqueren Ende des Jahres 1892 heftiger Regen Goldadern freilegte. In den Goldfield, Black Queen und Mammoth Minen wurde Gold für mehrere Millionen Dollar in wenigen Jahren abgebaut.
Hermann Petrasch war von der Existenz von Waltz‘ Mine überzeugt. Er ließ sich in der Nähe nieder, arbeitete als Cowboy und Zimmermann und verbrachte seine Freizeit mit der Suche nach der Lost Dutchman Mine. Der Name führt auf die Bezeichnung deutscher Einwanderer zurück, die zu jener Zeit so genannt wurden. Hin und wieder erhielt Petrasch Besuch von Journalisten, die über seine Suche nach der legendären Mine berichteten. Er starb 1953, ohne sie jemals gefunden zu haben.
Manche sind der Meinung, Waltz habe einen Teil des Peralta-Goldes gefunden, wiederum eine Legende. Es wird erzählt, die Arbeiter der Peralta-Mine seien von Indianern überfallen worden. Da für die Indianer das Gold wertlos war, verstreuten sie es.
Fakt ist, Jacob Waltz hat zu dieser Zeit in der Umgebung der Superstition Mountains gelebt. Alles Weitere bleibt, was es ist, eine Legende über, die Büchern geschrieben und Filme gedreht wurde.
Quellen:
(ah)