Skull Party 1
Softcover, Manga, Carlsen, Hamburg, Juli 2013, 196 Seiten, 6,95 Euro, ISBN: 9783551793812, ab 16 Jahre
Der 19-jährige Emil Schwarz ist ein Querkopf, wie er im Buche steht: Er schwänzt die Schule, rebelliert gegen seine Eltern und Lehrer und hält sich auch sonst an keine Regeln. Und das in einer Zeit, in der die Welt keine Rebellen mehr duldet und der Bevölkerung regelmäßig eine Droge verabreicht wird, um den Frieden zu wahren. Aber Emils Vater, ein genialer Wissenschaftler, der diese Droge erfunden hat, stellt sich heimlich gegen die Regierung und verabreicht die Droge seinen Kindern nicht. Nur Sohn Lukas arbeitet schließlich für die Regierung: Er soll als Geheimauftrag Emil töten. Emil weiß von alledem nichts. Er ahnt auch nicht, dass seine geliebte Schwester mit in diese Sache verstrickt ist. Und er weiß nicht, dass sein wiederkehrender Traum, in dem ein Sensenmann ihm sagt, er solle sich den Unterkiefer holen, ebenfalls mit dem großen Geheimnis zu tun hat: der Skull Party.
So eigenwillig wie sein Inneres ist auch das Äußere der Hauptfigur gestaltet: Emil ähnelt nur bedingt den bisher bekannten Manga-Figuren. Auch die Story ist eine Mischung aus dem, was man aus Japan schon kennt, und neuen Ideen der Germanga-Mangaka Melanie Schober. Das bringt frischen Wind in die Szene, ohne dass man die Qualität vermisst, die die Anfangsgeneration der Germangas leider noch nicht aufgebracht hatte. Der Science-Fiction-Manga ist zwar keine Offenbarung, auch nicht unbedingt tiefgründig, aber er unterhält ganz gut. Allerdings ahmt Schober in einer Sache die japanischen Mangas leider zu gut nach: Das Frauenbild ist, obwohl hier eine Autorin am Werk ist, leider sehr einfach und z.T. auch sexistisch gestrickt. Ein wenig mehr Kritik am japanischen Vorbild würde Schober diesbezüglich gutstehen.
(ud)