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Das war der Buchmesse Convent 2013

Das war der Buchmesse Convent 2013
Einige persönliche Anmerkungen

Es ist schon erstaunlich, was seit nunmehr 28 Jahren aus dem Buchmesse Convent geworden ist. Neben die vielen Cons, die im Verlaufe eines Jahres stattfinden, hat sich dieses Treffen in Dreieich-Sprendlingen zu einem der bekanntesten Events der Phantastik entwickelt. Nicht nur im Rhein-Main-Gebiet fiebert man dieser Veranstaltung mit seinem anspruchsvollen Programm entgegen. Es machen sich Jahr für Jahr Verleger, Autoren und Lesebegeisterte aus dem gesamten deutschsprachigen Raum auf den Weg zum Transporter- und Maschinenraum, zum Hangar- und Holodeck sowie zum großen Saal des Bürgerhauses in der Fichtestraße 50. Von außen betrachtet sah man am frühen Morgen des 12. Oktobers der Location nicht an, wie viel Phantastisches in ihr steckte. Bereits nach Bezahlen des Eintrittspreises war man im wahrsten Sinne des Wortes mitten im Geschehen. Neben vielen altbekannten Ausstellern und Autoren waren eine Reihe neuer Gesichter anwesend. Nun ja, mehr oder weniger bekannt sind sie in der Phantastikszene schon, doch nahmen sie zum ersten Mal am Buchmesse Convent teil. Sicherlich wird man diese Phantasten auch in den nächsten Jahren in Dreieich antreffen. Denn wer einmal Blut geleckt hat, wird BUCONsüchtig. Ich spreche da aus Erfahrung.

Auch in diesem Jahr habe ich mich rundum gut unterhalten gefühlt. Es ist immer wieder schön, zu einer großen Familie zu gehören, welche einmal im Jahr zum großen Treffen einlädt, Neuankömmlinge herzlich willkommen heißt und sie in den großen Kreis der Phantasten aufnimmt. Auch wenn die Programmschienen proppenvoll waren, konnte jeder für sich entscheiden, ob er den Tag mit Lesungen verbringt oder sich im großen Saal mit Gleichgesinnten unterhält. Für jeden Geschmack war etwas dabei.
Ja, es lässt sich über Geschmack streiten, doch was der illustren Phantastenschar für den Gaumen durch das Cateringteam angeboten wurde, war mehr als peinlich und vor allem überteuert. Da ließ sich ein Gang zum REWE-Markt um die Ecke oder zum Pizzamann seines Vertrauens nicht vermeiden. Selbst das Orga-Team staunte nicht schlecht über das »reichhaltige und ausreichende Angebot« und über die »Schnelligkeit« der Damen an der Fritteuse. Doch die Mannen um Kurt Zelt und Roger Murmann haben diesen Umstand nicht zu verantworten.
Besonders gefreut habe ich mich über die kleine Runde der D9E – Die neunte Expansion – mit Ernst Wurdack an der Spitze, welche den Auftakt der Serie mit einem Gläschen Sekt feierte. Es ist gut zu wissen, dass Verleger, Lektoren, Korrektoren und Autoren ein starkes Team gebildet haben, um den Lesern anspruchsvolle und interessante Science-Fiction-Literatur anbieten zu können. Auch in diesem kleinen, aber feinen Kreis fühle ich mich pudelwohl. Ehrlich gesagt hatte ich anfangs ein mulmiges Gefühl, ob Ernst mit meiner Arbeit zufrieden ist. Und an dieser Stelle muss ich sagen: Er ist es! Denn sowohl vom Verleger als auch vom Autor erhielt ich einen Folgeauftrag.

Es ist schon schwierig, in Vorbereitung des Events eine Auswahl zu treffen, wer wann welchen Programmpunkt belegt oder einen Präsentationsstand bekommt, da sich die Anzahl von Bewerbungen von Jahr zu Jahr steigert. Ob ein Losverfahren oder ein Rotationsprinzip das Nonplusultra darstellt, um auch anderen Verlagen und Autoren die Möglichkeit zu geben, ihre Produkte präsentieren zu können, möchte ich nicht beurteilen. Das Orga-Team trifft seine Entscheidung. Doch sollte man aus meiner Sicht neben den Alteingesessenen auch jungen Verlagen eine reelle Chance einräumen, da der Buchmesse Convent das unabhängige zentrale Treffen der deutschsprachigen literarischen Phantastikszene im Rhein-Main-Gebiet, gleichzeitig die führende Convention für phantastische Literatur in Deutschland darstellt und man seinesgleichen sucht. Zudem belegen die Besucherzahlen der vergangenen Jahre, dass der Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad des Cons wächst und wächst und wächst … Doch die Location verändert sich nicht. Die Nachfrage an Präsentationsfläche übersteigt die real existierende Nutzfläche und wird es auch in den nächsten Jahren tun. Vielleicht ist dies ein kleiner Denkanstoß, sich nach einer größeren Location umzuschauen, um den wachsenden Bedürfnissen nachzukommen.

Die gleiche Situation findet sich in puncto Lesungen. Sicherlich sind die Autoren froh, ein Zeitfenster von einer Stunde zu bekommen, um ihr Werk vorstellen zu können. Doch manchmal sind meiner Meinung nach kleinere Zeitvorgaben mehr und effektiver. Meine langjährigen Erfahrungen als Messejunkie besagen, dass für einen Vortragenden 60 Minuten zu einer verdammt langen Zeit werden können. Es wäre sicherlich eine Überlegung wert.

Potz Blitz … was ging denn da ab 19:00 Uhr ab? Vorweg gesagt: Ich mag Hermann Ritter und Mike Hillenbrand genauso gern wie Markus Heitz. Ich kenne alle drei bereits seit einer gefühlten Ewigkeit. Sorry, ich muss es einfach sagen: Es war mehr eine Posse über eine Nichtnominierung als eine würdige Bekanntgabe der Preisträger des diesjährigen Deutschen Phantastikpreises. Mal ehrlich, Leute: Witz gemacht, Pointe verstanden, und ab dafür …
Technische Pannen können jedem passieren, dies ist halt so. Doch sollte man für solche Fälle einen Plan B in petto haben. Gern denke ich an jene Preisverleihungen zurück, auf welchem zum Beispiel Laudatoren die Bühne betraten, die Werke der Preisträger vorstellten und diese würdigten. In solchen Momenten steigt in mir ein erhabenes Gefühl der Achtung und Wertschätzung gegenüber dem Geleisteten auf.
Etwas Neues an den Mann bringen zu wollen, ist sicherlich gut gemeint. Doch in diesem Fall wäre Altbewährtes ansprechender gewesen.

Fazit:
Trotz kleiner Widrigkeiten war für mich der Buchmesse Convent 2013 innerhalb der Phantastikszene das Ereignis in diesem Jahr. Es sah im Vorfeld so aus, als ob ich aufgrund meiner Schichtarbeit an diesem nicht hätte teilnehmen können. Doch hartnäckig bestand ich bei meinen Vorgesetzten auf diese Teilnahme. Bucon ohne mich geht nicht. Er gehört zu meinem Leben wie das Salz in der Suppe. Den größten Teil der teilnehmenden Phantasten sehe ich vielleicht nur einmal im Jahr, und das eben in Dreieich.
Ich möchte mich beim Orga-Team für diese interessante, vielfältige und gelungene Veranstaltung bedanken. Mein Dank geht auch an diejenigen Gesprächspartner, mit denen ich in Erfahrungsaustausch treten konnte.
Ich beglückwünsche an dieser Stelle alle Preisträger des DPP 2013 und bedanke mich bei all unseren Geisterspiegel-Fans, die mit ihrem Voting dazu beigetragen haben, dass wir in der Kategorie »Beste Internetseite« einen beachtlichen 3. Platz belegt haben. Tja, an den vielen Phantastik-, Krimi- und anderen Couchen kommt keiner so schnell vorbei. Doch dabei sein ist alles, und bei fehlender Vorschlagsliste durch die Jury unter die 5 Finalisten zu kommen, beflügelt uns, den Geisterspiegel noch interessanter zu gestalten.
Der Termin des Buchmesse Convent für nächstes Jahr ist bereits abgespeichert. Ich freue mich schon heute auf den Con.

(wb)

2 Antworten auf Das war der Buchmesse Convent 2013