Der Heckenritter – Band 1
George R.R. Martin
Der Heckenritter – Band 1
Die Vorgeschichte zu Game Of Thrones
Bearbeitung: Ben Avery, Zeichnungen: Mike S. Miller, Farben: Mike Crowell, Team Kandora & Transparency Digital, Comic, Softcover, Panini, Stuttgart, Februar 2013, 2. überarbeitete Auflage, 160 Seiten, 16,95 Euro, ISBN: 9783862015351
Ein Jahrhundert vor den Ereignissen von Game Of Thrones: Ein Heckenritter namens Dunk bestattet seinen Lehrmeister und nimmt dessen Ritterausrüstung an sich. Ab jetzt nennt sich Dunk »Ser Duncan der Große« und will auf Turnieren genug Geld zu verdienen, um sich ein beschwerdefreies Leben zu ermöglichen. Aber der Weg zu einer Turnierteilnahme ist voller Hürden: Als erste Hürde muss er jemanden finden, der ihn kennt und für ihn bürgt. Aber niemand will Dunk gekannt haben. Außerdem heftet sich ein Stallbursche an seine Fersen, der unbedingt Dunks Knappe werden will. Damit nicht genug macht er sich Prinz Aerion von Targaryn zum Feind, indem er eine schöne Marionettenspielerin vor seinem Zugriff schützt. Der setzt alles dran, dass die Schande, die er erlitten hat, durch Dunks Kopf gesühnt wird. Ein Gottesurteil soll entscheiden, ob Dunk richtig gehandelt hat. Aber für dieses Urteil benötigt er 6 Ritter, die ihr Leben für ihn aufs Spiel setzen wollen. Nur: Wenn ihn schon niemand kennen will, wie soll er dann 6 Ritter finden, die mit ihm reiten?
Der erste Band der Vorgeschichte bietet eine neue Geschichte und eine vereinfachte Version von GOT: einen echten Helden, der die wahren Rittertugenden verteidigt, auch wenn er »nur« ein verachteter Heckenritter (eine Art Landstreicher in Form eines Ritters) ist. Und einen Bösen in Form des arroganten, keine Skrupel kennenden Aerion. Die Helden von GOT sind dann doch differenzierter gezeichnet, sodass man eigentlich gar nicht sagen kann, ob es überhaupt Gut und Böse gibt, sondern eigentlich nur unterschiedliche Interessen, die sich im Weg stehen. Außerdem sind die überraschenden Wendungen in Der Heckenritter durchschaubar. Trotzdem ist die Geschichte gelungen, da der Held trotz all seiner anfänglichen Zuversicht an sich zweifelt, sich Gedanken macht und wegen seiner Motive irgendwie sympathisch ist. Man fiebert z.B. mit ihm mit, wenn er seine 6 Ritter sucht. Die Zeichnungen sind insgesamt gelungen und unterstützen auch durch die Farbgebung und die Dynamik der Panels die Geschichte.
Als Extras bietet der Comic die amerikanischen Coverbilder und eine Heraldik der vorkommenden Figuren.
Fazit:
Auch wenn Game Of Thrones differenzierter ausgestaltet worden ist, so ist Der Heckenritter doch ein netter Fantasy-Lesespaß für zwischendurch.
Copyright © 2013 by Ulrike Dansauer