Star Trek Into Darkness
Warnung! Dieser Artikel ist keine Rezension! Er enthält Spoiler, die den Filmgenuss störend beeinflussen können. Wer den Film noch nicht gesehen hat, ihn aber schauen möchte, sollte sich die Lektüre des Artikels für die Zeit nach dem Kinobesuch aufsparen!
Sie sind gewarnt!
Beginnen möchte ich nicht mit dem 12. Film der Serie und dem 2. Teil des Reboots, sondern mit dem Original-Zeitverlauf.
Bei Sternzeit 3141,9 (das Jahr 2267) fängt die Enterprise den in Morsezeichen gesendeten Ruf eines Schiffs auf, der Botany Bay. Bei der Erkundung des Schiffs finden Kirk und die Mitglieder des Außenteams Kältekammern vor, die meisten noch intakt. Der Kommandant der Botany Bay wird durch das Eintreffen des Landungsteams aus dem Kälteschlaf erweckt und auf die Enterprise gebracht.
Im weiteren Verlauf der Folge stellt sich heraus, dass es sich bei dem Kommandanten um Khan Noonian Singh handelt, ein genetisch aufgewerteter Diktator aus den 20. Jahrhundert, der nach seinem Sturz mit einigen Getreuen die Flucht ergriff und seit dieser Zeit im Kälteschlaf dämmerte.
Khan gelingt es, seine Kameraden zu erwecken und gemeinsam planen sie die Übernahme der Enterprise. Dies misslingt und letztlich werden er und seine Leute nach einer Gerichtsverhandlung auf Ceti Alpha V ausgesetzt; ein Planet der M-Klasse.
Damit endet die Folge „Der schlafende Tiger“ – im Original „Space Seed“, nicht aber die Story um Khan und seine Leute.
Ein halbes Jahr später detoniert Ceti Alpha IV. Die Druckwelle verschiebt die Umlaufbahn von Ceti Alpha V, sodass aus dem Planeten eine Wüstenweld mit härtesten Bedingungen wird.
Davon wissen weder Kirk noch die Sternenflotte – Khan und seine Leute bleiben sich selbst überlassen.
18 Jahre später, im Jahr 2285, landet ein Team der USS Reliant, darunter auch der zum Commander beförderte Pavel Chekov, auf Ceti Alpha VI – eigentlich jedoch Ceti Alpha V. Ihre Aufgabe ist es, einen Planeten für das Genesis-Projekt auszuwählen. Dies ist der Beginn des 2. Films der Serie mit dem Titel „Der Zorn des Khan“, im Original „The Wrath of Khan“.
Sie finden die Reste der Botany Bay, und auch wenn Chekov einfällt, was damit auf sich hat, werden sie von Kahn und den überlebenden Mitgliedern seiner Crew überwältigt.
Chekov, dem ein Wurm ins Hirn gepflanzt wurde, gibt die Geheimnisse des Genesis-Projekts preis. Kahn bemächtigt sich dieser Technologie und nutzt sie als Waffe, um Admiral Kirk zu vernichten.
Im Mutara-Nebel kommt es zur entscheidenden Schlacht. Hierbei werden Khan und seine Getreuen getötet, aber auch Spock stirbt bei dem Versuch, die Enterprise zu retten. Seine Leiche wird auf den Genesis-Planeten geschossen.
Kommen wir nun zum Reboot.
Die Zeitlinie wurde von Nero geändert, als dessen Schiff durch ein schwarzes Loch in die Vergangenheit geschleudert wurde. Infolge dessen wird Khan wesentlich früher von Admiral Marcus erweckt, noch vor der ersten 5-Jahres-Mission.
Marcus möchte sich die Fähigkeiten des Mannes zunutze machen, um endlich einen Krieg gegen die Klingonen zu beginnen.
Davon wissen Kirk und seine Leute nichts, als sie nach einem Anschlag auf das Archiv der Sternenflotte in London im Hauptquartier der Sternenflotte zusammenkommen und den nächsten Schritt planen.
Dabei identifiziert Admiral Marcus den Schuldigen des Anschlags als John Harrison, ein Agent der Sternenflotte.
Während der Sitzung greift Harrison das Hauptquartier mit einem kleinen Shuttle an. Viele Offiziere sterben, der Schuldige flieht auf den klingonischen Heimatplaneten Kronos und Kirk erhält von Marcus den Auftrag, mit der Enterprise zum Rande der Neutralen Zone zu fliegen und neu entwickelte Langstreckentorpedos auf Harrison abzufeuern, um ihn zu vernichten. Da auch Pike zu den Toten zählt, will Kirk Rache!
Kirk entscheidet sich dennoch während des Flugs dafür, Harrison festzusetzen und einem Gericht zu übergeben.
Ein Schaden im Maschinenraum lässt die Enterprise hilflos im Raum der Klingonen treiben. Harrison wird dennoch von Kirk und seinem Team gestellt.
Zurück auf dem Schiff erfährt Kirk, dass es sich bei Harrison um Khan Noonian Singh handelt und Marcus seine Crew als Geiseln hält, um sich seiner Dienste zu versichern. Marcus plant einen Krieg gegen die Klingonen und braucht daher die Fähigkeiten eines genetisch aufgewerteten Kriegers, wie es Khan nun einmal ist.
Die noch immer treibende Enterprise registriert ein näherkommendes Schiff der Sternenflotte. Es ist Admiral Marcus, der mit allen Mitteln versuchen will, Khan zum Schweigen zu bringen. Auch die Crew der Enterprise muss sterben, da sie nun das Geheimnis des Admirals kennt.
Die Enterprise will fliehen, doch nahe der Erde werden sie von Marcus gestellt und das Gefecht beginnt.
Chefingenieur Scott gelingt es kurz vor der Vernichtung der Enterprise, die Maschinen des Admirals-Schiffs lahmzulegen. Gemeinsam mit Khan geht Kirk an Bord des Schiffs, um Marcus auszuschalten. Khan gelingt es, das Admirals-Schiff unter seine Kontrolle zu bringen. Er beamt Kirk zurück auf die Enterprise und fordert im Gegenzug die an Bord befindlichen und in den Torpedos versteckten Crewmitglieder.
Durch einen Trick gelingt es Spock, die Torpedos zu aktivieren, nachdem die Menschen darin entfernt wurden. Die Torpedos detonieren an Bord des Schiffs, die Enterprise wird jedoch in Mitleidenschaft gezogen. Kirk stirbt bei dem Versuch, das Schiff zu retten.
Khan kann das schwer beschädigte Schiff zur Erde steuern und bringt es zum Absturz, um das Hauptquartier der Sternenflotte zu zerstören. Er überlebt den Absturz und will fliehen, doch Spock setzt ihm nach.
Inzwischen erkennt McCoy, dass er Kirk mit dem Blut Khans retten kann. Uhura beamt auf die Erde, um es Spock zu sagen. Gemeinsam überwältigen sie Khan, Kirk wird gerettet.
Am Ende liegt Khan wieder in einer Kälte-Kammer, so wie auch die Mitglieder seiner Crew. Sie werden in einer Halle von Starfleet aufbewahrt.
Mit einer Rede zum Jahrestag der Ereignisse ein Jahr später und dem Hinweis, dass die Enterprise nun auf eine 5-Jahres-Mission geht, endet der Film.
Rezeption:
Natürlich ist „Star Trek Into Darkness“ reich an Anspielungen auf „Der Zorn des Kahn“. Dass die Rollen von Kirk und Spock teilweise vertauscht sind, tut dem Film überaus gut. Auch weitere Anspielungen und Details werten den 2. Teil des Reboots auf. So injiziert McCoy einem toten Tribble etwas von Khans Blut – die Auferstehung des Tiers ist es, die schließlich zu Kirks Rettung führt.
Spannung und Humor halten sich die Waage, der Film ist erneut sehr actionlastig geworden.
Interessant ist, dass die Handlung von jüngeren Zuschauern als etwas dünn beschrieben wurde. Dies mag sein – aber nur, wenn man die Vorlagen nicht kennt. Hat man jedoch die oben erwähnte Folge und auch Teil 2 der Filmreihe gesehen, findet man viele Parallelen, aber auch Unterschiede und erlebt so eine eingängige, spannende Story, die einen ständig überlegen lässt, wie es denn eigentlich hätte sein sollen.
Die 3D-Effekte sind gut eingesetzt, sie bereichern den Film und wirken nicht wie unnötiger Ballast. Auch die Schauspieler sind wieder in ihrem Element.
Hier jedoch kommt mein einziger Kritikpunkt ins Spiel. Auch wenn Benedict Cumberbatch überzeugend spielt und als Action-Bösewicht sicherlich seine Rolle gut verkörpert, kann er doch nicht an die brillante Leistung von Ricardo Montalban heranreichen. Montalban verlieh Khan etwas durch und durch Böses, das Cumberbatch fehlt.
Fazit: Ein sehenswerter Film und ein gelungener 2. Teil des Reboots.