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Im Gespräch mit Sabine Tetzner

Geisterspiegel: Hallo Sabine. Könntest du den Lesern ein wenig über dich erzählen?

Sabine Tetzner: Ich lebe mit meiner Familie und zahlreichen Tieren in der Nähe der Stadt Bamberg in Oberfranken. Außer der Leidenschaft zum Erfinden und Niederschreiben von Geschichten gilt mein besonderes Interesse fremden Kulturen, aber auch deutschen (besonders fränkischen) Sagen und Legenden.

Geisterspiegel: Im Januar 2013 ist dein Debütroman Turquoise im Turmhut-Verlag erschienen, der auf den ersten Blick die Genres History und Western mit einer Prise Phantastik zu vereinen scheint. Wie würdest du ihn selbst einordnen?

Sabine Tetzner: Turquoise ist eigentlich für zwei Gruppen von Lesern geschrieben.
Gruppe 1 soll sich einfach gut unterhalten fühlen. In dem Fall ist der Roman – wie von dir erwähnt – eine historische Erzählung oder ein Western mit einer Prise Phantastik.
Unter Gruppe 2 verstehe ich Leser, die sich bereits intensiver mit der Geschichte der nordamerikanischen Ureinwohner beschäftigt haben. Für diese Leser werden manche Elemente einen Sinn ergeben, zum Beispiel ist dann der Kojote nicht nur ein Tier, sondern bekommt zugleich eine mythische Bedeutung.
Für mich selbst bedeutet Turquoise die Geschichte einer Frau, deren Geist offen ist, andere Denkweisen zu akzeptieren und eine »Huldigung« an ein besonderes Land und dessen Bewohner.

Geisterspiegel: Die Handlung spielt im Arizona des Jahres 1870.Wie hast du über diese Zeit und das Land recherchiert? War es dir wichtig, dem Leser einen möglichst authentischen Blick zu ermöglichen?

Sabine Tetzner: Natürlich habe ich versucht, mich einzulesen, so weit es mir möglich war und natürlich war und ist es mir wichtig, dem Leser einen möglichst authentischen Blick zu ermöglichen. Schwierig fand ich es, die alltäglichen Kleinigkeiten herauszufinden. Was gab es zu welcher Zeit an welchem Ort, war eine Frage, die sich mir nicht nur einmal gestellt hat. Ich habe viel im Internet gesurft, einige Bücher gewälzt und bin zum Glück (meistens) fündig geworden.
Das Land dagegen kenne ich von einem USA-Aufenthalt vor einigen Jahren und auch die Navajo/Hopi-Reservation ist mir nicht fremd. Ohne diese Erfahrung hätte ich den Roman nicht schreiben können. Und trotz dieses »Wissens« war ich äußerst vorsichtig mit meiner Darstellung eines fremden Volkes. Oder vielleicht auch gerade deswegen. Man sollte stets versuchen, sich den Respekt vor Menschen und deren Geschichte zu bewahren.

Geisterspiegel: Anders als viele andere Romane, die sich mit dieser Zeit auseinandersetzen, ist dein Roman ausschließlich aus der Sicht einer Frau geschrieben. Inwiefern hat das die Thematik beeinflusst?

Sabine Tetzner: Sehr, natürlich. Die Geschichte ist noch dazu in der »Ich-Form« geschrieben, was sie irgendwie in die Gegenwart transportiert. Man hat nicht nur teil an dem Leben dieser Frau, sondern auch an ihren Gefühlen, Ängsten und ihrem Glauben.

Geisterspiegel: Wie ist es zur Zusammenarbeit mit dem Turmhut-Verlag gekommen?

Sabine Tetzner: Ein Glücksfall! Ich war auf der Suche nach einem Verlag, der auch Nischenprodukte verlegt – in meinem Fall eine »Indianergeschichte« –, und bewarb mich mit einem Exposé und einer dreiseitigen Leseprobe bei Turmhut. Bereits etwa ein halbes Jahr später durfte ich dann Turquoise in Händen halten.

Geisterspiegel: Neben deinem Debütroman taucht dein Name in Zusammenhang mit Märchenanthologien auf – auf den ersten Blick ja doch ein ziemlicher Genrewechsel. Schreibst du generell genreübergreifend und –wechselnd?

Sabine Tetzner: So gravierend finde ich den Genrewechsel gar nicht, da ich sehr gerne phantastische Züge in die meisten meiner Geschichten einbaue. Das bedeutet allerdings nicht, dass ich dies nicht auch mal lassen kann, denn ich finde es äußerst spannend, in verschiedenen Genres zu schreiben. Allerdings muss mir das Thema gefallen.

Geisterspiegel: Woraus ziehst du deine Inspiration?

Sabine Tetzner: Das ist schwer zu beantworten. Inspirierend kann ein Spaziergang im Wald, ein Tier, eine Peron, eine Unterhaltung oder irgendeine Kleinigkeit, die man zuvor nicht (oder nicht bewusst) bemerkt hat, sein.
Allerdings gilt das nicht für Turquoise. Turquoise ist in Erinnerung an die Zeit in der Navajo/Hopi-Reservation entstanden.

Geisterspiegel: Arbeitest du an weiteren Werken und stehen noch weitere Veröffentlichungen an?

Sabine Tetzner: Ja. Momentan arbeite ich an einem Gegenwartsroman und im Herbst dieses Jahres erscheint mein erster Jugendroman im Turmhut-Verlag. Es handelt sich um einen Jugendfantasyroman, obwohl mir die Bezeichnung »Märchen für Jugendliche und Erwachsene« besser gefällt. Die Geschichte spielt auch nicht in den USA, sondern in Deutschland und erzählt von einem alten Versprechen sowie von einer jungen Frau, die ihren eigenen Weg finden muss.

Geisterspiegel: Gibt es noch etwas, was du an deine potenziellen Leser gerne loswerden möchtest? Hier hast du die Gelegenheit dazu.

Sabine Tetzner: Ich wünsche Euch viel Freude beim Lesen!!!
Generell beim Lesen und natürlich besonders beim Lesen meiner Bücher J!!!

Geisterspiegel: Vielen Dank, dass du dir für die Beantwortung der Fragen Zeit genommen hast!

Verwendung des Fotos mit freundlicher Genehmigung der Autorin, Verwendung des Covers mit freundlicher Genehmigung des Turmhut-Verlags (www.turmhut.de).

Copyright © 2013 by Alessandra Ress