Sehr wohl! Maid in Love
Yuzuko kann einfach nicht die Klappe halten: Kaum denkt sie etwas, spricht sie es auch schon aus. Dass das Probleme mit sich bringt, ist klar. Außerdem hält Mädchenschwarm Itsuki sie für ein Kleinkind, weil sie so naiv ist. Als sie mit ihren Freundinnen in das neu eröffnete Maid&Butler-Café »Crown« gehen will, stößt sie mit einem Punker zusammen und sagt ihm prompt, dass er komisch aussieht. Das lässt dieser sich nicht gefallen und will Yuzuko angehen. Das verhindert eine gut aussehende und sehr schlagkräftige Maid, die in dem Café arbeitet. Yuzuko ist begeistert und voller Bewunderung für so viel Schönheit und Coolness – sie entwickelt Gefühle für das schöne Mädchen. Dann aber erfährt sie, dass Itsuki diese Maid ist. Er verkleidet sich auf Wunsch seines Vaters, um Kunden für das Café zu gewinnen. Yuzuko macht das allerdings gar nichts aus. Hauptsache, sie kann ihrem Schwarm nahe sein. Auch Itsuki entwickelt Gefühle für Yuzuko, aber er und Yuzuko leben in völlig unterschiedlichen Welten, denn Itsukis Familie ist reich. Ob das gut gehen kann?
Die schüchterne Yukino ist das genaue Gegenteil ihres lebensfrohen Mitschülers Natsuno. Trotzdem interessiert sich Natsuno für das Mädchen, weil er denkt, dass sie ihm ähnlich ist. Yukino versteht erst nicht, aber dann erzählt er ihr während eines Feuerwerks, dass sich seine Eltern scheiden lassen und er sich oft einsam fühlt. Als er seine Traurigkeit offenbart, ist es um Yukino geschehen: Sie küssen sich. Dann aber verschwindet Natsuno plötzlich von der Schule.
Nazuna ist Kosukes beste Freundin. Kosuke hat ihr als Kind versprochen, sie vor allem Unheil zu beschützen. Das aber gefällt Nazuna mittlerweile gar nicht mehr, denn sie will nicht immer nur an seinem Hosenzipfel hängen. Im Gegenteil, sie will endlich ihn beschützen können. Aber sie weiß, dass viele Mädchen in Kosuke verliebt sind und sie selbst einen schwierigen Charakter hat. Trotzdem schockt es sie, als sie hört, dass Kosuke die Frage eines Mädchens, ob er mit ihr gegen will, mit Ja beantwortet. Da merkt sie, dass sie in ihn verliebt ist. Aber hat ihre Liebe noch eine Chance?
Der romantische One-Shot von Rei Toma hat – bis auf die Zeichnungen – kaum etwas mit ihrer bekannten Serie Dawn of Arcana gemeinsam. Vor allem reicht er nicht an dessen Bitterkeit und Traurigkeit heran, was dem Fantasy-Manga Dawn of Arcana eine gewisse Tiefe verleiht. Zumindest Anzeichen für Tiefe finden sich allerdings auch in dem One-Shot: das hysterische, schwierige Mädchen Nazuna zum Beispiel, das zwischen ihren Wünschen hin und her gerissen ist. Ein hysterisches Mädchen als Hauptfigur eines Mangas findet man selten. Oder Natsuna als Scheidungskind, das seine Traurigkeit überspielt. Der mürrische Itsuki, der die Wünsche seines Vaters umsetzen muss. Sehr klischeehaft ist allerdings die Darstellung der, man muss schon sagen dummen, Yuzuko: Sie ist großbusig, aber naiv-blöd. Mit dieser Figur kann und will sich wohl kaum ein Mädchen identifizieren; der Manga bekam auch deswegen von Leserinnen schlechte Kritiken. Der Autorin muss man allerdings zugutehalten, dass ihre Figuren nicht ganz den üblichen Klischees entsprechen und deshalb auch Anstoß erregen. Die Storys an sich sind für diese Kürze in Ordnung, auch die Zeichnungen sind professionell.
Fazit:
Insgesamt ein guter, wenn auch nicht sehr guter Manga.
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