Im Gespräch mit Mara Laue
Mara Laue, 1958 in Braunschweig geboren, begann im Alter von 12 Jahren mit dem Schreiben. Auf erste Veröffentlichungen in Schülerzeitungen folgten ab 1980 Fantasy- und Science-Fiction-Storys, Kriminal- und andere Kurzgeschichten und Gedichte in Anthologien und Fanzines sowie verschiedene Sachartikel zu diversen Themen. 1999 wurde ihr erstes (inzwischen vergriffenes Lyrik-) Buch veröffentlicht. Seit 2005 arbeitet sie als Berufsschriftstellerin und schreibt hauptsächlich Krimi/Thriller, Science Fiction, Okkult-Krimis, Dark Romance, Fantasy und Lyrik.
Von 2005 bis 2009 war sie Mitautorin der Science-Fiction-Serie Sternenfaust des Bastei-Verlages und arbeitet seit 2008 als Co-Autorin an der SF-Serie Rex Corda des Mohlberg-Verlages mit. Ebenfalls seit 2008 gehören auch Theaterstücke zu ihrem Repertoire. Mara Laue ist Mitglied der Mörderischen Schwestern – Vereinigung deutschsprachiger Krimiautorinnen und im Syndikat – Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur. Sie hat eine eigene Okkult-Krimi-Serie Sukkubus beim Online-Magazin Geisterspiegel, die ab 2013 mit dem zweiten Zyklus als Buchserie im Verlag Torsten Low fortgesetzt wird.
Nebenbei unterrichtet sie kreatives Schreiben in Workshops und Fernkursen und schreibt als Ghostwriterin Biografien und Firmenchroniken. Wenn ihr das Schreiben die Zeit dazu lässt, arbeitet sie im Nebenberuf als Künstlerin und Fotokünstlerin und hat gegenwärtig eine Ausstellung pro Jahr.
Weitere Informationen auf der Autorenhomepage: www.mara-laue.de.
Geisterspiegel: Liebe Mara, ich freue mich sehr, dass du meiner Einladung gefolgt bist und ich dir nun – stellvertretend für den Geisterspiegel – ein paar Fragen stellen darf.
Mara Laue: Ist mir ein Vergnügen!
Geisterspiegel: Von den Anfängen bis zum Ziel: Wann hast du mit dem Schreiben begonnen? Wie hieß dein erster veröffentlichter Roman und wovon handelte er? Von wem hast du Unterstützung bekommen? Wie schwierig war es, einen Verlag zu finden?
Mara Laue: Meine erste Geschichte – eine Pferdestory – schrieb ich mit zwölf. Da sie damals 2 volle Schulhefte umfasste, also insgesamt 64 Seiten DIN A4 (handgeschrieben), war das für mich lange Zeit mein erster Roman, obwohl sie natürlich von echten Romanen in mehr als einer Hinsicht weit entfernt war.
Unterstützung habe ich bedauerlicherweise jahrzehntelang von niemandem bekommen. In der Familie wurden meine schriftstellerischen Ambitionen und ersten Gehversuche belächelt bis lächerlich gemacht. Man war sogar der Meinung, Schreiben sei nicht mal ein richtiges Hobby und versuchte – zum Glück erfolglos – mich zu vernünftigen Hobbys zu bekehren. Erst mein jetziger Ehemann steht und stand von Anfang an voll hinter mir und ermutigt mich, wenn ich mal wieder an einem Plot verzweifle oder vor Arbeit und sich knubbelnden Abgabeterminen nicht mehr weiß, wo mir der Kopf steht.
Die Frage nach meinem ersten veröffentlichten Roman ist nicht ganz einfach zu beantworten. Wenn wir Veröffentlichungen in Fanzines mitzählen, dann ist mein erster veröffentlichter Roman Die Sternenhändlerin, der als Fortsetzungsroman im Starlight erschien, dem Fanzine des Starlight Union, Club für Science Fiction und Fantasy. (Nebenbei bemerkt: Der Club wurde 1983 gegründet und existiert immer noch!) Wie der Titel schon sagt, handelte es sich um einen Science Fiction Roman. Statt aber, wie damals und größtenteils noch heute üblich, die Menschen in den Mittelpunkt der Handlungen zu stellen, ist die Hauptperson eine außerirdische nomadische Händlerin und spielt das Ganze in einer anderen Galaxis. Menschen kommen nur als Alibi-Figuren vor. 🙂
Das erste Buch, das in einem regulären Verlag veröffentlicht wurde (1999), war ein Gedichtband, kein Roman: Träume im Sternkristall – Ein Jahr in 366 Gedichten (zurzeit vergriffen, aber Ende des Jahres erscheint die 2. Auflage). Der erste Vollroman war der Krimi Die dritte Seite. Dessen Urfassung habe ich mit 18 geschrieben und ihn im Jahr 2006 für einen Literaturwettbewerb überarbeitet. Den Wettbewerb hat er zwar nicht gewonnen, aber er wurde zwei Jahre später veröffentlicht. Vorher hatte ich aber seit 2005 schon etliche Sternenfaust-Heftromane geschrieben, was den Grundstein fürs Schreiben als Haupt- und inzwischen einzigem Beruf legte.
Da das Ermittlerteam um Hauptkommissar Ralf Zell, der in Die dritte Seite die Hauptrolle spielt, bei den Lesern gut angekommen ist, habe ich es auch für meinen zweiten Krimi Schwarze Dame Tod verwendet, der dieses Jahr im Sutton-Verlag erschienen ist. Dort haben Zell und sein Team so viel Anklang gefunden, dass der Verlag ihn bis zu seiner Pensionierung gebucht hat (er ist jetzt 50). Der nächste Zell-Krimi erscheint nächstes Jahr im März, und es werden voraussichtlich noch sieben weitere Bände folgen. Da ich gebürtige Braunschweigerin bin, residieren Ralf Zell und sein Team im Zentralen Kriminaldienst von Braunschweig.
Am Anfang, als meine Publikationsliste noch sehr schmal ausfiel (die insgesamt über 100 Storys und Gedichte, die in Fanzines erschienen sind, zählen schließlich nicht), war es natürlich schwierig, einen Verlag zu finden. Nach meiner Erfahrung sehen viele Verlage (wenn auch nicht alle) besonders auf die Bibliografie der Autor/-innen, die sich bei ihnen mit einem Manuskript bewerben. Aber über meinen Kontakt als Mitglied der Mörderischen Schwestern – Vereinigung deutschsprachiger Krimiautorinnen bin ich schließlich zu Sutton gekommen.
Der Verlag wandte sich an die Mörderischen Schwestern, ob jemand ein fertiges oder fast fertiges Krimimanuskript in der „Schublade“ hätte, da Sutton eine neue Sparte mit Regio-Krimis aufbauen wollte. Zu dem Zeitpunkt war Schwarze Dame Tod schon fast fertig. Exposé und Textprobe überzeugten den Verlag, Kommissar Zell und sein Team überzeugten noch mehr, und so wurde ich Hausautorin von Sutton, der nicht nur meine Braunschweig-Krimis veröffentlicht, sondern auch solche, die in anderen Regionen unseres schönen Landes spielen: Wilhelmshaven, Duisburg, Wiesbaden …
Geisterspiegel: Kontakte – das Um und Auf: Welche Einstellung hast du zu Foren, Facebook, Twitter etc.? Wie wichtig ist dir der Kontakt zu anderen Autoren? Was bedeuten dir Lesungen? Auf welcher Messe/Convention wird man dich demnächst antreffen?
Mara Laue: Ein schöner Übergang zur nächsten Frage. Kontakte zu anderen Autorinnen und Autoren sind mir sehr wichtig, da man gegenseitig von den Erfahrungen lernen kann. Gerade bei den Mörderischen Schwestern und auch beim Syndikat – Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur, in dem ich ebenfalls Mitglied bin, gibt es einen regen Austausch. Die Schwestern veranstalten regelmäßig im internen Forum Online-Seminare zu Themen wie Text-TÜV, Plot-TÜV, Show, don’t tell, Exposéschreiben usw., was sehr hilfreich ist. Außerdem finden sich immer ein paar Schwestern, die ein fertiges Manuskript Probe lesen und ehrliche Rückmeldungen geben.
Den Plot für meinen im Oktober erscheinenden und in Wilhelmshaven angesiedelten Krimi Smaragdjungfer habe ich z. B. mit der Plotgruppe der Schwestern entwickelt. Ohne deren konstruktive Kritik wäre der Roman nicht geworden, was er ist, denn mein ursprünglicher Plot enthielt doch eine Menge Denkfehler (nobody’s perfect). Durch die Anregungen der Schwestern – die natürlich am Ende des Buches in der Danksagung erwähnt werden – habe ich ihn dann so schleifen können, bis er vernünftig war und den Sutton-Verlag überzeugte. 🙂
Über die Mörderischen Schwestern kam auch vor ein paar Wochen der Kontakt zum Goldfinch-Verlag zustande, für den ich jetzt einen Schottland-Krimi schreibe, der nächstes Jahr im Frühjahr oder Sommer veröffentlicht wird.
Meine Einstellung zu Foren ist dagegen eher zwiespältig. Einerseits sind sie eine tolle Sache, besonders was den Gedankenaustausch und das Posten von Veranstaltungen oder Neuerscheinungen betrifft. Allerdings bin ich zwar auf Facebook, aber – das ist der Nachteil – ich habe kaum Zeit, dort intensive Kontakte zu pflegen. Denn – seien wir ehrlich – Foren, so viel Spaß es auch macht, sie zu besuchen und sich mit anderen auszutauschen, sind immense Zeitfresser. Und wenn sich bei mir mal wieder die Abgabetermine reihenweise die Klinke in die Hand geben (gegenwärtig zum Beispiel), bleibt keine Kapazität mehr für Forumsbesuche übrig. In diesem Jahr muss ich noch 4 Vollromane und 4 Heftromane schreiben, was ungefähr 1200 Normseiten entspricht (die an den einzelnen Werken schon geschriebenen Seiten habe ich bereits abgezogen). Außerdem muss ich mich noch um drei Schüler/-innen kümmern, die bei mir per E-Mail Schreibkurse belegt haben. Ich bin arbeitsmäßig also voll ausgelastet.
Lesungen bedeuten mir ebenfalls sehr viel, denn der Kontakt zu meiner Leserinnen und Lesern ist mir wichtig. Nirgends bekommt man bessere Rückmeldungen. Ich merke schon an der Atmosphäre, die sich während des Lesens aufbaut, ob es den Zuhörern gefällt oder nicht. Und die Anregungen und Fragen, die in der anschließenden Diskussionsrunde kommen, sind für mich sehr wertvoll. Abgesehen davon ist jedes Publikum anders, und es zu erleben, einfach eine spannende Sache.
Ich habe auch schon mal eine Lesung erlebt, bei der nur ein einziger Zuhörer gekommen ist. Der Veranstalter wollte die Lesung deshalb ganz ausfallen lassen, aber ich nicht. Wer zu einer Lesung kommt, hat sich wahrscheinlich schon den ganzen Tag auf das Ereignis gefreut oder sogar schon Tage vorher. Wenn er dann wieder nach Hause geschickt wird, weil die Lesung wegen zu wenigen Zuschauern ausfällt, ist das sehr enttäuschend. Deshalb habe ich die volle Lesezeit für diesen einen Zuhörer gelesen. Er war happy, und das anschließende Gespräch war für uns beide einfach toll. (Wir sind heute noch brieflich in Kontakt.)
Außerdem sind Lesungen fast die einzige Gelegenheit, mal aus der einsamen Schreibstube raus ins Leben zu kommen und durch die Reisen zu den jeweiligen Veranstaltungsorten neue Eindrücke zu gewinnen. Die wiederum liefern herrliche Inspirationen zu neuen Storys und Romanen. Denn Schreiben ist tatsächlich ein sehr einsamer Beruf – soweit es reale Leute betrifft … 🙂
Die nächsten Veranstaltungen, auf denen ich zu finden bin, sind natürlich die Frankfurter und die Leipziger Buchmesse. Außerdem gibt es noch im Oktober oder November in Wilhelmshaven die Premierenlesung der Smaragdjungfer, voraussichtlich im Cafe & Bar Celona, weil das ein Originalschauplatz des Romans ist. Aber es kommen bestimmt noch ein paar Events dazu, auf denen ich vertreten bin.
Geisterspiegel: Von der Idee zum fertigen Manuskript: Was bedeutet das Schreiben für dich? Bevorzugst du eine bestimmte Tageszeit bzw. Stimmung? Plottest du oder schreibst du einfach drauf los? Wie gehst du mit einer Schreibblockade um?
Mara Laue: Schreiben ist mein Leben, meine Leidenschaft und inzwischen seit 6 Jahren auch mein Beruf, mit dem ich meinen Lebensunterhalt verdiene. Womit ich mir einen von drei Lebensträumen erfüllt habe. (Der 2. Lebenstraum: Einmal eine Ausstellung mit meinen Bildern zu haben. Inzwischen hatte ich vier, und die 5. ist schon fürs nächste Jahr gebucht. Der 3. Traum: Einmal einen Bestseller schreiben. Das schaffe ich auch noch! Habe ich mir zumindest fest vorgenommen! :-))
Die Arbeitszeit: Als mittlerweile Profischreiberin habe ich jeden Tag ein gewisses Pensum zu erfüllen. Das heißt, ich kann keine Rücksicht auf eine besondere Stimmung oder Tageszeit nehmen, sondern muss mein Pensum abarbeiten: im Durchschnitt 8 Stunden täglich an 7 Tagen in der Woche und ca. 340 Tagen im Jahr. (Als ich noch Angestellte war, hatte ich entschieden weniger Arbeit … 🙂 ) Mein Hauptarbeitsblock liegt am Abend bis in die Nacht, von ca. 20.30 Uhr bis 1 oder 2 Uhr morgens. Am nächsten Morgen stehe ich aber trotzdem ungefähr um halb acht wieder auf und sitze spätestens um neun am PC.
Plotten oder nicht plotten: Das halte ich mal so, mal so. Manchmal kommt mir eine Idee, die unbedingt sofort aus dem Kopf in die Datei will. Dann schreibe ich die entsprechende(n) Szene(n) auf, ohne mir Gedanken über die Zusammenhänge oder einen Plot zu machen. Einer meiner Romane hat das Licht der Welt als ein Sammelsurium zusammenhangloser (wenn auch chronologisch geordneter) Einzelszenen begonnen. Erst ganz zum Schluss habe ich einen Anfang entworfen und die Lücken gefüllt.
Bei Romanen, die ich schon vor Beginn des Schreibens oder in der Anfangsphase einem Verlag anbiete (z. B. der jeweils nächste Kommissar-Zell-Krimi oder das neue Projekt für den Goldfinch-Verlag), muss ich natürlich den kompletten Plot im Voraus wasserdicht entwerfen, damit der Verlag weiß, was er einkauft. Wenn ich die Wahl habe, macht es mir allerdings mehr Spaß, wild drauflos zu schreiben. Was aber nicht immer sinnvoll ist, weil ich dann oft am Ende einige Szenen streichen bzw. umschreiben muss. Allerdings streiche ich solche Szenen nur aus dem aktuellen Roman und speichere sie in einer gesonderten Datei. Schon so manche konnte ich später in einem anderen Roman verwenden. Einmal ist aus so einer Einzelszene sogar ein eigenständiger Roman geworden, aus einer anderen wurde eine Kurzgeschichte.
Jedoch: Die Sukkubus-Serie schreibe ich immer ohne Plot. Vielmehr ist der einzige Plot der kurze Klappentext am Ende des Vorromans, der den Lesern Appetit auf die nächste Folge macht. Einmal ist das aber insofern in die Hose gegangen, dass sich der Roman (bei Band 12 Geisterrache) so verselbstständigt hat, dass er nur noch bedingt mit der Vorankündigung übereinstimmte und sogar einen anderen als den ursprünglich geplanten Titel bekommen musste. Solche Patzer (die Leser haben ihn mir hoffentlich verziehen) sind zum Glück aber sehr selten.
Die Frage, wie ich mit einer Schreibblockade umgehe, kann ich nicht beantworten. Ehrlich: Ich hatte noch nie eine. Zwar habe ich durchaus schon mal Phasen, in denen ich keine Lust habe (dann gönne ich mir mal einen Tag Pause, an dem ich mich den notwendigen Recherchen widme), aber dass ich nicht (mehr) gewusst hätte, was ich als Nächstes oder überhaupt schreiben soll, das ist mir bis heute zum Glück noch nie passiert. Auch nicht die sprichwörtliche Angst des Autors vorm leeren Blatt. Ich habe so viele Ideen im Kopf, dass ich sie in diesem Leben wahrscheinlich gar nicht alle realisieren kann.
Geisterspiegel: Im September 2011 dürfen wir uns über den Auftakt zu einer neuen Serie freuen. Gleichzeitig feierst du mit Erweckung, Band 1 der Dämonenerbe-Reihe, dein Debüt im Sieben Verlag. Was kannst du uns über die Serie erzählen? Wie viele Bücher sind geplant?
Mara Laue: Dämonenerbe ist eine Trilogie (die Folgebände heißen Prophezeiung und Erben der Macht). Danach ist – wenn nichts dazwischen kommt – noch ein Spin-off als Einzelroman geplant mit einer Nebenfigur aus der Trilogie als Hauptperson.
Worum es im Dämonenerbe geht: Die Journalistin Bronwyn Kelley erfährt an ihrem 33. Geburtstag nicht nur, dass ihre inzwischen verstorbenen Eltern sie adoptiert haben, sondern stellt auch fest, dass sie magische Kräfte entwickelt. Dadurch werden aber ein paar unliebsame Zeitgenossen auf sie aufmerksam, die sie umbringen wollen. Der Grund (den sie zunächst noch nicht kennt): Sie ist eine Halbdämonin und zusammen mit einem ebenfalls halbdämonischen Gefährten dazu bestimmt, ein magisches Tor zu öffnen, das den Dämonen uneingeschränkt Zugang zur Welt der Menschen verschafft. Natürlich wollen etliche Parteien das unter allen Umständen verhindern und die Dämonen das unter allen Umständen erreichen. Und ausgerechnet der Mann, in den Bronwyn sich verliebt hat – Devlin Blake – scheint ihr schlimmster Feind zu sein. Aber selbstverständlich ist nicht alles so, wie es zu sein scheint, und Bronwyn weiß oft nicht, wer Feind oder Freund ist. Der Plan, die Absichten der Dämonen zu durchkreuzen, birgt natürlich nicht nur die generelle Gefahr, dass man sich Dämonen nicht zu Feinden machen sollte, wenn man am Leben bleiben will. Und am Ende kommt einiges anders, als die Leser es erwarten.
Geisterspiegel: In deiner Reihe geht es um Dämonen. Was fasziniert dich an diesen Wesen? Existieren noch andere Geschöpfe, deren Geschichte du gerne erzählen würdest? Welches Genre reizt dich neben der Fantasy noch?
Mara Laue: LOL! Ich sag’s mal so: Mein Haus ist bevölkert von Wesen, die darauf bestehen, dass ich ihre Geschichten erzähle. Ich habe schon die Plots (und Exposés) für gegenwärtig 8 weitere Dark Romance Romane fertig, in denen Gargoyles, Harpyien, Uktena (indianische Schlangenwesen), Wer-Pumas, Werwölfe, Gestaltwandler, Feuervogel, Sukkubus & Inkubus vorkommen. Daneben arbeite ich noch an einer High Fantasy Trilogie mit eigenen Völkern, die es bisher in dem Genre noch nicht gibt. Außerdem folgt nach der Sukkubus-Serie beim Geisterspiegel eine neue Okkult-Krimi-Serie mit einem Werwolfrudel als Hauptpersonen (Schattenwolf, ab September 2012).
An Dämonen fasziniert mich, dass sie im übertragenden Sinn in jedem von uns stecken. Wir alle haben eine dunkle Seite, die wir – wenn wir entsprechend (gut) erzogen wurden – natürlich nicht ausleben und uns im Rahmen der Gesetze und der geltenden Moral bewegen. Aber sie ist und bleibt immer in uns präsent. Ich lebe meine dunkle Seite in meinen fiktiven Dämonen aus und kann auf die Weise ab und zu so herrlich böse und bösartig sein, ohne dass irgendwer zuschaden kommt. 🙂 Übrigens: Leute, die ich gern umbringen würde, ermorde ich tatsächlich – sie landen als Leichen in meinen Krimis. 🙂
Welches Genre mich neben Fantasy noch reizt? *g* Die Frage muss anders herum lauten: Welches Genre reizt mich NICHT? Dass ich auch Krimis und Okkult-Krimis schreibe, habe ich schon erwähnt. Dazu kommen High Fantasy, Urban Fantasy, Horror, Western, Science Fiction, Thriller, Lyrik und Theaterstücke. Letztere zwar selten, aber zwei Stücke wurden schon aufgeführt und ein drittes ist in Arbeit. Die einzigen Genres, die mich überhaupt nicht zu schreiben reizen, sind historische Romane und Chick Lit. Bei den historischen Stoffen (die ich gern lese) ist mir die immense Arbeit der erforderlichen Recherche viel zu anstrengend, und Chick Lit kann ich beim besten Willen nicht mal beim Lesen was abgewinnen, also könnte ich es auch nicht gut schreiben. Darum lasse ich die Finger davon.
Geisterspiegel: Wenn dein Roman verfilmt würde, wen siehst du in den Hauptrollen?
Mara Laue: Niemand Bestimmtes. Die Schauspieler sollten nur zu den Rollen passen. Devlin muss auch schon von der äußeren Erscheinung her wie ein gestandener Mann und nicht wie ein Milchbubi aussehen. Und Bronwyn muss ein sportlicher Typ mit ein paar Muskeln sein und kein Zuckerpüppchen, das aussieht, als wüsste es nicht, an welcher Seite man ein Gewehr anfasst. (Nicht nur) Kämpfen kann sie nämlich ganz gut. 🙂
Geisterspiegel: Welchen Autor magst du am liebsten? Und welches seiner Bücher?
Mara Laue: Da ich auch beim Lesen nicht nur auf ein Genre festgelegt bin, habe ich natürlich in jeder Sparte einen oder mehrere Autoren, die mir gefallen. Mich da auf einen festzulegen, ist nahezu unmöglich. Aber die Plots von Jeffrey Deaver und sein Ermittlerduo Lincoln Rhyme und Amelia Sachs gefallen mir sehr gut.
Geisterspiegel: Mit welcher literarischen Figur würdest du gern einen Tag verbringen?
Mara Laue: Das kommt darauf an, in welcher Stimmung ich gerade bin. Aber ein Teekränzchen mit Miss Marple würde mich schon reizen …
Geisterspiegel: Welcher Held bzw. welche Heldin deiner Romane ist dein Liebling?
Mara Laue: Sukkubus Sam Tyler. Sie ist einfach … na ja … teuflisch gut! Und da sie nicht nur mir gefällt, erhält sie ab 2013 beim Verlag Torsten Low auch eine eigene, 8-teilige Buchserie. 🙂
Geisterspiegel: Woran arbeitest du derzeit, was dürfen wir als Nächstes erwarten?
Mara Laue: Die nächsten Erscheinungen sind, wie schon erwähnt, Dämonenerbe 1 und Smaragdjungfer (September/Oktober 2011). Außerdem erscheint dieses Jahr noch Band 2 der Ashton-Ryder-Okkult-Krimi-Trilogie Göttin der Finsternis und am 5. September Sukkubus 16 Hekates Schlüssel. An dem arbeite ich gerade (Deadline 20.08.).
Außerdem habe ich noch in Arbeit:
- den nächsten Zell-Krimi (Arbeitstitel Runenmal; Deadline 15.09.),
- den Schottland-Krimi (Arbeitstitel Talisker Blues; Deadline 15.12.),
- Dämonenerbe 2 – Prophezeiung (Deadline 31.12.),
- den Schlussband der Ashton-Ryder-Trilogie Sanktuarium (15.12.)
- und den Thriller Das Werkzeug seiner Rach“. Der ist der einzige Roman, für den ich noch keinen Vertrag und auch noch keine Deadline habe, weshalb ich gegenwärtig nur sporadisch an ihm arbeite. Außerdem muss ich noch
- einen Rex Corda und
- einen Vampir Gothic als Co-Autorin in Heftlänge schreiben,
- Sukkubus 17 Die Seelendiebin (Deadline 15.11.)
- und das erste Kapitel eines weiteren Krimis mit bestimmten Vorgaben für einen Literaturwettbewerb (Deadline 30.09.).
Wie gesagt, das sind die Projekte, die ich dieses Jahr noch abschließen muss. Für nächstes Jahr sind auch schon fünf Romane fest unter Vertrag. Ich kann mich also über Mangel an Arbeit wirklich nicht beklagen! 🙂
Geisterspiegel: Liebe Mara, danke für das ausführliche Beantworten meiner Fragen! Für die Zukunft wünsche ich dir alles Gute und viel Erfolg mit deinen wundervollen Romanen.
Mara Laue: Vielen Dank! Ich bleibe am Ball (vielmehr am PC …)
Mara Laue
Dämonenerbe 01
Erweckung
Sieben Verlag Ober-Ramstadt
234 Seiten, 16,50 €
ISBN: 9783941547445
VÖ: September 2011
Bronwyn Kelley hat als Journalistin ein aufregendes Leben, das plötzlich noch ereignisreicher wird. Sie entwickelt magische Kräfte und muss feststellen, dass sie dadurch zur Zielscheibe eines fanatischen Mönchsordens geworden ist. Der geheimnisvolle und attraktive Halbdämon Devlin Blake, der ihre Nähe sucht, könnte ihr Antworten geben, denn auch er verfügt über magische Kräfte. Er bietet Bronwyn an, sie im Gebrauch ihrer Magie zu unterrichten. Keineswegs selbstlos, denn Devlin verfolgt eigene Pläne. Er braucht Bronwyn, um ein magisches Tor zu öffnen, das den Dämonen ungehinderten Zutritt zur Welt der Menschen ermöglicht. Bronwyn muss feststellen, dass es nicht nur vor Devlin kein Entkommen gibt, denn andere Parteien wollen durch ihren Tod verhindern, dass das Tor geöffnet wird. Um zu überleben, muss sie sich auf Devlin einlassen …
Biographie- und Bildquellen:
- www.mara-laue.de, mit freundlicher Genehmigung der Autorin
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