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The Big Rumble

Wer hat solche Sätze wie Das ist aber fantastisch! oder Der hat aber fantastisch gekocht! bisher noch nicht akustisch wahrgenommen? Ich gehe mal davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit derer, die solches noch nicht gehört haben, gegen null tendiert. Doch mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit assoziieren wir Fantastik mit Literatur. Einerseits ist dies völlig richtig, da Fantastik oder Phantastik als ein literarischer Genrebegriff definiert und in der Fachwelt unterschiedlich interpretiert wird. Lösen wir uns von diesen Definitionen und Interpretationen und tauchen in das Außerwissenschaftliche ein, stoßen wir unweigerlich auf Sphären des Wunderbaren, des Großartigen, des Unglaublichen, des Versponnenen. Ich erinnere mich noch ganz genau daran, als auf der Frankfurter Buchmesse 2009 eine Mitarbeiterin des Goldmann Verlages nach der Buchpräsentation Alles in Butter von Horst Lichter fragte, was denn der Geisterspiegel mit Kochbüchern zu tun hat. Im Prinzip nichts. Doch der Horst Lichter kocht fantastisch! Gerade aus diesem Grund gingen wir im entsprechenden Eventbericht auch auf diese Buchpräsentation ein. Mit Horror oder Krimi/Thriller hat das wirklich nichts zu tun. Nun werden sich Gewiefte unter uns fragen, was das hier alles soll. In einem Interview führte ich an, dass wir als ein Onlinemagazin für Fantastik unseren Lesern eine breit gefächerte Themenauswahl anbieten möchten. Da liegt es auf der Hand, dass ein Thema wie der Heftroman oder andere nicht der Nabel der Welt sind. Sie gehören dazu, keine Frage. Doch gibt es viele fantastische Themen, die darauf warten, von uns aufgegriffen zu werden.

Seit Existenz des Geisterspiegels bieten wir als Herausgeber und Redaktion Interessenten die Möglichkeit an, verschiedene »Arten« von Texten zu schreiben und auf dem Geisterspiegel zu veröffentlichen. Diese können zum Beispiel kurze Nachrichten oder Pressemitteilungen, Berichte und Reportagen, Kolumnen, Glossen oder geführte Interviews sein. Den Wunsch, eine eigene Kolumne eingerichtet zu bekommen, erfülle ich in der Regel. Er muss mich aber überzeugen, und ich erwarte, dass die Kolumne auch gepflegt wird. In einem Fall hadere ich zurzeit mit mir, diese zu schließen, da nichts Neues kommt. Doch das ist eine andere Geschichte …

Ich gebe zu, anfängliche Bedenken zur Einrichtung der Kolumne Gunters Wrestling-Ecke gehabt zu haben. Doch nach langem Überlegen verwarf ich alle Negativgedanken.

Für mich stellt sich auf der Basis der bisherigen Diskussion die Frage, was daran falsch sein sollte, etwas über den Tellerrand der im Impressum des Geisterspiegels aufgeführten Genre zu schauen. Was ist daran verwerflich, auch mal ein Experiment zu wagen? Es kommt meines Erachtens doch darauf an, was aus diesem hervorgehen wird. Wohin Gunter Arentzens Reise führen wird, vermag ich bei bisher 3 veröffentlichten Artikeln nicht vorauszusehen. Doch ich kann mir vorstellen, dass er auch auf Vergangenes verweisen wird, wo bereits auf Jahrmärkten und kleinen Festen zur Belustigung der Zuschauer gerungen wurde. Einen historischen Bezug erhält Wrestling auch, wenn man bei all den Pro- und Kontra-Argumenten innerhalb der derzeit geführten Diskussion bedenkt, dass die ersten Spuren in der Zeit der Sumerer vor etwa 5000 Jahren zu finden sind. Zahlreiche Quellen wie zum Beispiel das Gilgamensch-Epos, Keilschriften, Skulpturen oder Reliefs beschreiben die ersten Wettbewerbe. Im alten Ägypten fand man dafür viele archäologische Spuren. Besonders erwähnenswert sind dabei Zeichnungen in den Gräbern von Beni-Hassan mit 400 Paaren von Ringern. Baut Gunter Arentzen solche historischen Sachverhalte in seiner Kolumne ein, kann ich mir gut vorstellen, dass einige Interessierte auf diese Rechercheergebnisse greifen werden. In welcher Form auch immer. Auch das sind für mich Argumente und Sachverhalte, die durchaus ihre Daseinsberechtigung auf dem Geisterspiegel haben. Gerade in der jüngsten Vergangenheit haben mich viele Autoren darauf angesprochen, dass sie viele Artikel des Geisterspiegels für ihre Arbeiten nutzen und sich dadurch eine Menge Recherche ersparen.

In den 1990er Jahren selbst fasziniert von der Wrestlemania der WWF schaute ich mir viele Showkämpfe an, war begeistert vom The Undertaker mit seinem Bestattungsunternehmer Paul Bearer (abgeleitet vom englischen pallbearer: Sargträger) und fand dieses Paar einfach faszinierend. Diese Zeit war auch ausschlaggebend dafür, sich mit den Wrestlingsstars, von denen ich einigen bereits persönlich begegnet bin, etwas intensiver zu beschäftigen. Zum Beispiel trat jener The Undertaker, mit bürgerlichem Namen Mark William Calaway, in Der Ritter aus dem All als Hutch und in der Fernsehserie Poltergeist – Die unheimliche Macht als Soul Chaser Demon auf.

Ob die Kolumne in der Zukunft ihren Platz auf dem Geisterspiegel behaupten wird, können nur der Autor selbst und die Leser der Kolumne beeinflussen. Zumindest versprechen diejenigen Suchbegriffe und Links von externen Seiten zu dieser Thematik in der Zugriffsstatistik des Geisterspiegels einiges. Diese trugen unter anderem auch dazu bei, dass ich mich für die Eröffnung besagter Kolumne entschied. Ich hoffe, dass die Diskussion dazu auch weiterhin sachlich geführt wird. Jeder kann dabei seine Meinung auf der Grundlage der Achtung der Persönlichkeit des anderen kundtun, ohne mit einer Zensur oder der Inanspruchnahme unseres Hausrechts rechnen zu müssen. Das tun bereits andere, auf deren Stufe ich mich nicht stellen möchte.

Copyright © 2013 by Wolfgang Brandt