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Tony Tanner – Agent der Weißen Väter – 8.16

Das Komplott der Eisernen – Teil 16

»Früher hast du keinen Mittagsschlaf gebraucht.«

Die Stimme, süß und doch mit Spott gewürzt, holte Tony aus einem leichten Schlummer, in dem er gerade im Traum mit Lucille Chaudieu im Central Park saß und den Zungenkuss aus einem Film nachspielte.

»Und dieser Teddy. Wirklich niedlich, Tony. Darf ich ein Foto machen?«

Mühsam schob Tony ein Augenlid in die obere Position. Er hatte vielleicht gerade mal zwei Stunden auf dem Sofa im Flur gelegen und das war in etwa ein Zehntel dessen, was er an Schlaf brauchte.

Trotzdem hatte sich in Tony Tanner eine Haltung entwickelt, die er selbst nicht so ganz verstand. Es war eine eisenharte Routine der Bereitschaft und ständiger Aufmerksamkeit. Daher gelang es ihm auch jetzt, die Situation mit der Lässigkeit eines Ozeanriesen durchzustehen, der von einer Zwanzig-Meter-Welle provoziert wird.

»Das ist kein Teddy«, erklärte er gelassen und schloss das Auge wieder. »Das ist Mister White.«

Damit schob er die Füße vom Sofa, rieb sich mit gesenktem Kopf die Augen und stand auf.

»Hey Francine.«

Er tappte an ihr vorbei Richtung Badezimmer. Als er die Tür verschlossen hatte, vollführte Tony einen kleinen Kriegstanz zusammen mit Mister White. Er hatte Francine nicht einen einzigen Blick gegönnt.

Nach einer Waschung mit eiskaltem Wasser und dem, was John Tanner einen medizinischen Kaffee nannte, war Tony soweit klar im Kopf, wie es bei der Situation überhaupt möglich war.

 

Francine ließ Tony und seine Eltern für eine Weile allein. Obwohl weder Temperatur noch Wetter noch Jahreszeit dazu einluden, hatte Tonys Mutter darauf bestanden, den Kaffee in dem kleinen Gartenhaus einzunehmen. Tony war das nur recht. Dieses Gartenhaus war sein Fort gewesen, seine Burg, sein Chefbüro, sein Gerichtssaal, nicht zu vergessen sein Folterkeller und seine Hinrichtungsstätte. Seine Laune besserte sich deutlich, als er in dieser Umgebung war, zumal seine Mutter bei ihm Abbitte leistete, weil sie Mister White unautorisiert weitergegeben hatte.

»Ich wusste doch nicht, dass er dir so am Herzen liegt, Tony«, entschuldigte sie sich.

»Du solltest wissen, dass ich nach wie vor bekennender und praktizierender Kindskopf bin«, sagte Tony.

Seine Mutter warf einen Blick auf John Tanner, der sich gerade ein weiteres Stück Kuchen auf den Teller schaufelte.

»Da kenne ich allerdings noch einen.«

»Wo ist denn unser Dauergast?«, fragte John Tanner unschuldig und ohne auf die spitze Bemerkung seiner Gemahlin einzugehen.

»Ja, wo ist eigentlich Francine«, antwortete Tonys Mutter plötzlich eifrig und sprang auf. »Ich suche sie mal und mache auch noch gleich neuen Kaffee. Junge, du hast vielleicht einen Verbrauch.«

»Die Kanonen sind geladen«, schaffte es John Tanner gleichzeitig zu grinsen, zu sprechen und Kuchen zu essen.

»Was ist geladen?«

»Tony, kapierst du denn nicht? Du sollst heiratsreif geschossen werden. Warum wohl ist deine Mutter so einsichtig was Mister White angeht?«

»Weil sie das Schändliche ihrer Tat vielleicht erkannt hat?«, vermutete Tony optimistisch.

»Du Träumerlein. Was meinst du, was ich für einen Aufstand gemacht habe, als dieser Teddy aus deinem Zimmer geholt und für das Seiberkind zwangsverpflichtet wurde. Wenn ich nicht ein einigermaßen stabiles Selbstbewusstsein und trotz langjähriger Ehe und häufigen Steuerzahlens eine positive Lebenseinstellung hätte, dann wäre ich unter dem Anprall weiblichen Hohns zerbrochen, glaube es mir. Tony, sei dir klar, deine Mutter ist deine Mutter, aber sie ist auch eine Frau.«

»Und das heißt? Lasse mich aus deinen Nippeln die Milch der Weisheit und Lebenserfahrung saugen.«

 

Beide lachten über das poetische Bild. Und plötzlich war Tony Tanner wieder zu Hause, war wieder bei seinen Eltern und auch ein wenig bei sich selbst.

»Grundsätzlich hält sich das Weib dem Manne für hochgradig überlegen«, dozierte John Tanner in kunstvoll hochgestochenem Ton. »Das ganze psychologische Gesülze der letzten Jahre war ja nichts auf die feministische Zweitaufkochung der Weiberüberheblichkeit, die spätestens die Neandertaler umgebracht hat. Wenn eine Frau also tut, als würde sie einen Fehler einsehen, dann ist das nichts anderes als bloße Taktik.«

»Also, ich darf summieren – meine Mutter, was deine Gemahlin ist, tut einsichtig, weil sie was vorhat?«

»Kluges Kind«, lobte John Tanner. »Wie gesagt«, fuhr er dann fort, »du sollst auf dem Altar der Ehe geopfert werden.«

»Da hättest du ja wohl auch nichts dagegen, oder?«

John Tanner seufzte. »Weißt du, ich mag Francine, wirklich. Sie ist ein Bild von einer Frau, sie hilft mir in der Praxis, dass es eine Pracht ist, sie ist klug … aber … nun ja …«

»Sie bringt zu viel Wind in die Segel deines ruhigen Daseins, und auf den Nachwuchs könntest du auch verzichten«, führte Tony die Gedanken seines Vaters zu Ende. Der nickte zustimmend.

»Weißt du, Tony, so ein Besuch alle zwei Wochen ist in Ordnung. Aber dieses ständige Heitatei und Baby hier und Schnuckischnulli da – deine Mutter lebt auf, und mir geht es auf den Geist. Also denk auch mal an deinen alten Vater und erfülle ihm eine Bitte: Heirate Francine! Sofort!»

»Den Teufel werde ich tun.«

John Tanner schlug theatralisch auf den Tisch.

»Mist«, schimpfte er. »Das Geld für Hypnotisieren für Anfänger hätte ich mir also sparen können. Aber mal im Ernst, Tony, deine Mutter und ihre junge Herzensfreundin Francine haben gemeinsam beschlossen, dass du zum Ehemann wirst.«

»Da würden die anderen aus meiner Schwulensauna aber ganz schön dumm gucken.«

»Selbst wenn du stockhomosexuell wärst oder Priester oder beides zusammen, das ist den Damen doch schnuppe. Im Übrigen, hast du dir deine Ex eigentlich schon mal angeschaut?«

»Nein, das habe ich bisher nicht für nötig gehalten«, erklärte Tony leicht verstockt.

»Dann pass auf deinen Blutdruck auf. Ich kann dir natürlich prophylaktisch ein Beruhigungsmittel in den Allerwertesten spritzen. Sie ist eine Göttin.«

Tony räusperte sich und spielte mit seiner Kaffeetasse.

»Wie steht es denn um die Sozialkontakte dieser Göttin?«

»Tony, red nicht um die Sache herum. Sie könnte auf der Stelle ungefähr zwei Dutzend Kerls haben. Als Ehemänner wohlgemerkt – wenn sie einen Mann wollte, der es ihr besorgt, na dann würde ich sagen, dann hat sie die Auswahl unter etwa vier Milliarden.«

»Mich zählst du hoffentlich nicht darunter.«

»Warts ab.» John Tanner wurde plötzlich ernst.

»Tony, das Mädchen ist noch lange nicht über dich hinweg. Sie will auch gar nicht, verstehst du. Ich habe sie oft genug in ihrem Zimmer heulen gehört, als sie gerade zu uns gekommen war. Quatsch Heulen, sie hat erbärmlich geweint. Sie hat mir richtig leid getan. Sie war ein armes Ding zu dieser Zeit. Sie ist zwischendurch mit einigen Männern ausgegangen, aber das war nichts Ernstes. Ich meine, die Typen wäre keine ernsthaften Kandidaten gewesen, weder für eine Affäre noch für eine Ehe. Als sie hörte, dass du gekommen bist, ist sie erst einmal für eine Stunde ins Badezimmer gegangen, um sich aufzubrezeln. Und dann hat sie eine halbe Stunde vor dem Sofa gesessen und hat dich stumm angeschaut.«

»Wahrscheinlich wollte sie zusehen, wie ich an meinem Schnarchen ersticke«, antwortete Tony. Diese Grobheit musste sein, damit er sich dahinter verstecken konnte. Noch während sein Vater sprach, hatte Tony gespürt, wie etwas in ihm schmolz, ein Stück Eis, das er im Herzen getragen hatte, und sich stattdessen eine sehnende Weichheit in ihm breit machte. Francine liebte ihn also immer noch. Sie hatte ihn in die Hölle gestürzt, indem sie ihn verließ, aber sie hatte es aus Liebe getan und nun gab es die Möglichkeit, diese schmerzende Wunde in seinem Leben wieder zu schließen. Was sollte alle Eitelkeit und aller Stolz, wenn er eine solche Chance bekam. Er brauchte ihr bloß die Spitze seines kleinen Fingers zu reichen und er konnte wieder an ihren Zehen nuckeln oder an jeder anderen Stelle, die ihm gerade zupass war.

»Achtung, der Angriff rollt!«

 

Tony hatte sich wirklich gut unter Kontrolle. Er schaffte es, beim Anblick Francines weder in Ohnmacht zu fallen, noch zu sabbern noch sofortige erektile Anzeichen zu zeigen. Aber es war nicht leicht.

Neben seiner Mutter, die eine dampfende Kanne in der Hand trug, ging wirklich eine Göttin mit wehendem Haar, gewandet in ein leichtes Kleid, das die Biegsamkeit und die Linien ihres Körpers gerade ausreichend betonte, und mit dem Gesicht eines Engels. Tony wusste nicht, dass Francine so schön war. Dass sie inzwischen Mutter geworden war, schien sie nicht verändert zu haben. Vielleicht war sie etwas fülliger geworden, aber wenn, dann nur an den optimalen Stellen und auch nur um jenen Faktor, der sie von der Kategorie Megascharf in die Kategorie Terascharf hob.

Er blickte ihr mit einem bewusst geschäftsmäßigen Lächeln entgegen, dabei spürte er, wie seine Knie weich wurden. Als sie sich die Hände zur Begrüßung reichten, war es die erste Berührung, seit ihrer Trennung. Tony bemerkte, dass Francines Hand ein wenig feucht zu sein schien.

Nervös, meine Süße?, dachte er und begann mit seinem Vater ein angeregtes Gespräch über Doppelkompressor-Motoren bei US-Straßenrennen.

Nach einer Weile bemerkte er, das Francine mit gesenktem Kopf, die Hände im Schoß gefaltet am Tisch saß. Sie bot ein Bild, das auch das härteste Herz erweichen musste. Vielleicht ein wenig zu perfekt arrangiert, dachte Tony Tanner boshaft. Aber wirkungsvoll.

»Und? Wie geht’s so?«, wandte er sich ziemlich täppisch an Francine. Kaum hatte er es ausgesprochen, sehnte er sich nach Ohrfeigen für sich selbst.

»Geht so«, lautete die Antwort. Aber dabei hob Francine den Kopf und schaute Tony an und lächelte, so süß, so zuckerzuckersüß, so …

»Ich bringe schon mal den Kuchen ins Haus, Francine muss ja sowieso auf ihre Linie achten. John, hilfst du mir?«, hörte Tony die Stimme seiner Mutter. Obwohl Francines Augen riesig groß zu sein schienen und er sich in sie hineinwerfen wollte, wie in einen See, bemerkte Tony doch das sarkastische Grinsen seines Vaters. Der alte Herr hatte gut grinsen. Bei ihm war das Testosteron wohl schon durch Endorphine ersetzt worden. Bei Tony nicht, sonst hätte sein Kreislauf nicht derart rebelliert.

 

Tony lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. Francine dagegen legte die Arme auf den Tisch und schob mit ihren schlanken Fingern Kuchenkrümel zu einem kleinen Haufen.

»Schön, dass du da bist«, sagte sie.

»Ja, ist mal wieder ganz erfrischend.«

»War ein bisschen überraschend, dein Besuch.«

»Ja, spontane Idee. Ich brauchte mal Luftveränderung.«

»Und wie lange bleibst du?«

»Bis morgen.«

»Oh.» Francine verteilte nun die Krümel wieder. Ihr Gesicht war gegen den Tisch gerichtet, ihr herabfallendes Haar verdeckte es. Dennoch sah Tony, dass sie sich auf die Lippen biss.

»Und? Steht London noch?«

»Mehr oder weniger«, antwortete Tony. Dann überlegte er und fügte hinzu: »Allerdings ist der Verkehr seit du fort bist, wesentlich sicherer geworden.«

Francine hob den Kopf und lächelte ihn an. Es war ein Lächeln, das Tony kannte und das in diesem Moment doch so neu wirkte wie die Welt am ersten Schöpfungstag. Das Lächeln verlosch langsam, dennoch fixierte sie prüfend sein Gesicht.

»Du siehst gut aus«, sagte sie plötzlich.

»Sag das meiner Stylistin«, wehrte Tony ab. Irgendwie war es ein wenig irritierend, so etwas von einer Frau zu hören. Das passte nicht in Tonys Selbstbild. Aber Francine war schon immer eine heimliche Speerspitze der Emanzipation gewesen. »Aber dir scheint die Landluft ja auch bestens zu bekommen«, sagte er etwas lahm.

»Tatsächlich? Findest du?«

Aha, sagte sich Tony, wir kommen zum gemütlichen Teil. Ich darf der Dame verraten, wie gut sie aussieht.

»Ja, doch, irgendwie schon. Mein Vater behauptet, du sähest aus wie eine Göttin. Wärst du ein Auto, er würde dich kaufen.«

Francine lehnte sich zurück und ließ ihr Lachen erklingen. Vielleicht ein wenig zu ausmoduliert, um völlig natürlich zu wirken. Dann legte sie das Kinn in eine Hand und schaute Tony wieder an.

»Ach ja, John … dein Vater ist so nett … obwohl er es nie zugeben würde … ihr ähnelt euch sehr …«

Um Francines Lippen spielte ein versonnenes Lächeln.

 

Bei Tony begann ein Warnsignal zu schrillen. Was sollte das? Hatte Francine etwa ein Auge auf seinen Vater geworfen? Oder hatten die beiden etwa …? Unmöglich! Unvorstellbar! Andererseits … die Tatsache, dass sein Vater derart boshaft über Francine hergezogen hatte, konnte natürlich nur ein Trick gewesen sein, Dr. med. John Tanner war vielleicht ein außerordentlich raffinierter Hund. Und wenn er Tony zur Heirat mit Francine drängte, dann wäre das irgendwie ja für ihn ganz praktisch …

Bestimmt hatten sich Tonys Gesichtszüge in den letzten drei Sekunden, während ihm diese Gedanken durch den Kopf schossen, nicht verändert. Dennoch fühlte er sich nackt unter Francines aufmerksamem Blick. Dieses Miststück hatte ihn am Haken. Sie hatte genau eine Minute gebraucht, und Tony Tanner zappelte wie ein Fisch an der Harpune und konnte nur einen einzigen Vorteil gegenüber allen anderen Leidensgenossen verbuchen – Tony Tanner wusste, dass er zappelte. Und er blieb äußerlich kühl wie ein Pinguin.

»Natürlich ähnele ich meinem Vater. Wir beide haben einen Fundus von mindestens einundfünfzig frauenfeindlichen Witzen.«

Während Tony auf die Trefferwirkung wartete, zog Francine nur leicht eine Augenbraue hoch.

»Tatsächlich? Dann kann John sich aber sehr zurückhalten.«

Miststück. Blödes Miststück. Lass gefälligst meinen Vater aus dem Spiel, du dämliche Schlampe. Du willst mich eifersüchtig machen, in Ordnung, dann treib’s mit dem Dorftrottel von nebenan, aber lass meinen Vater aus dem Spiel. Den Sohn mit dem Vater eifersüchtig zu machen, das hat schon Shakespeare’sche Dimensionen und damit wird’s blutig.

Andererseits gefiel Tony Tanner dieses Spiel. Noch eine kleine schmutzige Angelegenheit, bei der man sich die Finger und alles andere verbrennen konnte und die einem doch ein angenehmes Kribbeln verschaffte.

 

Egal was Francine nun eigentlich vorhatte, sie legte sich voll ins Zeug. Sie wollte ihn entweder flach legen und ihre bewährten Hüftbewegungen vollführen oder sie wollte ihm eine rechte Gerade ans Kinn seiner männlichen Eitelkeit verpassen und ihm damit weh tun und sich rächen. In jedem Fall war er ihr nicht egal.

»Vielleicht ist er ja so subtil, dass du es gar nicht bemerkst? Mein Vater ist nämlich der König des sublimen Humors. «

Noch während er das sagte, wusste Tony, dass Francine nur geblufft hatte. Sein Vater war eine unbezwingbare Festung, auf wunderbare Weise jenem Reich enthoben, in dem weibliche Schönheit ihre Macht entfalten kann. Oh ja, Francine hatte gepokert. Nicht mal schlecht, sie kannte Tonys schwache Stellen. Dafür hatte man ja auch jahrelang Tisch und Bett geteilt. Und die Badewanne. Aber nun war das Blatt vom Tisch und Tony erkannte, was sie wirklich in der Hand hatte – nichts als den Wunsch, ihn zurückzubekommen. Und dafür ging sie über Leichen oder, was noch schlimmer war, hätte skrupellos die Beziehung von Vater und Sohn zerstört.

Francine merkte, wenn sie verloren hatte.

»Dann bist du wohl der Prinz des sublimen Humors?«

Tony beugte sich über den Tisch zu ihr hinüber.

»Der Kronprinz. Der unangefochtene Thronprätendent!«, sagte er und setzte ein Lächeln auf, das irgendwo in der Mitte zwischen Entschuldigung und zerknautschter Frechheit angesiedelt sein sollte.

»Ich glaube, ich muss deiner Mutter helfen«, antwortete Francine brüsk.

»Tu dir keinen Zwang an!«

 

Nach einer Weile, die er alleine im Gartenhaus verbrachte, trottete Tony über den Rasen. Seine Laune war nicht so gut, wie sie eigentlich sein sollte. Er hatte einen eindeutigen KO-Sieg über Francine erreicht, aber seltsamerweise befriedigte ihn dies jetzt nicht.

»Was hast du denn nun schon wieder gemacht?«, begrüßte ihn seine Mutter mit strafendem Ton.

»Was? Was soll ich gemacht haben?«, fragte Tony völlig verdattert.

»Das arme Mädchen war völlig aufgelöst und ist jetzt in ihrem Zimmer!« Seine Mutter hatte einen Kochlöffel in der Hand, der noch vom Spülwasser triefte und wedelte damit, als wolle sie Tony Prügel androhen.

»Was hab ich denn damit zu tun?«, sagte Tony und merkte, wie ihm die Zornader schwoll.

»Ich weiß genau, wie unmöglich du dich benehmen kannst, mein Lieber.«

»Ach und deshalb bin ich jetzt für jede weibliche Stimmungsschwankung im Umkreis von zehn Meilen verantwortlich oder wie? Vielleicht hat deine Freundin Francine ja gerade ihre Tage.«

»Tony, du vergisst dich.«

»Ich fordere das PMS auch für Männer«, kam die Stimme seines Vaters aus dem Hintergrund. »Kommst du mit Tony? Der alte Hickory hat sich den Fuß verknackt, und jetzt gehe ich zwischendurch mit seinen beiden Kötern eine Runde.«

»Alles klar. Bin sofort fertig!«

 

Die beiden Köter von Hickory waren schlanke Rassehunde, die Tony misstrauisch beschnüffelten, aber aufs Wort gehorchten. Bevor sie den Spaziergang antraten, mussten sie bei dem alten Herrn erst Tee trinken, staubtrockene Kekse knacken und über in- und ausländische Politiker lästern. In dem kleinen niedrigen Raum voller Bilder und Andenken fühlte sich Tony sofort wohl. Das alles hatte eine schützende Eigensinnigkeit, war eine von der Zeit gehärtete Schale, in der sich nun das Leben entfaltete, egal wie sich die Welt draußen vor dem kleinen Fenster verändern wollte. Wie er so in seinem Zimmer saß, bekam der alte Hickory die Qualität eines tibetischen Lamas, der frei von allen Dingen dieser Welt geworden ist.

»Ist irgendwie ein toller Typ«, sagte Tony, als er zusammen mit seinem Vater einen Feldweg entlang stapfte.

»Hat noch drei Monate.«

»Wie bitte?«

»Noch drei Monate – maximal«, wiederholte Tonys Vater. Dabei blickte er weit über das kahle Feld zu einem Wäldchen. »Nierenkrebs. Wollte keine Operation und erst recht keine Chemotherapie. Ich hab ihn zu allen möglichen Spezialisten geschickt, aber er ist immer wieder zu mir und hat mir nur das Versprechen abgenommen, ihm die Schmerzen erträglich zu halten und mich um die Hunde zu kümmern. Tja, das war dann ein Leben.«

Tony schluckte. Er begann zu verstehen, welche Lasten sein Vater zu tragen hatte, was sich hinter der humorvollen oder sarkastischen Scheinfassade von John Tanner wirklich abspielte. Er blickte zur Seite auf das schmale faltige Gesicht und fragte sich, ob er selbst jemals soviel Kraft haben würde wie dieser Mann. So viel alltägliche, unauffällige Kraft, die allein im Stande war, diesen Globus davon abzuhalten aus der Bahn zu trudeln.

 

Die Hunde rannten über das Feld, balgten sich spielerisch, verschwanden hinter einem Feldrain und kamen wie zwei hellbraune Striche über das Feld gerannt, als John Tanner sie zurückpfiff.

»Du scheinst die erste Attacke ja gut überstanden zu haben«, sagte er zu Tony, nachdem er die Hunde für ihren Gehorsam gelobt hatte und sie wieder laufen ließ. Das Thema war Tony zuwider, aber er verstand, dass sein Vater in diesem Moment Ablenkung brauchte.

»Sie hat die völlig falsche Taktik angewendet«, antwortete er.

»Ich dachte, ein Mädel wie deine Ex braucht sich nur hinzusetzen und schön zu sein.«

»Zumindest bei mir hat das nicht gereicht.«

»Weißt du, Tony«, John Tanner räusperte sich, »ich bewundere deine Standfestigkeit. Aber vielleicht kannst du ja die Kurve so kriegen, dass wir nicht so eine miese Stimmung im Haus haben. Die muss ich dann nämlich wieder ausbaden. Dreh heute Abend mit ihr eine kleine Runde oder morgen, sei ein bisschen nett. Ich hasse heulende Weiber.«

»Sie hat doch nicht etwa …?«

»Doch hat sie. Deine Mutter war kurz davor, mit dem Messer in der Hand zu dir ins Gartenhaus zu kommen.«

»Na ja, dann wäre zumindest die Erstversorgung garantiert gewesen. Ich dachte nicht, dass Francine so ausrastet. Wir haben uns ganz normal unterhalten …«

»Normal? Unterhalten?«, forschte John Tanner grinsend nach.

»Na ja, so ziemlich. Sie hatte sich wohl mehr versprochen.«

»Davon kannst du ausgehen. Aber wie gesagt, tu deinem alten Herrn einen Gefallen und bring die Sache ein wenig auf die positive Schiene. Ich muss deiner Mutter nämlich beibiegen, dass ich diese beiden Köter ins Haus nehme. Und da brauche ich keine zusätzlichen Störfaktoren.«

»Das wird ein Kampf werden.«

»Dagegen war D-Day ein Zuckerschlecken. Zum Glück versteht deine Mutter nichts von Hunden. Ich werde ihr was erzählen, dass die Köter uralt seien und deswegen nicht mehr ins Tierheim könnten.«

»Sind sie aber nicht oder?«

»Die haben beide noch zwölf Jahre oder mehr. Aber verrate mich bloß nicht.«

»Tja, da werde ich dann wohl meinen bewährten Charme bei Francine spielen lassen müssen.«

Bis dahin war allerdings noch Arbeit nötig, denn nun bockte Francine plötzlich und lehnte Tonys Vorschlag, abends eine kleine Runde zu drehen, brüsk ab. Was wiederum Tonys Ehrgeiz weckte. Der Abend verlief harmonisch, einige Bekannte stellten sich ein, in der gemütlichen Runde schmolz der Rest von Tonys mieser Laune dahin. Er ertrug es milde lächelnd, dass seine Mutter einige Anekdötchen aus seiner Kinderzeit zum Besten gab, bei denen Tony nicht unbedingt eine besonders heldenhafte Rolle spielte.

 

Irgendwann konnte auch Francine nicht mehr an sich halten und steuerte ihre Erfahrung mit ihrem Ex-Lebensgefährten bei, die sich seltsamerweise mit denjenigen seiner Mutter deckte. Tony lächelte wie ein Buddha, manchmal trafen sich seine Blicke mit denen seines Vaters zu einer stummen Bestätigung ihrer Komplizenschaft, die sich der Weiberkumpanei entgegenstemmte.

Tony entschuldigte sich ziemlich früh, denn er fühlte sich müde. Kaum war er aufgestanden, als auch Francine gähnte und sich aufmachte.

»Das junge Volk hält bei weitem nicht so durch wie wir», erklärte Tonys Mutter unter dem Beifall der anderen Anwesenden.

Bevor ihm die Augen zufielen, dachte Tony an Francine, die jetzt ganz in seiner Nähe war, nur wenige Meter und zwei Türen von ihm entfernt. Der Schlaf übermannte ihn, bevor er daraus irgendwelche Schlussfolgerungen ziehen konnte.

Es wurde später Vormittag, bevor Tony wieder die Augen öffnete. Nach eingehender Selbstprüfung gähnte er, streckte sich und war der Meinung, er könne sich dem Tag stellen. Seine Morgentoilette war etwas ausgiebiger als normal und er fragte sich, ob das etwa mit der Anwesenheit seiner ehemaligen Lebensgefährtin zu tun haben könnte.

Wahrscheinlich war es so, denn als Tony seinen Auftritt im Esszimmer hatte, und von Francine weit und breit keine Spur zu sehen war, fiel sein Stimmungsbarometer merklich.

Vielleicht war sie ja den ganzen Tag fort, so dass er sie nicht mehr sehen konnte. Na und? Was dann? Tony stellte sich die Frage, und sein unschuldiges Frühstücksei musste dafür büßen, dass Tony die eigene Antwort missfiel. Es wurde auf brutalste Weise erschlagen.

»Hat dir das Ei was getan?«, wollte seine Mutter wissen. Sie kam gerade aus dem Garten und brachte die Frische eines kühlen, wenngleich sonnigen Tages mit sich.

»Meine Verhörmethode – wer mir sein Innenleben nicht offenlegt, bekommt meinen Zorn zu spüren.«

»Vielleicht könntest du manchmal etwas subtiler vorgehen, mein Sohn.«

Hatte seine Mutter etwa das Wort subtil mit einer besonderen Betonung ausgesprochen? Tony kaute still vor sich hin und fragte dann nach seinem Vater.

»Ist wieder mit diesen scheußlichen Hunden von Hickory unterwegs.«

»Aha.«

Die Frage, die Tony auf der Zunge lag, stellte er nicht. Jedenfalls war Francine nicht mit ihrem Nachwuchs unterwegs, denn der quäkte im Nebenraum und wurde von Tonys Mutter betütert. Was natürlich den Verdacht nahelegte, dass Francine irgendein privates Date hatte, bei dem ein Kinderwagen störend wirkte. Tony kratzte sich den Kopf. Sollte sie. Sollte sie doch, verdammt.

Das mit dem kleinen Finger war ja wohl doch eine Illusion gewesen, eine leichte Überschätzung seiner eigenen Wirkung auf das weibliche Geschlecht. Wahrscheinlich hätte Janet Baker gestern – oder war es vorgestern? – ihm ihre Briefmarkensammlung gezeigt, ihm einen faden Kaffee gekocht und dann nach Hause geschickt. Tonys erotische Erfolge definierten sich dadurch, dass er kurz vor der Zieldurchfahrt auf die Bremse trat, um nicht feststellen zu müssen, dass er nicht der Sieger war, sondern der überrundete Letzte.

 

Draußen rappelte eine Fahrradklingel und Francine warf das alte Zweirad von Tonys Mutter auf den Rasen, nachdem sie einen Korb vom Gepäckträger gehoben hatte. Den schleppte sie in die Küche und stellte ihn schnaufend ab. Sie trug Jeans, eine alte Cordjacke und hatte ihr Haar unter einem Kopftuch versteckt. Entweder sie vermutete Tony stünde jetzt auf Trümmerfrauen, oder sie hatte ihre Jagdversuche aufgegeben. Vermutlich letzteres.

Tony steckte die Nase in die Kaffeetasse und bemühte sich um Haltung, was ihm auch ganz gut gelang.

»Morgen.«

Francine steckte nur kurz den Kopf durch die Tür und praktizierte Minimalstkommunikation. Mann, war die sauer. Aber sowas von sauer. Tonys Stimmung stieg wieder. Eine Frau, die derart stinkig reagiert, wenn man sie ein wenig zappeln lässt, hat echtes Interesse. Er wartete, bis Francine und seine Mutter in der Küche klapperten und schlenderte dann lässig mit dem gebrauchten Geschirr zu ihnen hinüber.

»Ach, sind das aber niedliche Äpfel«, äußerte er leichthin und schaute auf den schwarzen Inhalt des Spülbeckens.

»Das sind Schlehen, du Ignorant«, fauchte Francine. Oho, Tony begann innerlich zu tanzen – das Tier zerrte an den Ketten.

»Franci, lass dich von dem da doch nicht provozieren. Tony weiß sehr genau, was Schlehen sind. Schließlich hat er sie früher für mich gepflückt.«

»Ja, und meinen Schulkameraden konnte ich dann tolle Geschichten über meine zerfetzten Arme erzählen.«

»Meine Arme«, erklärte Francine in belehrendem Tonfall, »haben keine Kratzer abbekommen.« Sie legte den Kopf schräg und schaute Tony zum ersten Mal voll an. »Wahrscheinlich fehlte dir einfach die Feinheit der Bewegung, um den Dornen auszuweichen.«

»Vielleicht fehlt dir einfach der Mumm, um dahin zu gehen, wo es weh tut«, konterte Tony gelassen.

»Den hatte er», mischte sich seine Mutter ein, »einmal mussten wir ihn mit der Motorsäge freischneiden, weil er weder vor- noch zurückkonnte.«

»Ich wäre auch alleine rausgekommen«, behauptete Tony. »Spätestens wenn ich ein paar Kilo verloren hätte, wäre ich durch die Zweige gekommen.«

Seine Antwort erzielte nicht die erhoffte Wirkung. Die beiden Frauen waren plötzlich von stiller Freude erfüllt und grummelten und prusteten mit zusammengepressten Lippen vor sich hin, während sie die Früchte sortierten.

 

Nach einigen Minuten platzte Francine heraus. »Tony wie Merlin im Schlehdorngebüsch, ein hübsches Bild für einen komischen Heiligen.«

Tony stand immer noch im Türrahmen und schaute den beiden zu. Warum, wusste er auch nicht, aber sie boten ein hübsches Bild. Besonders Francine bot ein hübsches Bild.

»Merlin wurde von Weißdorn umgeben«, berichtigte er.

»Was soll’s, kleine kreative Variante von mir«, ätzte Francine. »Mein subtiler Humor, verstehst du.«

Sie bemerkte Tonys klammheimliches zufriedenes Lächeln nicht. Er hatte seine Retourkutsche bekommen, nun war der Weg wohl frei.

Wie es der Zufall wollte, musste seine Mutter in den Keller und huschte an Tony vorbei. Francine war auf das Sortieren der Schlehen konzentriert, als würde sie ein Autorennen fahren.

»Francine, hättest du vielleicht Lust, mit mir einen kleinen Spaziergang zu machen, bevor ich abfahre?« Tonys Stimme war unerfreulich kratzig. Er hatte sich diesen Satz inzwischen schon einige Dutzend Male vorgesagt, aber als er ihn nun herausdrückte, klang er fremd und holprig, wie aus Holz zusammengenagelt.

»Wie bitte?«

Tony wurde klar, dass sie exakt dasselbe Verhalten an den Tag legte, wie er gestern. Ihre Wangen waren von der Morgenkälte gerötet, ihr Mund, leicht geöffnet wie von Erstaunen, war rosenfarbig. Sie war bildschön. Und mehr als das. Sie war die Frau, mit der er gelebt hatte, die seine Geheimnisse geteilt hatte, die seine Schwächen kannte wie keine andere. Sie war die andere Seite seiner Seele gewesen.

Und sie war das Dreckstück, das mit einem anderen gef… hatte und das ihn verlassen hatte. Tonys Ellbogen knallte gegen den Türrahmen, als er sich aufrichtete.

»Nichts«, sagte er rau und drehte sich um.

»Ja doch, ja«, klang es hinter ihm.

Tony blieb stehen und drehte sich zurück.

»Wie bitte?«, fragte er langsam.

»Du weißt, was ich meine.« Francine strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn. Ihre Hand hinterließ eine feuchte Spur auf der Haut und ein einzelner Wassertropfen lief an ihrer Nase entlang. Sie schaute verwirrt auf Tony Tanner, der immer noch unter dem Türrahmen stand. Eben, als seine Mutter ihre Geschichte erzählt hatte, war er ihr wie ein kleiner Junge vorgekommen. Witzig, niedlich, nett, freundlich, höflich, harmlos – eben Tony Tanner. Ihr Tony.

 

Und jetzt schien unter seiner Oberfläche so etwas wie Gestein zu liegen, irgendetwas unvermutet Klares und zugleich Dunkles und Hartes, das von einer straffen Haut verborgen wurde. So als müsste sich der Boden unter seinen Füßen biegen, weil er das Gewicht nicht mehr halten kann. Er war ein vertrauter Fremder, ein bekanntes Zimmer, in dem ein bewaffneter Kannibale haust. Sie sah, wie seine Kiefermuskeln mahlten und sich eine unbekannte Furche auf seiner Stirn bildete.

Für einen Moment schien die Fremdheit zu wachsen, er schien sich zu ducken, als wollte er sie anspringen, um sie in Stücke zu reißen. Die Frucht entfiel Francines Fingern und plumpste zurück in das Wasser.

Tony bekam seinen Dackelblick und wischte damit alles, was sie in den letzten Sekunden erkannt zu haben glaubte, zur Seite.

»Also«, sagte er ruhig, »ich gebe uns noch eine – ich betone EINE – Chance. Würdest du, Francine, Schönste der Schönen, einstige Gefährtin meines Lagers, mir die Freude erweisen, mich bei einem kleinen Spaziergang durch die lieblichen Auen des fröhlichen Engelland zu begleiten? … … … Bitte!«

»Gern.« Sie stand auf und wischte sich die Hände trocken.

»Ich mach mich nur ein wenig frisch.«

 

Bevor sie ging, wandte sich Francine noch einmal zu Tony zurück.

»Wir hatten gestern wohl einen ziemlich schlechten Start, nicht wahr?«

»Für zwei Kampfhunde im Ring ging es eigentlich noch.«

»Findest du?« Sie lächelte ihn an. Dann senkte sie den Blick, und ihre weißen Zähne legten sich auf ihre Unterlippe. »Ich finde es gut, dass du uns noch eine Chance gibst. Ich glaube, ich wäre zu verstockt gewesen … obwohl … ich wollte es ja auch. Aber Frauen sind manchmal etwas blöde, glaub ich.«

»Macht nichts, dafür habt ihr ‘nen Busen.«

»Armleuchter.«

Damit wischte sie durch den Flur und sprang die Treppe hoch. Tony steckte die Hände in die Hosentaschen und wartete pfeifend vor der Tür. Er konnte sein Repertoire an pfeifbaren Liedern voll ausschöpfen, denn ein wenig frisch machen bedeutete große Kriegsbemalung.

Dann erschien sie, kurze Lederjacke, rote Stiefel und dazwischen einen langen schwingenden Wollrock. Tony Tanner war Mann – und damit Schwein – genug, um die beiden großen Reißverschlüsse an den Seiten des Rocks zu bemerken. Man sollte keine voreiligen Schlussfolgerungen ziehen, aber diese Verschlüsse machten zumindest eindeutig klar, dass dieser Teil von Francines Garderobe auch mit Schlitz bis zum Gürtel getragen werden konnte. Sie stellte sich vor ihm in Position und drehte sich einmal um die eigene Achse. Ihr Rock flog hoch und sie drückte ihn kichernd zurück.

»Zufrieden mit deiner Begleiterin?«

»Sag mal, hast du jetzt wirklich Zellulitis oder habe ich mich eben verguckt?«

Francine rammte ihm lachend ihren Ellenbogen in die Seite und nutzte die Bewegung, um sich bei Tony unterzuhaken. Sie verfielen ganz automatisch in den gleichen Schritt, als hätte es nie eine Trennung gegeben.

»Wohin gehen wir?«, fragte Francine.

»Ich werde dir schon zeigen, wo es langgeht, Bella», antwortete Tony und schaffte es, eine Film-Mafioso perfekt nachzumachen.

Francine drückte sich an ihn und plötzlich lag ihr Kopf an seiner Schulter.

»Ich bin offen. Für alles«, flüsterte sie.

Fortsetzung folgt …