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Sagen der mittleren Werra 85

Vom Hohlenstein bei Altenstein

Eine der schönsten Zierden des Naturparks um Altenstein ist der riesige Dolomitpfeiler, der sich am oberen Rand des Berges erhebt, an dessen Fuß sich die bekannte Glücksbrunner Höhle befindet. Es ist dies der Hohlenstein, dessen Gipfel ein kleines, von dem verstorbenen Herzog Georg er­bautes japanisches Häuschen krönt und eine weite Rundsicht über die herrliche Gegend gewährt. Seinen Namen hat er von einer nach Osten offenen tiefen Höhlung, die sich nach Westen bis auf eine enge Felsenspalte schließt. Hier ist eine Windharfe angebracht.

Ein Greis aus Schweina teilte mir nachstehende, fast verklungene Sage über den Hohlenstein so mit: »Unsere Alten«, begann er, »haben immer erzählt, zu der Zeit, als der Werragrund und auch die Gegend bei Schweina und noch gar weithin alles ein großer wilder See gewesen sei und die Menschen nur auf den Bergen gewohnt hätten, da wären die Lust- und Wassergeister einmal uneins gewor­den und sei eine so schreckliche Zeit gekommen, dass die Men­schen sich selbst auf den höchsten Bergen vor der argen Auf­regung der Gewässer nicht mehr sicher geglaubt hätten. Da sollen sich denn nun die, welche hier oben auf dem Berg wohnten und noch nicht vom Wasser mit fortgerissen waren, in ihrer Not auf den Hohlenstein geflüchtet und an den Berggeist gewandt haben, dass er sich ihrer Weiterlesen

Die Virginier Erster Band – 7. Kapitel

William Makepeace Thackeray
Die Virginier
Erster Band
Wurzen, Verlags-Kontor, 1858
7. Kapitel

Vorbereitungen zum Krieg

Sicher gibt nichts einem Mann mehr Anspruch auf Sym­pathie, als wenn er tapfer, jung, hübsch und unglücklich ist. Madame Esmond mochte zwanzig Söhne haben und besaß dennoch ein Recht, ihren jungen Krieger zu bewundern. Mr. Washingtons Zimmer in ihrem Haus gehörte jetzt mehr denn je Mr. Washington. Sie schwärmte von ihm und pries ihn in allen Gesellschaften. Mehr denn je stellte sie ihren

Söhnen seine Vorzüge als Muster hin, indem sie seine verglich (der wilde Junge!) und mit Georges unjugendlichem Sinnieren über Weiterlesen

Der Märkische Eulenspiegel 8

Der Märkische Eulenspiegel
Seltsame und kurzweilige Geschichten von Hans Clauert in Trebbin
Niedergeschrieben von Oskar Ludwig Bernhard Wolff
Leipzig, 1847
Überarbeitete Ausgabe

Hans Clauert, Schlosser aus Trebbin

Wie Clauert für seine Frau Wein holte

Kurze Zeit darauf geschah es, dass der Kurfürst zu Trebbin ein Nachtlager hielt. Dabei gedachte sich Hans Clauert einen guten Trank zu holen, welchen er auch durch folgende List bekam. Als er sah, dass der Kurfürst an einem bequemen Ort stand, wo er ihn ansprechen konnte, versuchte er hineinzukommen und meldete demselben, dass er eine arme kranke Frau zu Hause hätte, die er mit einem Trunk guten Weines wieder aufzubringen hoffe (wäh­rend er sie doch lieber mit einem Löffel voll Wasser ersäuft hätte). Weil er aber aus Weiterlesen

Deutsche Märchen und Sagen 188

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

252. Schatz zu Orbe

Zwei Männer aus Orbe im Elsass sahen in einem Garten ein Kästchen aus der Erde steigen, in dem sie zuversichtlich glaubten, einen großen Schatz zu finden. Sie gingen darauf zu, um es zu nehmen, aber da ver­schwand das Kästchen wieder und sank unter die Erde zurück.

Das erzählten zwei Mönche einer nahegelegenen Abtei, die es von den Männern selbst gehört hatten, dem Dom Calmet und fragten ihn um seinen Rat, aber er wusste ihnen wenig darauf zu antworten.

253. Magister Videns

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