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Mad Dan, der Spion von 1776 – Kapitel 28

C. B. Lewis
Mad Dan, der Spion von 1776
Kapitel 28

Über die Ebene

So viel Aufregung und seelische Not, gepaart mit dem Ausgesetztsein, hatten das Mädchen auf der Flucht mehr geschwächt, als sie gedacht hatte, und die drei waren noch keine Stunde unterwegs, als sie sich gezwungen sahen, anzuhalten und sich auszuruhen.

Seit Einbruch der Dunkelheit hatten sie nichts mehr von den Soldaten oder den Hunden gehört, und der Pfarrer hoffte auf eine sichere Reise zum Berg. Auch wenn sie oft rasten mussten und nur langsam vorankamen, würden sie bei Tagesanbruch den Berg erreichen und dort vor Verfolgung sicher sein. Die größte Sorge war, den Weiler auf halbem Weg zu passieren, ohne entdeckt zu werden.

Vor zehn Uhr waren Mollies Füße mit Blasen übersät, so dass sie nur noch humpeln konnte, und der Priester und Jake hielten sich an den Händen und trugen sie eine gute Stunde lang. Als sie sich dem Weiler näherten und das Wiehern der Kavalleriepferde hörten, ging Weiterlesen

Lorenz, der hinkende Wirt am langen Steg – Kapitel 3

Lorenz, der hinkende Wirt am langen Steg
verfolgt von einem Hexenfluch
Ein höchst belehrendes Volksgeschichtchen für jedermann
Verlag der J. Lutzenberg’schen Buchhandlung, Altötting, ca. 1860

3. Kapitel

Lorenz, beantragter Tischlerlehrling, im Dienst beim Holzhanns und dann Militärist

Besonders die Bäuerin, seine Ziehmutter, hielt Lorenz nach und nach immer mehr ihrer Fürsorge wert, denn der Bube, welcher zu Hause von seinem Vater allerlei Hausfahrnisse zu machen gelernt hatte, beschäftigte sich auch nun damit, ohne aber seinen Hüterdienst im Geringsten zu vernachlässigen, und brachte ihr bald dies, bald das davon fürs Haus, die Küche, den Keller usw.. und sie durfte ihm nur ansagen, was sie brauche, so war er bald damit fertig.

So war Lorenz beinahe zwei Jahre lang auf seiner Stelle und man kann sagen mehr Annehmkind als Hüterbube bei diesen Weiterlesen

Sagen der mittleren Werra 86

Vom Berggeist in den Glücksbrunner Schächten

Ein eigentümliches, fast düsteres Bild gewährt dir die sterile, gleichsam mit aufgewühlten Hünengräbern bedeckte Land­schaft, welche du von der Höhe der Straße zwischen Schweina und Gumpelstadt längs dem Wald über die Wüstung Wal­polderode (Wölfertroo) bis in die Nähe von Waldfisch über­blickst. Vielleicht tritt dir dann eine jener bleichen Gestalten im schwarzen Grubenkittel mit einem halb erstickten Glück auf! an die Seite und sagt dir, dass dies die Gruben und Halden des ehemaligen Glücksbrunner Werkes sind. Erzählt sie dir dann von dem glücklichen Sonst und dem erbärmlichen Jetzt, so erfährst du vielleicht auch, wie der mächtige Herr der Erze einstmals bei einem Hauer in der nach dem Windsberg hin gelegenen oberen Regine anfuhr und den Mann, der eine starke Familie hatte, sicher glücklich gemacht haben würde, wenn ihn der furchtsame Narr nur mit einem rechtschaffenen Glück auf! begrüßt hätte. Aber dem Hauer wurde bange bei dem Anblick der schönen, hohen Gestalt mit den großen, klaren Augen, die das Kleid eines vornehmen Bergbeamten trug und deren Grubenlicht in dem ganzen Werk Tageshelle ver­breitete. Der Berggeist watete lange auf Ansprache, aber der Hauer war geblendet, arbeitete fort und wagte es nur, ihn scheu von der Seite zu betrachten, bis der Geist sich umdrehte und durch eine Wand im Osten wieder abfuhr. Ein Weiterlesen

Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 42

Treuenbrietzen

Die Stadt Treuenbrietzen hieß ehemals nur Brietzen. Da sei es geschehen, erzählt man, dass sie einmal vom Feind hart belagert wurde, der namentlich gegen das Steintor gewaltig herangestürmt war. Die Bürger aber wehrten sich tapfer und einer derselben habe den feind­lichen Obersten mit einem silbernen Knopf erschossen. Da gab denn der Kurfürst der Stadt den Namen Treuenbrietzen. Mit mehr Recht wird aber wohl behauptet, der Name stamme aus der Zeit, wo der sogenannte falsche Waldemar hier in der Mark eine Rolle spielte. Damals soll nämlich Brietzen zu den wenigen Städten gehört Weiterlesen