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Heftroman der Woche

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Jack – Kapitel II

Anton von Perfall
Jack
In: Deutsche Jugendbücherei, Nr. 5/6
Hermann Hillger Verlag Berlin – Leipzig

Kapitel II

Ich war also Tramp1, wenigstens beehrte ich noch vor kurzer Zeit ähnliche Individuen, welche mit zerrissenen Stiefeln und defektem Anzüge, ohne jedes Gepäck, sei es nun, weil sie keine Arbeit finden oder keine suchen, durch das Land ziehen, mit dem ebenso verachteten wie gefürchteten Namen. Dass ich mich mit gutem Gewissen zu der ersten Sorte rechnen durfte, tut nichts zur Sache. Mein kränkliches Aussehen war wohl der Hauptgrund der ständigen Abweisungen. Ich gab mir jedoch, zu meiner Ehre muss ich gestehen, alle Mühe, ein gewisses Wohlbehagen gewaltsam zu unterdrücken, welches die freie, ungebundene, mir aus einem früheren Beruf lieb gewordene Lebensweise unter diesem freien Himmel, bei guter Nahrung – der Kalifornier lässt auch den Tramp nicht hungern – unwillkürlich in mir auskommen ließ. Täglich hielt ich mir selbst meinen verächtlichen Titel vor, fragte nach Arbeit und Weiterlesen

Nick Carter – Band 15 – Ein verbrecherischer Arzt – Kapitel 3

Nick Carter
Amerikas größter Detektiv
Ein verbrecherischer Arzt
Ein Detektivroman

Auf der Fährte

Vier volle Tage wendeten Nick Carter und seine Gehilfen daran, um alles ihnen interessant Erscheinende über den jungen Collins und dessen gesamte Umgebung zu ermitteln. Um dem Detektiv Gelegenheit zu geben, mit dem Bekanntenkreis, in dem sein Sohn fast ausschließlich verkehrte, vertrauter zu werden, hatte Collins sen. beschlossen, eine kleine Abendgesellschaft zu veranstalten, zu welcher natürlich auch Nick Carter herangezogen wurde. Diese fand am Abend des vierten Tages in dem Haus des Millionärs statt, das nicht weniger geschmackvoll und luxuriös als die Ramsay’sche Residenz eingerichtet war.

Schon zuvor hatte der Detektiv eine Zusammenkunft mit dem jüngeren Collins gehabt und bei dieser Gelegenheit mit dem besten Weiterlesen

Sagen der mittleren Werra 88

Von den Schätzen und der weißen Jungfer in Schweina

In der Mittelgasse zu Schweina steht die von der Fa­milie Heller einst an der Stelle des alten von Hund’schen Hauses erbaute Hofreite, an der es nicht geheuer ist, denn es ruhen dort noch zwei Schätze tief unter der Erde. Der Mächtigste der beiden ist aber zu stark versetzt und nicht mehr zu heben. In früheren Zeiten saß er unter einem der nun aufgerissenen Torpfeiler des alten Hauses.

Eine arme, aber brave Frau aus Schweina, die eines Tages gerade zur Mittagszeit mit einem Hockel Leseholz aus dem Wald dort vorbeimusste, sah ihn unter dem Pfeiler in der Sonne glitzern. Es war ein großer Kessel voll blanker Goldstücke. Da die Frau Courage hatte, warf sie schnell ihren Hockel ab und hatte schon ein paar Hände voll des Goldes in ihrer Schürze, als sie sich vergaß und in ihrer Freude ausrief: »Ach du lieber Gott, was hast du mich armes Tier doch so glücklich gemacht!« Und so versank der Schatz wieder unter ihren Händen. Von dem aber, was sie schon in die Schürze gerafft hatte, baute sie sich ein Häuschen im Dorf.

Der andere Schatz sitzt neben dem Brunnen in dem Heller’schen Hausgarten. Dann und wann zeigt ihn eine weiße Jungfer mit einem Spinnwebengesicht an, die dort im Mondschein ihr Linnen bleicht.

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Westward! Ho! – Erinnerungen eines Trappers – Kapitel 31

Am 20. überquerten wir die Berge und lagerten am Jefferson, etwa dreißig Meilen unterhalb von Beaver Head.  Hier wurden unsere Jäger teilweise für ihr bisheriges Pech entschädigt, denn sie brachten das Fleisch eines Bullen, mehrerer Elche, Hirsche und Antilopen ins Lager, von dem wir uns reichlich ernährten.

Da der nächste Tag ein Freitag war, hielten einige unserer katholischen Kameraden gewissenhaft die Fastenzeit ein, nachdem sie am Vortag so viel gegessen hatten, dass sie diesen kirchlichen Brauch nicht verletzen konnten, wenn sie sich dazu berufen fühlten.

Am Nachmittag besuchte ich in Begleitung eines Freundes das Grab von Frasier, dem Irokesen, der im letzten Herbst hier getötet und begraben wurde, um mich zu vergewissern, was bereits allgemein geglaubt wurde, nämlich dass sein Leichnam von den Schwarzfußindianern aus dem Grab gestohlen, seiner Decke beraubt und in den Jefferson geworfen wurde.  Diese Vermutung war entstanden, weil im letzten Herbst die Leiche eines Mannes im Fluss gefunden worden war, und wurde nun durch die Öffnung des Grabes voll bestätigt.

Danach setzten wir unsere Reise südwärts zum Philanthropy fort, erlegten Elche, Hirsche und Antilopen und fingen unterwegs auch Weiterlesen