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Lorenz, der hinkende Wirt am langen Steg – Kapitel 1

Lorenz, der hinkende Wirt am langen Steg
verfolgt von einem Hexenfluch
Ein höchst belehrendes Volksgeschichtchen für jedermann
Verlag der J. Lutzenberg’schen Buchhandlung, Altötting, ca. 1860

1. Kapitel

Das Wirtshaus Am langen Steg

Anderthalb Stunden oberhalb eines Landstädtchens, dort, wo der Weg zu einem tiefen waldreichen Tal von der Hauptstraße scheidet, steht das Wirtshaus, genannt Am langen Steg, oder wie man es abgekürzt hieß Zum Steg. Den Namen Am langen Steg hatte es wahrscheinlich von dem Umstand erhalten, dass bei diesem Wirtshaus ein leidlich gebauter Brückensteg zu dem Seitenweg in das nächste Pfarrdorf führte, auf welchem man bedeutend früher, obwohl etwas beschwerlicher dorthin gelangte als auf dem entlang des Baches sich in vielen Krümmungen schlängelnden Fahrweg. Dieser Bach war und ist noch zeitweilig, wenn die Gewitter in den Gebirgen Weiterlesen

Bunte Bücher – Das Arkanum; Den Galgen!, sagte Eichele

Hermann Kunz

Das Arkanum

Den Galgen!, sagte Eichele

Zwei Erzählungen
Enßlin & Leiblins Verlagsbuchhandlung. Reutlingen

»Kasper, noch eine Kanne Türkenblut für mich und den Hanngeorg!«, rief der Graubart in der Fensterecke dem Wirt zu, indem er seinen Stelzfuß behaglich auf den leeren Stuhl neben sich legte. »Die Glocken können derweil ohne mich schlagen.«

»Gern, Turmulrich,« sagte der Wirt. »Kommst ohnehin so wenig zu mir herunter, und sind doch alte Schulgespielen. Was ist dem Hanngeorg?«, unterbrach er sich und gab diesem einen vertraulichen Puff. »Ich glaube, der bläst Trübsal.«

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Das Gesicht im Nebel

George Barton
Berühmte Detektivgeschichten
Vorwort

Bei der Lektüre dieser berühmten Detektivgeschichten sind zwei Dinge zu bedenken. Erstens handelt es sich um absolut wahrheitsgetreue Berichte über reale Verbrechen, die in Form von Fiktion geschrieben wurden, um das Interesse bis zur Lösung des Rätsels aufrechtzuerhalten. Zweitens beweisen sie die Sinnlosigkeit von Verbrechen in jeder Form. Sie betonen die Aussichtslosigkeit eines Mordes und die Tatsache, dass der Mann oder die Frau, die sich bewusst über die Gesetze der Zivilisation hinwegsetzen, auf lange Sicht fast immer eine gerechte Strafe erhalten.

Chaucer war einer der Ersten, der in seinen Canterbury Tales die Theorie aufstellte, dass sich Mord rächt. »Modre wol out«, sagt er, »that we see day by day«. Burton meinte in seiner Anatomie der Melancholie, dass »die Leichen beim Anblick des Mörders bluten«. Voltaire drückte es anders aus, als er sagte, dass »die Angst dem Verbrechen folgt und seine Strafe ist.« Dryden drückte es so aus: »Mord kann eine Zeitlang ungestraft bleiben, aber eine späte Gerechtigkeit wird das Verbrechen auf sich nehmen.«
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Die Sage des Billy the Kid Kapitel III

Die Sage des Billy the Kid
Kapitel III

Kriegswolken

John Chisum beschuldigte Murphy, sein Vieh gestohlen zu haben. Die Anschuldigungen waren nicht verhüllt. Chisum warf sie in alle Winde. Und Murphy in seinen Bergen lachte höhnisch. Wo waren die Beweise? Und wenn es Beweise gab, wo war das Gesetz, um ihn zu bestrafen?

Murphy hatte seine Rinderfarm etwa dreißig Meilen westlich von Lincoln in den Carrizozo Plains. Das war ungünstig für das Pecos Valley und Chisums Herden. Er verlegte die Herde in das an das Pecos-Tal angrenzende Gebiet der Seven Rivers und seine dreitausend Tiere wurden als Wunderherde berühmt. Wenn davon die Rede war, lachten die Bergbewohner, die mit Murphy befreundet waren, hinter vorgehaltener Hand, während die Talbewohner, die mit Chisum befreundet waren, böse Blicke ernteten. Merkwürdigerweise änderte sich die Zahl der Rinder in der Herde nie, heißt es in der Geschichte. Murphy verkaufte jedes Jahr Tausende von Rindern, aber wie die Weiterlesen