Nick Carter – Band 16 – Haken-Max – Kapitel 4
Nick Carter
Amerikas größter Detektiv
Haken-Max
Ein Detektivroman
Des Mordes angeklagt
All dies hatte der Meisterdetektiv gehört, ohne den Sinn der Worte begreifen zu können. Es lastete ein Bann auf ihm, der ihm die Glieder lähmte und ihn am Denken hinderte. Die Besinnung kehrte ihm erst wieder zurück, als er dicht neben sich eine raue, tiefe Männerstimme hörte, die ihn barsch anfuhr: »Was soll denn das heißen? Was hat sich hier zugetragen?«
Wie ein Trunkener stand Nick Carter auf und starrte einem Policeman in das Gesicht.
»Ihr habt wohl miteinander gerauft, eh?«, knurrte der Beamte.
Carl Theodor Dreyer: Vampyr (1932)
Carl Theodor Dreyer: Vampyr (1932)
Im Schatten der frühen 1930er Jahre, als die Welt in ein neues Jahrzehnt aufbrach, entstand ein Meisterwerk des Kinos: Carl Theodor Dreyers makabrer, düsterer Liebesfilm Vampyr. Er erstrahlt in einem Glanz, der seine unvergängliche Bedeutung unterstreicht. Das halbstumme Werk, das eine unheimliche Atmosphäre und die gespenstische Qualität eines düsteren Traums verkörpert, lässt die Ereignisse in einer schlafwandlerischen, fast hypnotischen Abfolge ablaufen. Es ist, als ob die Handlung einem tiefen, geheimnisvollen Bann gehorcht, der die Grenzen zwischen Realität und Imagination verwischt.
Eine unausgesprochene Faszination geht vom frühen Kino aus, einem Medium, das seinerzeit die Vorstellungskraft der Zuschauer in ungeahnte Höhen trieb. Ein Flüstern durch die Zeit: »Ich sehe Tote«. Es ist der Anblick von längst Vergessenen oder Verstorbenen, die durch die flimmernden Bilder der Leinwand in ein untotes Dasein zurückgerufen werden. Eine zutiefst makabre und zugleich poetische Metapher, wie sie im Kontext von Vampyr kaum treffender sein könnte.
Inspiriert von Sheridans Le Fanu-Geschichten, die Bram Stokers Dracula vorwegnahmen, erzählt der Film die Geschichte einer Weiterlesen
Varney, der Vampir – Kapitel 45
Thomas Preskett Prest
Varney, der Vampir
oder: Das Blutfest
Ursprünglich als penny dreadful von 1845 bis 1847 veröffentlicht, als es zum ersten Mal in Buchform erschien, ist Varney, der Vampir ein Vorläufer von Vampirgeschichten wie Dracula, die es stark beeinflusst hat.
Anmerkung: Die Kapitel 41 bis 43 sind nicht vorhanden!
Kapitel 45
Die geöffneten Gräber – Die toten Körper – Ein Schauplatz des Schreckens
Wir sagten, Waggles habe alles verdorben, und so war es auch, denn bevor Herr Leigh noch ein Wort sagen oder sich den Aufrührern nähern konnte, stürzte sich Waggles mit seinem Stock auf sie, und es entstand ein Aufruhr der bedrohlichsten Art.
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Sagen der mittleren Werra 94
Vom Bruitborn beim Ringelstein
Von dem oberhalb des alten Ringelsteins gelegenen Bruitborn erzählt man sich hier folgendes Stückchen. Einst raubte ein Ritter vom Ringelstein eine gar tugendhafte Salzunger Bürgertochter grade an ihrem Hochzeitstag und wollte sie auf einem Umweg zu seinem Schloss bringen. Als sie nun dort oben an dem Born rasteten und die Jungfrau in ihrer Not inbrünstig zu Gott und ihrer Schutzheiligen um Rettung und Beistand aus der Bedrängnis flehte, fand sie auch bald Gelegenheit, von dort aus auf einem der Ritter Pferde nach ihrer Heimat wieder zu entfliehen, wurde jedoch noch gerade vor ihrem Haus von dem ihr nachsetzenden Ringelsteiner eingeholt. Hier aber war die Jungfrau rasch vom Pferd und schleuderte dem Räuber, der mit seinem Schwert nach ihr hieb, noch zur rechten Zeit die Tür vor der Nase zu, worauf sich der Jungfernräuber wieder schnell aus dem Staub machte. Den Schwerthieb aber in der Tür hat man in dem Haus noch lange als Wahrzeichen sehen können.
Die weiße Jungfer vom Ringelstein
»Es war vor vielen Jahren, als meine Eltermutter noch lebte«, begann eine alte Kräutersammlerin aus Waldfisch, »da erschien Weiterlesen
Spiel mir das Lied vom Tod (1968)
Der Western: Eine Kunstform im Bann von Zeit und Raum
Der Western ist vielleicht die einzige Kunstform, die untrennbar mit einer bestimmten Zeit und einem bestimmten Ort verbunden bleibt. Seine Ursprünge liegen in der Literatur des Wilden Westens – in Groschenromanen und Pulp-Magazinen. Doch erst das Kino prägte seine ikonischen Bilder unauslöschlich in unser kollektives Gedächtnis ein: Zehngallonenhüte und Revolver, Jeans und Stiefel, Viehtriebe und rollende Büschelgräser in der kargen Landschaft des Mittleren Westens. Es war der Film, der den Cowboy unsterblich machte und eine Welt zum Leben erweckte, die ohne ihn kaum vorstellbar wäre.
Im Laufe der Jahre entstanden zahlreiche Meisterwerke des Genres, die sich meist um legendäre Figuren oder epische Geschichten drehten. Doch ein Film bricht mit diesen Konventionen. In Spiel mir das Lied vom Tod dienen Figuren und Handlung nicht dazu, Konflikte zu lösen oder die Erzählung voranzutreiben. Stattdessen inszeniert Regisseur Sergio Leone eine mythische Hommage an den alten Westen – eine Ode an das Ende seiner Ära.
Sergio Leone: Architekt des Italo-Westerns