Bunte Bücher – Das Arkanum; Den Galgen!, sagte Eichele
Das Arkanum
Den Galgen!, sagte Eichele
Zwei Erzählungen
Enßlin & Leiblins Verlagsbuchhandlung. Reutlingen
»Kasper, noch eine Kanne Türkenblut für mich und den Hanngeorg!«, rief der Graubart in der Fensterecke dem Wirt zu, indem er seinen Stelzfuß behaglich auf den leeren Stuhl neben sich legte. »Die Glocken können derweil ohne mich schlagen.«
»Gern, Turmulrich,« sagte der Wirt. »Kommst ohnehin so wenig zu mir herunter, und sind doch alte Schulgespielen. Was ist dem Hanngeorg?«, unterbrach er sich und gab diesem einen vertraulichen Puff. »Ich glaube, der bläst Trübsal.«
Das Gesicht im Nebel
George Barton
Berühmte Detektivgeschichten
Vorwort
Bei der Lektüre dieser berühmten Detektivgeschichten sind zwei Dinge zu bedenken. Erstens handelt es sich um absolut wahrheitsgetreue Berichte über reale Verbrechen, die in Form von Fiktion geschrieben wurden, um das Interesse bis zur Lösung des Rätsels aufrechtzuerhalten. Zweitens beweisen sie die Sinnlosigkeit von Verbrechen in jeder Form. Sie betonen die Aussichtslosigkeit eines Mordes und die Tatsache, dass der Mann oder die Frau, die sich bewusst über die Gesetze der Zivilisation hinwegsetzen, auf lange Sicht fast immer eine gerechte Strafe erhalten.
Chaucer war einer der Ersten, der in seinen Canterbury Tales die Theorie aufstellte, dass sich Mord rächt. »Modre wol out«, sagt er, »that we see day by day«. Burton meinte in seiner Anatomie der Melancholie, dass »die Leichen beim Anblick des Mörders bluten«. Voltaire drückte es anders aus, als er sagte, dass »die Angst dem Verbrechen folgt und seine Strafe ist.« Dryden drückte es so aus: »Mord kann eine Zeitlang ungestraft bleiben, aber eine späte Gerechtigkeit wird das Verbrechen auf sich nehmen.«
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Die Sage des Billy the Kid Kapitel III
Die Sage des Billy the Kid
Kapitel III
Kriegswolken
John Chisum beschuldigte Murphy, sein Vieh gestohlen zu haben. Die Anschuldigungen waren nicht verhüllt. Chisum warf sie in alle Winde. Und Murphy in seinen Bergen lachte höhnisch. Wo waren die Beweise? Und wenn es Beweise gab, wo war das Gesetz, um ihn zu bestrafen?
Murphy hatte seine Rinderfarm etwa dreißig Meilen westlich von Lincoln in den Carrizozo Plains. Das war ungünstig für das Pecos Valley und Chisums Herden. Er verlegte die Herde in das an das Pecos-Tal angrenzende Gebiet der Seven Rivers und seine dreitausend Tiere wurden als Wunderherde berühmt. Wenn davon die Rede war, lachten die Bergbewohner, die mit Murphy befreundet waren, hinter vorgehaltener Hand, während die Talbewohner, die mit Chisum befreundet waren, böse Blicke ernteten. Merkwürdigerweise änderte sich die Zahl der Rinder in der Herde nie, heißt es in der Geschichte. Murphy verkaufte jedes Jahr Tausende von Rindern, aber wie die Weiterlesen
Deutsche Märchen und Sagen 186
Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845
249. Von einem verborgenen Schatz zu Ypern
Im Jahre 1488 kam ein Maurer, Namens Leo van Thielt, gebürtig von Audenaerde, nach Ypern, um dort Arbeit zu suchen. Da er aber keinen Meister dort finden konnte, so war er gezwungen, sein Stückchen Brot von Tür zu Tür sich erbetteln zu müssen. So kam er denn unter anderen auch an ein Haus, in dem eine geizige alte Jungfer ohne Magd wohnte, und bat diese Jungfer um ein Almosen. Sie fragte ihn, wer und woher er wäre und welch ein Handwerk er betreibe. Er sagte ihr, er wäre ein Maurer von Audenaerde und müsse betteln, weil er kein Brot habe.
Als die Jungfer hörte, dass er ein Maurer wäre, ließ sie ihn erfreut hereinkommen und sprach: »Wollet Ihr etwas für mich mauern und in Eurem Leben keinem Menschen etwas davon sagen, dann will ich Euch gut bezahlen.«