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Lorenz, der hinkende Wirt am langen Steg – Kapitel 2

Lorenz, der hinkende Wirt am langen Steg
verfolgt von einem Hexenfluch
Ein höchst belehrendes Volksgeschichtchen für jedermann
Verlag der J. Lutzenberg’schen Buchhandlung, Altötting, ca. 1860

2. Kapitel

Herkunft und frühe Jugendjahre des hinkenden Wirtes

Nachdem wir vom Wirtshaus am langen Steg gehört haben, ist es an der Zeit, auch von dem hinkenden Wirt Lorenz zu lesen.

Sein Großvater war ein wohlhabender und angesehener Bauer in der Nähe des Pfarrdorfes im Tal und besaß nicht nur ein schönes Heimatgut, sondern auch ein Zulehen; zwar auf einem Berg, aber für seine Wirtschaft sehr nützlich.

Dieser Mann aber hatte das seinige verloren, ohne dass man sich erklären konnte, wie und warum. Nicht gewaltige und plötzliche Weiterlesen

Sagen der mittleren Werra 84

Von den Hunden von Wenkheim auf Altenstein

Vor vielen Jahrhunderten soll es geschehen sein, dass in Steinbach eine arme, aber sonst tugendsame Frau mit einem Drilling einkam. Zum Unglück der Frau aber wirtschaftete gerade auf Schloss Altenstein, oder wie dies früher genannt wurde, dem Markgrafenstein, eine zwar züchtige, aber auch strenge und herzlose Burgfrau, die, als sie von dem Vor­fall hörte, jene Frau deshalb des Ehebruchs anklagte, ihr den Prozess machen und trotz aller Beteuerung der Wöchnerin, dass sie von keinem anderen als dem ihr angetrauten Mann wisse, hinrichten ließ.

Da soll es nun vorgekommen sein, dass die Frau, als sie auf dem Richtplatz anlangte, nachdem sie allda nochmals ihre Unschuld beteuerte, die hartherzige Burgherrin verfluchte und ihr dabei wünschte, dass sie binnen Jahres­frist statt mit 3 mit 13 Kindern einkommen möge und dies zwar zum Zeichen, dass sie hier den Tod unschuldig erleide.

Und so geschah es denn wirklich; die Burgfrau wurde noch im Laufe des Jahres von 13 zwar kleinen, aber doch frischen und gesunden Weiterlesen

Die Virginier Erster Band – 6. Kapitel

William Makepeace Thackeray
Die Virginier
Erster Band
Wurzen, Verlags-Kontor, 1858
6. Kapitel

Die Virginier beginnen die Welt zu sehen

Nach der Abreise ihres unglücklichen geistlichen Beraters und Hauskaplans schien Madame Esmond ganz versöhnt mit ihrem Sohn; aber obwohl George nie mit seiner Mutter über das Zerwürfnis sprach, muss es schmerzlich auf des Jungen Geist gelastet haben. Denn bald nach den oben berichteten häuslichen Geschehnissen verfiel er in ein Fieber, während welcher Krankheit er mehrmals fantasierte. »Zerbrochen! Zerbrochen! Nie, niemals kann es wieder geheilt werden!«, schrie er dann auf, zum schweigenden Entsetzen seiner Mutter, die bei dem armen Kind wachte, wenn es sich schlaflos auf seinem mitternächtlichen Lager umherwarf. Seine Krankheit widerstand ihren Heilkünsten und wurde schlimmer trotz all der Geheimmittel, die die tüchtige Witwe in ihrem Kabinett bewahrte und Weiterlesen

Kreaturen der Finsternis – Der Amarok

Der Amarok oder auch Amaroq wird in der Mythologie der Inuit als ein riesiger Wolfsgeist beschrieben, der in der Arktis eher allein als in Rudeln jagt und dafür bekannt ist, dass er diejenigen jagt, die töricht genug sind, allein durch die Wildnis zu ziehen.

Es gibt eine Reihe von Legenden, die sich um diese Kreatur ranken, von denen viele sie in ein positives Licht rücken. In einer von ihnen ruft ein kleiner Junge, der körperlich schwach ist, den Gott der Stärke an, damit er ihm helfe, stärker zu werden. Ein Amarok materialisiert sich und stößt ihn zu Boden, woraufhin eine Reihe kleiner Knochen von ihm fällt. Der Amarok erklärt ihm, dass die Knochen sein Wachstum behindern und trainiert mit ihm weiter, bis der Junge stark genug ist, um gegen Bären zu kämpfen. Eine andere Geschichte erzählt von einem Mann, der den Tod eines Verwandten betrauert, von einem in der Nähe lebenden Amarok hört und sich auf die Suche nach ihm macht. Er stößt auf die Höhle des Amarok, findet seine Jungen, tötet sie stattdessen und versucht, die Tat zu vertuschen. Als der Amarok zurückkehrt und seine Jungen nicht findet, geht er zu einem nahe gelegenen See und zieht eine humanoide Gestalt heraus, die den trauernden Mörder tot zusammenbrechen lässt, da er seine Seele verloren hat. Einem Amarok bleibt nichts verborgen.

Es wird angenommen, dass diese Kreatur eng mit einem betrügerischen Gott der Inuit verbunden ist, der ebenfalls ein Wolf ist Weiterlesen