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Sternenlicht-Anthologie

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Sagen der mittleren Werra 88

Von den Schätzen und der weißen Jungfer in Schweina

In der Mittelgasse zu Schweina steht die von der Fa­milie Heller einst an der Stelle des alten von Hund’schen Hauses erbaute Hofreite, an der es nicht geheuer ist, denn es ruhen dort noch zwei Schätze tief unter der Erde. Der Mächtigste der beiden ist aber zu stark versetzt und nicht mehr zu heben. In früheren Zeiten saß er unter einem der nun aufgerissenen Torpfeiler des alten Hauses.

Eine arme, aber brave Frau aus Schweina, die eines Tages gerade zur Mittagszeit mit einem Hockel Leseholz aus dem Wald dort vorbeimusste, sah ihn unter dem Pfeiler in der Sonne glitzern. Es war ein großer Kessel voll blanker Goldstücke. Da die Frau Courage hatte, warf sie schnell ihren Hockel ab und hatte schon ein paar Hände voll des Goldes in ihrer Schürze, als sie sich vergaß und in ihrer Freude ausrief: »Ach du lieber Gott, was hast du mich armes Tier doch so glücklich gemacht!« Und so versank der Schatz wieder unter ihren Händen. Von dem aber, was sie schon in die Schürze gerafft hatte, baute sie sich ein Häuschen im Dorf.

Der andere Schatz sitzt neben dem Brunnen in dem Heller’schen Hausgarten. Dann und wann zeigt ihn eine weiße Jungfer mit einem Spinnwebengesicht an, die dort im Mondschein ihr Linnen bleicht.

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Westward! Ho! – Erinnerungen eines Trappers – Kapitel 31

Am 20. überquerten wir die Berge und lagerten am Jefferson, etwa dreißig Meilen unterhalb von Beaver Head.  Hier wurden unsere Jäger teilweise für ihr bisheriges Pech entschädigt, denn sie brachten das Fleisch eines Bullen, mehrerer Elche, Hirsche und Antilopen ins Lager, von dem wir uns reichlich ernährten.

Da der nächste Tag ein Freitag war, hielten einige unserer katholischen Kameraden gewissenhaft die Fastenzeit ein, nachdem sie am Vortag so viel gegessen hatten, dass sie diesen kirchlichen Brauch nicht verletzen konnten, wenn sie sich dazu berufen fühlten.

Am Nachmittag besuchte ich in Begleitung eines Freundes das Grab von Frasier, dem Irokesen, der im letzten Herbst hier getötet und begraben wurde, um mich zu vergewissern, was bereits allgemein geglaubt wurde, nämlich dass sein Leichnam von den Schwarzfußindianern aus dem Grab gestohlen, seiner Decke beraubt und in den Jefferson geworfen wurde.  Diese Vermutung war entstanden, weil im letzten Herbst die Leiche eines Mannes im Fluss gefunden worden war, und wurde nun durch die Öffnung des Grabes voll bestätigt.

Danach setzten wir unsere Reise südwärts zum Philanthropy fort, erlegten Elche, Hirsche und Antilopen und fingen unterwegs auch Weiterlesen

Jack – Kapitel I

Anton von Perfall
Jack
In: Deutsche Jugendbücherei, Nr. 5/6
Hermann Hillger Verlag Berlin – Leipzig

Kapitel I

Wenn ich das Buch meines Lebens durchblättere, habe ich helle Not, all die Namen zu beschwichtigen, die sich förmlich aufstellen wider mich, Gestalt und Sprache annehmen, sich gegenseitig über­schreien, stoßen, drängen, um in die erste Reihe des Gedächtnisses zu kommen. Es kommt mir vor, als läge ihnen jetzt mehr an mir als einst, wo sie, nicht aus Buchstaben, sondern aus Fleisch und Blut bestehend, mir nahetreten. Doch so versöhnlich, so mild im Alter auch mein Urteil ist, ich fühle nicht das Bedürfnis, einem hilfreich die Hand zu reichen, mit den in meiner Hand sich sen­denden Blättern versinkt auch jeder wieder in den traurigen, federstarren Buchstabenbann, keiner bleibt Gestalt, bis auf einen – bis auf den Namen Jack.

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Die Geschichte der MAYFLOWER

Die Geschichte der MAYFLOWER

Die MAYFLOWER stach am 16. September 1620 von Plymouth (Vereinigtes Königreich) aus in See, um nach Amerika zu reisen, das den englischen Entdeckern zu dieser Zeit als Neue Welt bekannt war. Aber ihre Entstehung und Geschichte beginnt lange davor.

Ihre Passagiere waren auf der Suche nach einem neuen Leben. Sie sollten später als die Pilger bekannt werden und die Zukunft der Vereinigten Staaten von Amerika in einer Weise beeinflussen, die sie sich nie hätten vorstellen können.

In dieser Geschichte geht es jedoch nicht nur um die Passagiere der MAYFLOWER. Es geht auch um die Menschen, die bereits in Amerika lebten, wie zum Beispiel der Stamm der Wampanoag, und um die enormen Auswirkungen, die die Ankunft dieser Kolonisten auf die amerikanischen Ureinwohner und das Land, das sie seit Jahrhunderten ihr Zuhause nannten, haben sollte.

Mehr als 30 Millionen Menschen, darunter viele Prominente, können ihre Abstammung von den 102 Passagieren und Weiterlesen