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Märchen und Sagen

Führer durch die Sagen- und Märchenwelt des Riesengebirges 11

Max Klose
Führer durch die Sagen- und Märchenwelt des Riesengebirges
Mit zahlreichen Abbildungen aus dem Riesengebirge
Verlag von Brieger & Gilbers. Schweidnitz (Świdnica). 1887.
Überarbeitete Fassung

11. Der Neuteich

Als der Burgherr von dem Kynast bei Warmbrunn einen neuen Teich anlegen ließ, (Frauenteich?) soll derselbe dem Burg­hauptmann von Niebelschütz (1433) die Bewirtschaftung desselben aus Teilung gegeben haben, sodass die Probstei die Hauptsache bekam.

Mir einen Fisch und auch dir einen Fisch,
aber dem Prior stets zwei auf den Tisch.

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Deutsche Märchen und Sagen 193

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

261. Unsere liebe Frau vom weißen Zweig zu Ronsse

Zu Ronsse findet man unter viel anderen Kapellchen auch das unserer lieben Frau vom weißen Zweig. Wo es nun steht, da stand vor vielen hundert Jahren eine ge­waltige uralte Eiche, zwischen deren dichten Zweigen ein hölzernes Marienbild hing. Dies hatte Wunderkraft und viel Kranke fanden bei ihm Genesung; kein Wunder al­so, wenn es bald in der ganzen Gegend bekannt und berühmt wurde und Pilger aus allen Städten und Dör­fern sich zu ihm drängten. Was jeden der Pilger aber am meisten wunderte, war, dass der Zweig, an dem es hing, ganz schneeweiße Blätter trug. Von ihm hieß man das Bild Maria zum weißen Zweig. Den Satan ärgerte die Andacht der Gläubigen zu dem Bild und er trieb einige Bösewichte an, den weißen Zweig abzuschneiden und ihn in einen tiefen Pfuhl zu verbergen. Doch damit gewann er nichts, denn zu gleicher Zeit fühlte die Witwe von Graf Johann von Nassau sich gedrungen, über dem Bild eine Kapelle zu bauen. Dadurch nah­men die Wallfahrten zu der Eiche nur zu und bis heute bleibt die Kapelle eine der Weiterlesen

Deutsche Märchen und Sagen 192

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

260. Die Wundereiche zwischen Sichem und Diest

Um das Jahr 1305 zogen große Pilgerfahrten in Flandern zu einer Eiche, die etwa auf halbem Weg zwischen Sichem und Diest stand. Diese Eiche wuchs in Form eines Kreuzes mit zwei herausragenden Ästen. Viele Menschen kamen dorthin, hängten Krücken und Stöcke an den Baum und behaupteten, durch die Eiche geheilt worden zu sein. Einige legten sich sogar unter den Baum und träumten, dass sie durch ihn gesundet wären. Ein Trunkenbold aus Diest zog einmal sein Schwert und schlug all den Plunder herunter, der an dem Baum hing. Ein anderer, der das sah, fand es ungehörig und hängte alles wieder an den Baum.

Eines Tages kam ein junger Mann, der sich unter den Baum legte und um Heilung bat. Nach einer Stunde verspürte er großen Durst und bat seine Frau, ihm etwas zu trinken zu holen. Die Frau eilte zu einem nahen Haus. Während ihrer Abwesenheit kam ein großer Weiterlesen

Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 50

Zur Schlacht von Fehrbellin

Die Schlacht von Fehrbellin gehört der Geschichte an, und wie sie geschlagen sei, das erzählt man im Ländchen Fehrbellin ebenso wie überall, wo der märkischen Jugend die Geschichte ihrer Väter überliefert wird. Nur wird natür­lich die Erinnerung durch die ganze Umgebung wie durch das Denkmal, welches auf dem Schlachtfeld errichtet wor­den war, und durch manche Einzelheit noch mehr angefrischt. Noch weiß man, wenn er auch nun abgetragen, wo der Grusberg (Kiesberg) oder Kurfürstenberg lag, um den hauptsächlich der Kampf tobte, noch werden im Luch ge­legentlich Kugeln und andere Weiterlesen

Sagen der mittleren Werra 90

Von der alten Kapelle bei Gumpelstadt, das Körfig1 genannt

Das Kirchlein von Alt-Gumpelstadt lag auf einem klei­nen Hügel in moorigen Wiesen links von der Straße nach Waldfisch. Zu dieser Straße sind leider die letzten Mauerreste der Kapelle verwendet worden. Bei Ausgrabung der­selben fand man dort noch viele halb vermoderte Skelette strah­lenförmig um die Kapelle herum und zwar so, dass jedes Mal das Haupt wie in einer Nische im Fundament ruhte.

Die Sage erzählt Folgendes über die Kapelle:

Es zog einst ein Edler aus Franken
zum Moorgrund in blutige Schlacht,
dort hat er die Heiden geschlagen
und weit aus dem Lande gejagt.

Und wo er den Kampf wohl bestanden,
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