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Heftroman der Woche

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Vergessene Werke

Rübezahl, der Herr des Gebirges – Folge 43

Rübezahl, der Herr des Gebirges
Volkssagen aus dem Riesengebirge
Für Jung und Alt erzählt vom Kräuterklauber
Verlag Carl Gustav Naumann, Leipzig, 1845

43. Wie Rübezahl Spötteleien bestraft.

Es sind allerdings keine Tugenden, den Mund zum Rauchfang und die Nase zum Abtritt zu machen. Wenn es auch alle Fürsten in ganz Deutschland täten, so sollten wenigstens heutzutage verständige Eltern und pflichtgetreue Lehrer darauf sehen, dass so etwas bei der lieben Jugend nicht geschehe, und sollten also gegen Rauchen und Schnupfen des Tabaks sänftiglich wirken.

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Deutsche Märchen und Sagen 36

Johann Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

36. Ich liege im Säckelchen.

Es war einmal ein Mädchen, das hatte ein kleines Kreuzbildchen, welches es oft küsste. Einmal tat es dasselbe in ein Säckelchen und legte es in das Stroh seines Bettchens. Morgens hatte es aber vergessen, wo es mit dem Kreuzchen geblieben war. Es suchte und suchte und konnte es nicht finden. Da ging es in die Kirche an den Altar, worauf ein großes Kreuz stand, und bat das, es möchte ihm doch sein kleines Kreuzchen wiedergeben. Dabei weinte es, dass es ein steinernes Herz hätte erbarmen mögen.

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Rübezahl, der Herr des Gebirges – Folge 42

Rübezahl, der Herr des Gebirges
Volkssagen aus dem Riesengebirge
Für Jung und Alt erzählt vom Kräuterklauber
Verlag Carl Gustav Naumann, Leipzig, 1845

42. Wie sich Rübezahl ein musikalisches Vergnügen macht.

Vor Alters war es etwas Gewöhnliches, dass man wilde Tiere zu sehen bekam, ohne dass man es wollte. Heutzutage kann man sie aber nur sehen, wenn man will, seit sie im lieben deutschen Vaterland fast ganz ausgerottet sind. Indessen bringen schon seit mehr als 100 Jahren bisweilen Wälsche und Polen dahin Bären, die sie erst tanzen gelehrt haben und die mancherlei Kunststücke machen. Ist aber seit einiger Zeit fast außer Weiterlesen

Rübezahl, der Herr des Gebirges – Folge 41

Rübezahl, der Herr des Gebirges
Volkssagen aus dem Riesengebirge
Für Jung und Alt erzählt vom Kräuterklauber
Verlag Carl Gustav Naumann, Leipzig, 1845

41. Wie Rübezahl endlich begraben wird.

Es war ein herrlicher Sommertag gewesen. Rübezahl hatte ihn einmal genossen und sich auf dem Hochgebirge einen Spaziergang gemacht. Nun prangten gerade die Natur in ihrem Nachtfeierkleid, denn der Mond strahlte sein Silberlicht auf die Erde hernieder vom heiteren Nachthimmel, an dem nur einige leichte Wölkchen hinschwebten. Die Nacht war so ruhig und still, dass man das Gebell der Hunde aus den Dörfern heraufschallen hörte. Plötzlich Weiterlesen

Deutsche Märchen und Sagen 35

Johann Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

35. Die Schlange am Hals

Es war einmal eine Mutter, die hatte ihrem Sohn all ihre Güter übergeben, dachte, er wäre fromm und brav und würde wohl mit ihr handeln. Ja, man soll sich aber nicht eher austun, bis man schlafen geht. Als der Sohn alles hatte, nahm er sich eine Frau und da konnte die arme Mutter laufen. Einmal saß er mit seiner Frau am Tisch und hatte ein gebratenes Hühnchen vor sich stehen, da klopfte die Mutter an der Tür.

Da rief er schnell seinen Knecht und sprach: »Setz das Huhn in die Kiste da, bis die Alte weg ist.«
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