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Heftroman der Woche

Archive

Vergessene Werke

Deutsche Märchen und Sagen 81

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

96. Karlstadts Tod

In der letzten Predigt, welche Karlstadt zu Basel hielt, sah er, wie ein großer schwarzer Mann in die Kirche kam und sich neben den Bürgermeister setzte. Beim Ausgang aus der Kirche fragte Karlstadt, wer der Unbekannte gewesen sei, aber das wusste keiner ihm zu sagen, denn keiner hatte den Mann gesehen. Als der Prediger nach Hause kam, erzählte man ihm dort, der große schwarze Mann sei vor wenigen Augenblicken dagewesen und habe sein jüngstes und geliebtestes Kind bei den Haaren ergriffen und hoch aufgehoben von der Erde, dann getan, als Weiterlesen

Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 42

Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann

Kloster Walkenried

Anmutig, von hohen Bergen umschlossen, liegt das freundliche Dorf Walkenried, dessen Häuser von der mächtigen Ruine des ehemaligen Zisterzienserklosters Walkenried überragt werden.

Im Jahre 1129 wurde das Kloster von der frommen Gräfin Adelheid von Klettenberg gegründet, die nicht allein den Grund und Boden zu dem Bau gab, sondern auch für inneren und äußeren Schmuck sorgte und zahlreiche Reliquien mit großen Kosten anschaffte. Kaiserliche und päpstliche Privilegien beförderten den Aufschwung und bald gehörte Walkenried zu einem der reichsten Klöster.
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Deutsche Märchen und Sagen 80

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

94. Reissenstein

Auf dem Reissenstein oder Riesenstein wohnte ehedem ein gewaltiger Riese. Der wollte sich eine Burg bauen und rief am Ende eine Anzahl Werkleute zusammen, denen er befahl, oben auf dem Berg ein Schloss aufzurichten. Als das Werk fast vollendet war und nur der letzte Nagel am obersten Fenster noch fehlte, die Werkleute aber zaghaft dastanden, indem diese Arbeit eine gar gefährliche war, da fasste der Riese plötzlich einen der Knechte beim Kragen und hielt ihn vor das Fenster.
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Im Zauberbann des Harzgebirges – Teil 41

Im Zauberbann des Harzgebirges
Sagen und Geschichten, gesammelt von Marie Kutschmann

Der See von Hochstädt

Wo sich nun der See von Hochstädt befindet, soll vormals eine schöne Wiese gewesen sein, auf welche alle Bauern aus der Umgegend ihre Pferde zur Weide schickten. Eines Tages, als die Hirtenjungen sich gelagert hatten, um ihr Vesperbrot zu verzehren, sahen sie, dass einer unter ihnen Weißbrot hatte, welches damals noch als große Leckerei galt. Einige der wilden Burschen wollten es dem Knaben entreißen, der aber verteidigte sein Eigentum mit aller Kraft, denn er hatte großen Hunger und aß auch gern einmal weißes Brot.

Da wurden die Buben wütend, sie schmähten ihre Herren, die ihnen nur grobes Schwarzbrot gegeben hatten. Als Weiterlesen