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Heftroman der Woche

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Vergessene Werke

Deutsche Märchen und Sagen 111

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

146. Dukaten verloren

Zu Tielt in Flandern lebte ein Bauer; der war einmal ausgegangen, um Vieh zu verkaufen, hatte es auch zu guten Preisen losgeschlagen und kam mit gut gefüllten Taschen zurück nach Hause. Unterwegs hatte er da und dort einmal angehalten und so war er nicht ganz nüchtern mehr, doch noch so gut bei Sinnen, dass er wusste, er habe außer seinem Silbergeld auch einen Dukaten in der Tasche. Den verwahrte er auch aufs Beste und sah oft nach, ob er ihn nicht verloren hätte.
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Deutsche Märchen und Sagen 110

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

145. Das Zauberweib zu Assenede

Vor längerer Zeit lebte zu Assenede ein altes Zauberweib, vor der ein jeder Angst hatte. Eines Tages ritt ein junger Bursche zu einem nahen Dorf und fand sie unterwegs.

Er fragte sie im Scherz: »Aha, wie steht es? Ihr lauft wie ein Mädchen von achtzehn Jahren.«

Sie sah ihn einmal an und sprach mit ihrer rostigen Stimme: »Lasst die in Ruhe, die Euch in Ruhe lassen.«
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Ritter Busso von Falkenstein – 2. Teil

Ritter Busso von Falkenstein
oder die Geheimnisse der Totengruft
Ein schauderhaftes Gemälde aus den Ritterzeiten
Verlegt durch Gottfried Basse zu Quedlinburg, 1813

Nun hatten sie das Tor erreicht und der Turmwächter stieß ins Horn. Rasselnd flogen die Flügel auf.

Der Burgvogt trat ihm entgegen und bat den Ritter, nur geradezu auf die Burg zu gehen, da heute jedermann freien Zutritt habe.

»Welchem glücklichen Ereignis zu Ehren«, fragte Ritter Busso, »ist die auf der Burg statthabende Festlichkeit veranstaltet worden?«
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Dämonische Reisen in alle Welt – Kapitel VI, Teil 2

Johann Konrad Friederich
Dämonische Reisen in alle Welt
Nach einem französischen Manuskript bearbeitet, 1847.

Kapitel VI, Teil 2

Michel und der Teufel waren nach Paris, und zwar mit der Eisenbahn zurückgekehrt. Ersterer sagte unterwegs zu seinem Gefährten: »Gern hätte ich den Unglücklichen gerettet, aber was hätte ihm das Leben genützt?«

»Wir werden ihn in der Hölle wiedersehen, wo er noch nicht einer der Gequältesten sein und die Satisfaktion haben wird, den Beutelschneider en gros, der ihn dahin gebracht hat, weit schrecklicher leiden zu sehen. Um mir die Sache aus dem Sinn zu schlagen, lass uns heute einmal die Salons der sogenannten guten Gesellschaft Weiterlesen