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Viktoria – Die Stunde null

Heftroman der Woche

Archive

Vergessene Werke

Deutsche Märchen und Sagen 5

Johann Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

5. Jan der Dieb

Es war einmal eine blutarme Frau, die hatte nur einen Sohn namens Jan, aber der machte ihr nicht viel Freude, denn er war so langfingerig, dass er von allen, die ihn kannten, nicht anders geheißen wurde als Jan der Dieb. Die Frau hielt ihm häufig vor, dass er sein Leben ändern und sich bessern müsse, wolle er nicht zuletzt mit Seilers Tochter Hochzeit halten, aber das half alles nichts und Jan blieb stets der Alte. Der letzte und einzige Trost, der dem armen Weib blieb, war unser lieber Herrgott. Alle Tage sah man sie in der Kirche, wo sie um nichts anders Weiterlesen

Der Ritter von der Entersburg

Vom frischen Quell
Sagen, Legenden und Geschichten aus der Eifel
Jung und Alt in neuer Fassung dargeboten von Rektor Jos. Schiffels
Verlag Georg Fischer. Wittlich. 1912
Zweites Bändchen

Der Ritter von der Entersburg

Auf einer von der Üss umflossenen, jetzt bewaldeten Anhöhe oberhalb Bertrich stand in alter Zeit die Entersburg, ein Raubritterschloss. Dort hauste ein Ritter, der Wege und Stege unsicher machte, den Wanderer ausplünderte und vom Raub lebte. Man wollte ihn auf seinen Raubzügen aufspüren, um ihm das unredliche Handwerk gründlich Weiterlesen

Der Arzt auf Java – Erster Band – Kapitel 4

Alexander Dumas d. Ä.
Der Arzt auf Java
Ein phantastischer Roman, Brünn 1861
Erster Band
Kapitel 4

Die Erbschaft

Es war heller Tag, als Eusebius van der Beek die Augen öffnete. Die Sonne stand in ihrem schönsten Glanz am Himmel und ihre Strahlen, welche durch die Ritzen der Bambuswände fielen, zeichneten tausend wechselnde Arabesken auf den Boden.
Weiterlesen

Diane Teil 1 – Kapitel 9

Alexander von Ungern-Sternberg
Diane
Ein Kriminalgemälde der modernen Gesellschaft
Berlin, 1842, Buchhandlung des Berliner Lesekabinetts

Neuntes Kapitel

Ein Nachtstück

Ermüdet ließ sich endlich die nächtliche Wandlerin auf einen bemoosten Stein am Ufer des Sees nieder. In Träumereien versinkend, entschwand ihr die gegenwärtige Welt, und eine phantastische stieg empor, als plötzlich der Hufschlag nahender Pferde die Schwärmende aufschreckte. In ihrem weißen Gewand wäre sie unfehlbar Weiterlesen

Rübezahl, der Herr des Gebirges – Folge 9

Rübezahl, der Herr des Gebirges
Volkssagen aus dem Riesengebirge
Für Jung und Alt erzählt vom Kräuterklauber
Verlag Carl Gustav Naumann, Leipzig, 1845

9. Wie Rübezahl einen freigebigen Fuhrmann belohnt

Obwohl Rübezahl etwas anderes war als gewöhnliche Menschen, so hatte er doch auch seine Schrullen und es manchmal dick in seiner Einsamkeit. Also strich er in dem Gebirge nicht nur, sondern auch außerhalb desselben manchmal umher. Auf solchem Streichen – er wusste selber nicht, wo er hin wollte, – geriet er auf die Friedberger Straße und zog ruhig darauf hin, denn, sagte er, wer ein Abenteuer sucht, der findet es auch, er müsste denn Weiterlesen