Marshal Crown – Band 20
Der Tag war nass und kalt. Dicke, bleigraue Wolken hingen seit dem Morgengrauen tief über dem Land und ein unangenehmer Nordwestwind trieb ständig dünne Regenschleier auf die Palisaden von Fort Bascom zu. Die Frachtwagenstraße, die von Norden her auf den Stützpunkt zuführte, war längst aufgeweicht und von unzähligen Fahrrillen, Pfützen und Schlammlöchern durchzogen.
Corporal Steve Bannon lehnte vor dem Eingang zur Waffenkammer und hatte sich seinen Armeehut tief ins Gesicht gezogen. Ein hagerer, großer Mann, mit einem schmalen Gesicht, das fast gänzlich von einem dunklen Backenbart bedeckt war.
Er stand schon seit dem Morgengrauen hier und seither regnete es. Nicht übermäßig stark, aber doch so stetig Weiterlesen
Marshal Crown – Band 19
Die weißglühende Julisonne von Texas stand beinahe senkrecht am Himmel und schleuderte ihre Hitze mit unvorstellbarer Gewalt auf das Land.
Es war unerträglich heiß. Kein Windhauch wehte und nichts und niemand schien sich hier am Rande der Überlandstraße zwischen Fort Elliot und Rath City freiwillig zu regen.
Fast nichts, doch je näher die Sonne ihrem Zenit entgegenwanderte und je lauter von Süden her das Rattern von Rädern in der hitzeflirrenden Landschaft zu hören war, umso mehr kam in das dichte Gestrüpp, das den Overlandtrail zu beiden Seiten des Weges säumte, doch so etwas wie Bewegung.
Marshal Crown – Band 18
Der scharfe Nordwind heulte wie ein hungriger Wolf über das Land am Red River. Er stieß und zerrte an den blattlosen Dickichten der Bruchkirschensträucher, die das nördliche Flussufer säumten, raschelte in den Baumwipfeln junger Pinien und trieb fast mannshohe Tumbleweedkugeln1 wie Spielzeugbälle vor sich her.
Kurz vor Mitternacht, als der Sturm allmählich nachließ, tanzten die ersten Schneeflocken in der eiskalten Luft. Doch auch sie konnten den durchdringenden Geruch nicht vertreiben, der seit Tagen über dem Nordufer des Flusses lag.
Der beißende Gestank der Schafe hatte sich förmlich in das Land hineingebrannt.
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Marshal Crown – Band 17
Morgendämmerung in Shreveport, Louisiana.
Herbstnebel lag über der alten, ehemaligen Südstaatenmetropole am Ufer des Red Rivers. Obwohl die Sonne schon vor mehr als einer Stunde aufgegangen war, wurde es einfach nicht richtig hell. Im Gegenteil, der Himmel hing niedrig und es schien, als ob das erste Licht des neuen Tages den Frühdunst nicht zu durchdringen vermochte.
Das von roten Tonpartikeln durchsetzte Wasser des Flusses rollte in immer wiederkehrenden Wellen gegen die hölzernen Aufbauten der Schiffsanlegestellen, klatschte gegen die Kaimauern und spritzte über die ausgetretenen Pflastersteine der Uferstraßen. Unzählige Kielboote und Mackinaws dümpelten wohl verankert neben einem Weiterlesen