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Krimi/Thriller

Xaver Stielers Tod – Kapitel 9

Xaver-Stielers-TodRobert Kohlrausch
Xaver Stielers Tod
Kriminalroman
Erschienen 1928 im Josef Ginger Verlag Berlin

Neuntes Kapitel

Wortlos bewegte sich der kleine Zug durch den Garten. Der Lichtkegel, der aus der Lampe strahlend hervorkam, glitt über den Kies der Wege, das Grün des Rasens, das Laub der Büsche dahin, holte sie für einen Augenblick aus der toten Dunkelheit hervor und ließ die rasch Auferweckten ebenso schnell wieder zurücksinken in das Grab der nächtlichen Finsternis, die dem geblendeten Auge jetzt noch um vieles tiefer schien. Am Ende des Weges Weiterlesen

Xaver Stielers Tod – Kapitel 8

Xaver-Stielers-TodRobert Kohlrausch
Xaver Stielers Tod
Kriminalroman
Erschienen 1928 im Josef Ginger Verlag Berlin

Achtes Kapitel

Gedrückt und wortkarg saß die kleine Gesellschaft ein paar Minuten lang in gespanntem Warten. Einmal nur erhob sich Hanna und ging zur Tür, um von dort aus das elektrische Licht anzuzünden. Die Dämmerung, die sich erst ganz leise in den Raum hereinschlich, schien sie zu bedrücken. Aber auch die von oben herab flutende Helle machte die Stimmung nicht froher.

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Xaver Stielers Tod – Kapitel 7

Xaver-Stielers-TodRobert Kohlrausch
Xaver Stielers Tod
Kriminalroman
Erschienen 1928 im Josef Ginger Verlag Berlin

Siebtes Kapitel

Hanna Rainer war allein in ihrem Zimmer. Es war ein Raum, der mit seinen ruhigen, dunklen Tönen der Möbel, der Tapete, der Stoffe behagliche, gesammelte Ruhe zu atmen schien, dessen Wirkung offenbar zurzeit auf die Bewohnerin machtlos war. Sie hatte zu lesen versucht, jedoch das Buch sinken lassen und fortgelegt, weil sie fühlte, dass die Worte darin ungesehen und unverstanden an ihr vorüberglitten. Mit einer schnellen, energischen Weiterlesen

Das Gespenst von Amalfi – Teil 5

Das-Gespenst-von-AmalfiDas Gespenst von Amalfi
Eine Erzählung von Robert Kohlrausch

Eine gewittrige Spannung legte sich mehr und mehr auf unsere Seelen. Äußerlich ließen wir uns nichts anmerken, sprachen auch vor anderen kein Wort von unserem Plan. Elena, die sich in den letzten Tagen viel verborgen gehalten hatte, ging auf meinen Wunsch ein paarmal im Speisezimmer ein und aus. Von der früheren, anmutigen Elastizität war an diesem Abend wieder etwas in ihrem Wesen, und nur manchmal bat ein verstohlener, warmer, flüchtiger Blick um Schutz für ihren Geliebten.

Als Letzte der Gäste verließen die Amerikanerin und ich die Terrasse neben dem Speisesaal, über der eine dunkle Sternennacht mit ihren ruhigen Lichtern hing. Wetterleuchten fern über der schlummernden See drohte mit Weiterlesen