Xaver Stielers Tod – Kapitel 13
Robert Kohlrausch
Xaver Stielers Tod
Kriminalroman
Erschienen 1928 im Josef Ginger Verlag Berlin
Dreizehntes Kapitel
Der alte Graf Hersberg ging in seinem Hotelzimmer unruhig auf und ab. Mit modernen, weißlackierten Möbeln, weißen Biedermeiervorhängen und einem Jagdstück in weißem Rahmen war es ein sehr sauberes, elegantes und helles, aber ungemütlich kühles Gemach. Das einzig Weiche, Behagliche darin war eine dunkelblau bezogene Chaiselongue, die Graf Stefan für den leidenden Vater mit Mühe vom Wirt erkämpft hatte. Was in den letzten Weiterlesen
Xaver Stielers Tod – Kapitel 12
Robert Kohlrausch
Xaver Stielers Tod
Kriminalroman
Erschienen 1928 im Josef Ginger Verlag Berlin
Zwölftes Kapitel
»Ach, das ist ja doch alles Unsinn, Onkel Kommerzienrat. Lachhaft ist es geradezu, dass Graf Stefan seinen leiblichen Bruder gemeuchelt haben soll. Ich bin ganz unparteiisch in der Sache. Der Graf hat sich niemals viel aus mir gemacht. Aber eben darum. Ich sehe mit unbefangenen Augen und lasse mich durch diese sogenannten gravierenden Beweise nicht blind machen, vor denen ihr klugen Männer solch einen heiligen Respekt habt. Im Grunde sind wir Frauenzimmer doch viel klüger als ihr. Wir lassen auch bei Verstandesangelegenheiten das Herz mitsprechen.«
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Xaver Stielers Tod – Kapitel 11
Robert Kohlrausch
Xaver Stielers Tod
Kriminalroman
Erschienen 1928 im Josef Ginger Verlag Berlin
Elftes Kapitel
»Das ist interessant, wahrhaftig, das ist einmal etwas Neues.«
Der Kommissar Bauer war es, der die Worte rief. Er saß in seinem Büro, vor ihm stand ein junger Mann, der in Kleidung und Haltung von ungekünstelter Eleganz war. Sein Gesicht mit braunem, gestutztem Schnurrbart war weich und rund. Ein paar Augen von graugrüner Farbe mit scharf beobachtendem Blick widersprachen dem Weiterlesen
Xaver Stielers Tod – Kapitel 10
Robert Kohlrausch
Xaver Stielers Tod
Kriminalroman
Erschienen 1928 im Josef Ginger Verlag Berlin
Zehntes Kapitel
Germelmann ging in seinem Amtsraum gedankenvoll auf und ab. Es war am Vormittag nach seinem amtlichen Besuch in der Villa Rainer. Der Morgen war von ihm bereits eifrig benutzt worden, um tunlichst in der Untersuchung weiter zu kommen, die der Fall Stieler ihm gebracht hatte. Kommissar Bauer war nach einer kurzen Besprechung zwischen den beiden Beamten von ihm beauftragt worden, das gestern ungefragt Weiterlesen