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Krimi/Thriller

Der goldene Fels – Kapitel 13

Der-goldene-FelsRobert Kohlrausch
Der goldene Fels
Kriminalroman, Alster-Verlag, Hamburg, 1915

Dreizehntes Kapitel

Lange Zeit wartete Martha weinend, ob nicht Burkhardt wieder zu ihr zurückkäme. Mit schweren Gliedern machte sie sich dann endlich auf den Weg nach Hause. Sie fühlte jetzt einen heißen Zorn auf sich selbst. Mehr, als mit Worten möglich gewesen wäre, hatte Burkhardt ihr mit seinem stummen Fortgehen gesagt. Hatte sie wirklich ein frevelhaftes Unrecht an ihm begangen, indem sie ihn schuldig glaubte? Möchte er schuldig sein oder nicht, sie konnte nicht von ihm lassen! Sie verzehrte sich in Sehnsucht nach einem gütigen Wort von seinen Lippen. Über Weiterlesen

Der goldene Fels – Kapitel 12

Der-goldene-FelsRobert Kohlrausch
Der goldene Fels
Kriminalroman, Alster-Verlag, Hamburg, 1915

Zwölftes Kapitel

Martha hatte hinter der verschlossenen Tür ihres kleinen Salons das Gehen und Reden der Herren vom Gericht undeutlich gehört. Angst und Entsetzen waren in ihr durch diese Töne nur noch gesteigert worden. Sie malte sich aus, was drüben im Zimmer ihres Vaters verhandelt wurde, meinte, die Worte zu hören, die Karl Georg zu Burkhardts Verderben sprach. Und bei diesen Gedanken ging jedes andere Gefühl in einer vernichtendem tödlichen Angst um den Geliebten unter. Aus der Angst aber entstand der Entschluss, ihn um jeden Preis zu Weiterlesen

Die Tauscher 11

die-tauscherDr. Uwe Krause
Die Tauscher Teil 11

Florian verließ das Taxi genau dort, wo er eingestiegen war.

Im Café herrschte noch immer dieselbe ruhige, duftgeschwängerte Atmosphäre, als hätte Florian einen anderen Planeten betreten. Fräulein Levinsohn saß am Tisch, als wäre gerade eine halbe Minute vergangen. Sie blätterte in einer Illustrierten. Sie sah seltsam zart und verletzlich aus, wie sie sich über die Hochglanzseiten beugte – mit ihrer immer noch zu großen, aber irgendwie doch hübschen Nase und diesem niedlichen kleinen Strohhut auf dem Kopf. Als er auf sie zuging, empfand Silwester Hammerstain Freude darüber, dass sie auf ihn gewartet hatte und noch mehr Freude, dass er sich jetzt zu ihr setzen konnte.

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Die Tauscher 10

die-tauscherDr. Uwe Krause
Die Tauscher Teil 10

Hammerstain überquerte die Straße und fluchte, weil seine weißen Schuhe den metallisch glitzernden Straßenstaub aufzusaugen schienen. Er betrat einen Durchgang und erreichte das Treppenhaus. Aus der offenen Kellertür stieg feuchter muffiger Dunst. Hammerstain lief die Treppe hoch. Die Holzstufen waren durchgetreten und glatt wie Eis. Auf den Treppenabsätzen waren die Toiletten. Entweder sie waren gerade alle in heftigem Gebrauch oder die sanitären Anlagen stanken hier schon wie ein Abwasserkanal. Hinter den schäbigen Türen klangen Stimmen in vielen Sprachen, mehr als einmal wurde eine Tür geöffnet und neugierige Blicke folgten Hammerstain, der die knarrende Treppe bis zur letzten Stufe hochstieg. Hier oben vermischte sich die Sommerhitze mit dem Gestank von Taubendreck.
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