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Sternenlicht-Anthologie

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Band 6

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Mystery

Der Haselnussstrauch

Der Haselnussstrauch

»Was für eine Geschichte willst du mir denn erzählen?«, fragte Pete neugierig und nahm einen Schluck Lambrusco aus der 2-Liter-Flasche, die er sich vom in der Fußgängerzone erbettelten Geld im Supermarkt gekauft hatte.
»Meine eigene Geschichte«, antwortete Jones.
Jones und Pete waren Obdachlose, die seit einigen Monaten zusammen durch die Großstadt zogen, weil sie einander mochten. Gerade saßen sie unter einer der vielen kleinen Brücken, die über den Fluss führten, Weiterlesen

Die Kinder der stummen Nachtigall

So kurz nach dem Abendrot lag die weite Ebene im Zwielicht und ließ eine ausgedehnte Wiesenlandschaft in eigenartigem Grün leuchten. Unwirklich, aber irgendwie auch schön. Olivia drehte sich um die eigene Achse und musste feststellen, dass außer einem endlosen Meer aus kurz geschnittenem Gras nichts zu sehen war. Keine Büsche oder Bäume, keine weiteren Gebäude, nur ein altes Landhaus stand in einiger Entfernung. Welche Richtung das sein mochte, wusste die junge Frau nicht zu sagen. Es war auch ohne Bedeutung, denn sie konnte sonst nirgendwo hin und einfach nur hier stehen bleiben kam auch nicht infrage. Sie hatte keine Ahnung, wo sie sich befand oder wie sie überhaupt an diesen Ort gelangt war.

Alles, woran sie sich erinnern konnte, war die morgendliche Fahrt in der U-Bahn zu ihrer Weiterlesen

I hear a new world

Jörg Kleudgen

I hear a new world

Von Staub und Ruß unansehnlich stürzten die verwitterten Fassaden der Stadt an mir vorüber. In einer einzigen grauen Stunde war der Tag zu Asche verbrannt. Wie üblich in den frühen Abendstunden verstopfte der Feierabendverkehr den Autobahnzubringer, verfolgt von den nimmermüden Kameraaugen Weiterlesen

Major Gripps letzter Bericht

Ok­to­ber 1865. Mein Name ist Ma­jor Ben­ja­min Gribb. Ich weiß, dass ich bald ster­ben wer­de. Aus die­sem Grun­de hal­te ich es für mei­ne letz­te Pflicht, ei­nen Be­richt über die Er­eig­nis­se ab­zu­fas­sen, die dazu ge­führt ha­ben, dass Mr. Quint und ich an die­sen son­der­ba­ren, ja un­er­klär­li­chen Ort ge­lang­ten. Ich glau­be nicht, dass es uns je ge­lin­gen wird, von hier wie­der weg­zu­kom­men. Viel­leicht fin­det je­doch ei­nes Ta­ges je­mand ei­nen Weg hier­her. Dem­je­ni­gen mö­gen die­se Auf­zeich­nun­gen ge­wid­met sein.

Wir be­fan­den uns auf dem Rück­marsch. Der Krieg, der Bru­der ge­gen Bru­der auf­ei­nan­der hetz­te, war end­lich vor­bei. Am frü­hen Mor­gen je­nes son­ni­gen, doch kal­ten Ta­ges sat­tel­ten mei­ne Män­ner und ich die Pfer­de, um uns in un­se­re Hei­mat zu­rück zu be­ge­ben. Die Zeit des Kämp­fens war vo­rü­ber. Den­noch la­gen auf den Schlacht­fel­dern noch im­mer die Lei­chen un­zäh­li­ger Weiterlesen