Ausschreibung
Sternenlicht-Anthologie

Download-Tipp
Band 6

Heftroman der Woche

Archive

Folgt uns auch auf

Background

Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 38

Die Gründung des Klosters Lehnin

Inmitten von Wald und Seen liegt Kloster Lehnin (eines der ältesten Klöster der Mark). Noch stehen außer der ein­fachen Klosterkirche stattliche Mauern mit spitzen Bögen, an denen Gestrüpp und Gesträuch sich emporranken, und ein alter Wachturm zeigt, dass das Kloster darauf gefasst war, in den alten kriegerischen Zeiten auch auf seine Ver­teidigung zu denken. Vor zwanzig Jahren konnte man noch seine Stiege erklimmen, wenn auch schon hier und da ein Stein zerbröckelt war, und konnte den Blick schweifen lassen über den dichten Wald, der das Kloster umgab. Nun aber hat die Zeit immer mehr an den Steinen genagt, sodass davon nicht mehr die Rede sein kann.
Weiterlesen

Sagen der mittleren Werra 81

Vom Scherstieg

Von Barchfeld nach Liebenstein führt ein Weg über den ehemaligen Scherstieger Hof an der Haide, der Scherstieg ge­nannt, auf dem Fuhrleute als auch einzelne Wanderer vieles Un­gemach auszustehen hatten. Auch hielt sich noch vor Jahren dort ein feuriger Mann auf, der jedoch niemandem etwas zu Leide tat, vielmehr gegen die Art seiner Genossen die Ver­irrten in dunkler Nacht auf den richtigen Weg brachte und ihnen bis in den Ort vorleuchtete, wo er dann jedes Mal seufzend wieder umkehrte.

Ein armer Mann aus Barchfeld, dem der Feurige auch diesen Liebesdienst erwiesen hatte, dankte ihm beim Abschied mit den Worten: »Das lohn’ dir Gott!«, worauf jener mit ge­rührter Stimme erwiderte: »Auch dir lohn’ dies Gott. Vie­len Hunderten habe ich den gleichen Dienst erwiesen; doch auch nicht einer hatte ein Wort des Dankes für mich. Durch deinen Spruch bin ich jetzt erlöst.« Sprach es, verschwand und ist nie wieder gesehen worden.

Der Stein’sche Jäger Valentin von Barchfeld sah eines Abends auf der Höhe des Scherstiegs in der Richtung von Bairode her eine hohe und breite Feuersäule. Anfangs glaubte er, dass das Dorf in Brand stehe, überzeugte sich jedoch bald, dass die Säule immer näher auf Weiterlesen

Führer durch die Sagen- und Märchenwelt des Riesengebirges 05

Max Klose
Führer durch die Sagen- und Märchenwelt des Riesengebirges
Mit zahlreichen Abbildungen aus dem Riesengebirge
Verlag von Brieger & Gilbers. Schweidnitz (Świdnica). 1887.
Überarbeitete Fassung

12. Heidenkirchhof und Rabenstein

Zwischen dem Sabrich und dem Hummelberg liegt ein mit Steinen umfriedetes Ackerstück, welches das Kirchhöfel oder Hootschrich genannt wird. Dasselbe soll eine heidnische Begräbnisstätte sein. Ob das nahegelegene Galgenstück an den Donnersteinen, eine ehemalige Richtstätte, die Leichen für den Heidenkirchhof geliefert hat oder ob die Überreste der auf den Opfersteinen des Sabrichgipfels dargebrachten Opfer dort ruhen, weiß die Sage nicht Weiterlesen

Deutsche Märchen und Sagen 184

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

245. Der neckende Nix zu Lokeren

Vom Kai am Daknamveer zu Lokeren setzt an Winterabenden kein Schiffer nach neun Uhr mehr über, denn da ist der Fährmann einmal schön angekommen. Er hörte nämlich eines Abends spät auf der anderen Seite rufen: »Hol über! Über!« Er stand alsbald aus seinem Bett auf, denn er war schon längst schlafen gegangen, löste das Boot und setzte über; aber er war eben noch zwei Schritte vom Ufer, als er etwas ins Wasser plumpsen hörte, gerade als ob jemand hineingesprungen wäre. Am Ufer selbst sah er niemand. Er kehrte verwundert und kopfschüttelnd wieder zurück und legte sich wieder zu Bett; doch kaum lag er da, als es zum anderen Male rief: »Hol über! Über!«

Da stand er unwillig auf, ging ans Wasser und rief: »Wo müsset Ihr denn hin so spät?«
Weiterlesen