Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 18
Berliner Wahrzeichen
Früher wusste man in Berlin noch viel Geschichten aus alten Zeiten zu erzählen, wo die Stadt noch klein war, nun aber, wo so viele Tausende von außerhalb hereingezogen, da ist alles anders geworden, und die wenigsten wissen noch, was die Rippe am Molkenmarkt zu bedeuten hat oder was es mit dem Jungfernküssen für eine Bewandtnis hatte oder warum an der Statue des Großen Kurfürsten vorn ein Kind vor dem Kurfürsten auf dem Pferd sitzt.
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Sagen der mittleren Werra 42
Die Pestecke auf dem Totenhof zu Trusen
Eine Viertelstunde von Herges liegt in einem schönen Grund das Dörfchen Elmenthal, welches nach dem Dreißigjährigen Krieg zweimal von der Pest so mitgenommen wurde, dass der Ort bis auf einen Mann ausstarb. Dieser hatte sich ins Freie gemacht. Da hörte er aus der Luft eine Stimme, die ihm zurief: »Iss Bibernell, so wirst du von der Pest genesen.«
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Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 17
Der Alte Fritz
Wer in der Mark wüsste nicht vom Alten Fritz zu erzählen? Namentlich verbreitet und beliebt ist beim Landvolk das Bornemannsche Lied, welches von ihm sagt:
De olle Fritz, Potz Schlag in’t Huus!
Dät was en König as een Duus!
Groat von Gestalt woar he just nich,
Dät Groote satt äm innerlich.
Sagen der mittleren Werra 41
Der Spuk im Pfarrhaus zu Trusen
Vor langen Jahren lebte ein Pfarrer zu Trusen, der sich an der Kirchkasse vergriffen hatte. Nach seinem Tod begab sich sein Nachfolger eines Abends in die Studierstube, um daselbst die Predigt für den nächsten Sonntag auszuarbeiten. Kaum hatte er sich schreibend niedergelassen, als sich die Tür der anstoßenden Kammer öffnete und der Verstorbene eintrat.
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