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Sternenlicht-Anthologie

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Die wundersamen Märlein vom Berggeist Rübezahl – 9. Kapitel

Heinrich Döring
Die wundersamen Märlein vom Berggeist Rübezahl
Verlag C. F. Schmidt, Leipzig, ca. 1840

Neuntes Kapitel

Wie Peter für seine Redlichkeit belohnt wurde

Als Peter so sprach und sich gar nicht darüber zufriedengeben wollte, dass der Berggeist nicht erschienen war, da erschallte plötzlich der Wind durch das dürre Laub, und wie er die Blätter vor sich hertrieb, da wollte es dem Knaben, der vorhin den Geist erblickt hatte, bedünken, als flattere unter dem Laub ein weißes Papier. Schnell sprang Hänschen danach und brachte es dem Vater. Dem traten aber die hellen Tränen in die Augen, als er einen Blick auf das Blatt geworfen hatte. Es war der von ihm ausgestellte Schuldschein. Der war aber Weiterlesen

Deutsche Märchen und Sagen 166

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

218. Nixenfrau

Auf einer Brücke zu Brügge ist es nicht richtig. Es geht da um und mancher, der abends da vorbeikam, hat schon sonderbare Dinge erfahren. So kam einmal ein ehrbarer Bürger, der nur ein bisschen angetrunken war, gegen zwölf Uhr und wollte über die Brücke. Auf der Mitte fand er ein Weibsbild, die dasaß und, ich weiß nicht was, tat. Der brave Mann wollte auf sie zugehen, aber das bekam ihm schlimm, denn sie gab ihm einen harten Backenstreich und sprang ins Wasser, wo sie verschwand. Man sagt, dass es die Frau eines Wasserteufels gewesen sei.

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Deutsche Märchen und Sagen 165

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

216. Spuk am grünen Teich

Am grünen Teich an der Straße, die zu dem Saß van Gent führt, hörte man alle Nächte jemand seufzen und kärmen und die Vorübergehenden fragen: »Wo muss ich liegen? Wo muss ich liegen?«

Da kam einmal ein Trunkenbold vorbei, der hörte auch das Ge­rufe und antwortete lachend: »Ei, so leg dich auf des Teufels Nacken!«

Da brauste es plötzlich in der Luft und gleich darauf war es ganz still. Seit der Zeit hat man die Stimme nicht mehr gehört.
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Das Verrätertor im Londoner Tower

Der berüchtigte Eingang Traitors Gate ist der Wasserzugang zum Komplex des Londoner Tower und gehört zum St. Thomas Tower, der als zusätzliche königliche Unterkunft gebaut wurde.

Das Tor wurde von dem mittelalterlichen Architekten Master James of St. George im Auftrag von König Edward I. zwischen 1275 und 1279 entworfen, um ein neues Wassertor zu errichten, durch das König Edward auf dem Wasserweg in den Tower gelangen konnte. In den folgenden Jahrhunderten wurde der Tower von London zunehmend als Gefängnis für Staatsfeinde, die des Verrats angeklagt waren, genutzt und erhielt seinen heutigen Namen Traitors Gate (Verrätertor) aufgrund der vielen Gefangenen, die des Verrats angeklagt waren und das Tor durchquerten. Die Gefangenen wurden mit Kähnen auf der Themse unter der London Bridge hindurchgebracht, wo die gruseligen Köpfe der kürzlich hingerichteten Gefangenen auf Spießen zur Schau gestellt wurden.

In der Zeit der Tudors kamen so berühmte politische Gefangene wie Edward, Herzog von Buckingham, Königin Weiterlesen