Ausschreibung
Sternenlicht-Anthologie

Download-Tipp
Band 6

Heftroman der Woche

Archive

Folgt uns auch auf

Background

Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 27

Der Lietzensee und allerhand Spuk in Charlottenburg

Der Lietzensee, der übrigens früher ein schöner Wald­see war, wie der Grunewalder, ist grundlos, das hat auch Herr von Witzleben gemerkt, der hat in demselben nämlich eine Insel anlegen wollen, aber so viel er auch Schutt und Erde hat hineinwerfen lassen, er hat doch keinen Grund be­kommen. Früher erzählten sie immer, es sollte einmal ein Dorf in ihm versunken sein. Einige meinen geradezu, das alte Dorf Lietzow solle dort untergegangen sein, es sei auch dort noch alles eigentlich Lietzower Feldmark, die Charlot­tenburger hätten sich da nur so angebaut. Manchmal sollen auch in alter Zeit die Fischer Weiterlesen

Die wundersamen Märlein vom Berggeist Rübezahl – 12. Kapitel

Heinrich Döring
Die wundersamen Märlein vom Berggeist Rübezahl
Verlag C. F. Schmidt, Leipzig, ca. 1840

Zwölftes Kapitel

Wie es dem Glashändler Hans erging auf der Riesenkoppe und wie er aus einem armen Mann ein reicher wurde

Es begab sich aber, dass Rübezahl, lange umhergespäht nach dem Glashändler Hans, den sein Weg, wie er wusste, über die Riesenkoppe führte, ihn ein­herschreiten sah, gar lustig und guter Dinge, einen Kasten auf dem Rücken, voll der schönsten Tafeln böhmischen Glases, die er um einen gar billigen Preis gekauft hatte. Die Sonne brannte sehr, und erschöpft setzte er seinen Kasten auf einen Baumstamm und warf sich hin auf den Rasen, die müden Glieder behaglich ausstreckend. Als er nun so dalag, seinen vorteilhaften Einkauf überdachte Weiterlesen

Sagen der mittleren Werra 55

Sagen-der-mittleren-Werra

Vom Burgberg bei Brotterode

Dicht über dem unteren Teil von Brotterode, wo heute das Badehaus steht, erhebt sich der Burgberg, der besonders an seiner Südseite steile Felsenhänge hat. Auf dem Berg stand die Brunosburg, von der heute kaum noch einige Spuren sichtbar sind. Sie soll von einem Grafen Namens Bruno erbaut worden sein.

1. Auf der Brunosburg herrschte einmal eine sehr stolze und heftige Gräfin, der es ihr Gesinde nicht leicht recht machen konnte. So hatte sie eine Magd, welcher bloß das Amt oblag, der schönen Herrin das üppige goldene Haar zu strählen. Dieser war von einer gütigen Fee die Erfüllung dreier Wünsche zugesagt worden.
Weiterlesen

Deutsche Märchen und Sagen 172

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

227. Kind im Keller

Am 11. Juli des Jahres 1646 fiel ein dreijähriges Kind zu Freiburg durch ein Kellerloch in den Keller des Stadtgefängnisses. Mit sehr großer Betrübnis suchten die Eltern drei Tage lang, doch nirgends war das Kind zu finden; kein Mensch hatte es gesehen. Am 15. endlich wurde ein Soldat, der sich gegen die Hauptwache zur Wehr gesetzt und dabei einen Offizier verwundet hatte, zum Gefängnis gebracht. Die, welche ihn bewachten, hörten des Nachts die Stimme eines Kindes, nicht weinen oder klagen, sondern nur »Vater!« rufen und um etwas zu trinken bitten. Zur Stunde öffnete man den Keller, aus dem die Stimme drang und der seit langer Zeit zugemauert war. Man fand das Weiterlesen