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Sternenlicht-Anthologie

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Sagen der mittleren Werra 57

Sagen-der-mittleren-Werra

Die Bergkobolde an der Wiedleite

Stellt man sich mit den Rücken gegen den Kellerborn im Atterode, so erblickt man gen Süd-Ost jenseits des von dem Rennsteigwasser durchrieselten Gründchens eine nach dem Kamm des Gebirges sich ziehende Wand, die Wied- oder Wedleite. Zur Zeit, als um Steinbach bei Bad Liebenstein der Bergbau noch blühte und der Ort fast nur von Bergleuten bewohnt war, ging ein junger Bergknappe nach der Wiedleite hinauf, um dort anzufahren. Als er Weiterlesen

Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 28

Die Gründung von Charlottenburg und das alte Lietzow

Lietzow war ein altes wendisches oder katholisches Dorf. Als Friedrich I. das Schloss bauen und den Ort zu einer Stadt erheben wollte, kam er einst beim Schulzen Wolf, der gegen­über der Kirche wohnte, vorgeritten und ließ ihn sich heraus­rufen.

»Ich will Lietzow zu einer Stadt erheben«, sagte er, »und eine Pfälzerkolonie hier ansiedeln, ordentliche Leute. Den Lietzensee und die Steinberge – das Land nach der Wallstraße und der jetzigen Gohsebrauerei hin – das könnt ihr doch nicht gebrauchen, das müsst ihr hergeben; dafür werdet ihr aber auch Weiterlesen

Sagen der mittleren Werra 56

Sagen-der-mittleren-Werra

Von den Erzmännchen bei Brotterode

Gleich linker Hand über dem Ort, wo man es am Erdfall heißt, haben sich sonst alle Jahre Erzmännchen, die aus fernen Landen herzogen, sehen lassen. Ging man auf sie zu, so huschten sie wie der Wind in die kleinen Felsenlöcher und Spalten, denn sie wollten mit Niemand Verkehr haben. Ich selbst habe sie noch gesehen, da ich als Junge einmal ins Leseholz ging.
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Deutsche Märchen und Sagen 173

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

228. Geist verfolgt

In Konstanz wohnte ein Buchdrucker und in dessen Haus war es nicht geheuer. Zu einer Zeit hörte man in einer Ecke der Druckerei wie schwere Seufzer. Die Druckergesellen lachten darüber, aber nicht für lange, denn es blieb bald nicht mehr bei dem Seufzen. Sie hörten wiederholt starke Schläge an die Mauer jener Ecke. Gesellen und Lehrburschen erhielten Ohrfeigen von unsichtbarer Hand und ihre Mützen und Hüte wurden zur Erde geworfen. Der Herr des Hauses ging endlich zu den Kapuzinern und die kamen und beschworen den Geist, der auch drei Tage lang sich ruhig verhielt. Am vierten begann er aber sein Treiben noch ärger denn früher, er warf selbst die Weiterlesen