Sagen der mittleren Werra 58
Der schwarze Mann im Rennsteigtal
Bommes-Sümmes-Hanjörg spricht: »Bös Mun bist«, sagen die Steinbacher, und das kommt daher.
Als Bommes-Sümmes-Hanjörg einmal von Brotterode auf dem Heimweg droben im Rennsteigtal ausruhte, kam es ihm vor, als ob sein eigener Schatten sich um… Weiterlesen
Deutsche Märchen und Sagen 174
Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845
229. Trappler zu Coolscamp
Zu Coolscamp bei Lichtervelde liegt eine weite Haide, Stuifoen genannt. Durch dieselbe führt ein Weg, der nun sehr viel gebraucht ist, vor etwa fünfzig Jahren aber so sehr gescheut wurde, dass kein Mensch es wagte, denselben gegen Abend und noch weniger nachts zu betreten, und dies darum, weil sich dort ein Nachtspuk aufhielt. Nie oder selten nahm der Geist eine Gestalt an, man hörte ihn nur, und zwar trappelte er stets in der Nähe herum, wovon er auch den Namen der Trappler erhielt. Seit undenklichen Zeiten trug er den schon, aber noch keiner hatte den Spuk gesehen. Das war einem betrunkenen Bauern aufbehalten, der eines Nachts, des erwähnten Weges Weiterlesen
Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 29
Das Schildhorn bei den Pichelsbergen
Bei den Pichelsbergen – einem bekannten Vergnügungsort der Berliner – bildet die Havel einen großen See. Von dem jenseitigen Ufer zieht sich beim Dorf Pichelsdorf, welches dort nach Spandau zu liegt, eine Landzunge in diesen See hinein, die man den Sack nennt, der gegenüber dann auf der Seite der Pichelsberge nach dem Grunewald zu eine andere weit in das Wasser vorspringt, das Schildhorn genannt. Hier soll in alten Zeiten während eines großen Weiterlesen
Die wundersamen Märlein vom Berggeist Rübezahl – 13. Kapitel
Heinrich Döring
Die wundersamen Märlein vom Berggeist Rübezahl
Verlag C. F. Schmidt, Leipzig, ca. 1840
Dreizehntestes Kapitel
Von des Schneidergesellen Bendix Übermut und der Beraubung des jüdischen Kaufmanns Moses
Es begab sich, dass an einem heiteren Sommertag mehrere Handwerksgesellen fröhlich daher zogen durch das Riesengebirge. Sie hofften Arbeit zu finden in dem Städtlein Hirschberg. Als sie nun so wanderten, erzählten sie sich zum Zeitvertreib allerlei lustige Dinge, sangen auch wohl einige muntere Schelmliedlein. Plötzlich aber blieb der eine Geselle stehen und sprach leise: »Halt! Wir sind auf der Riesenkoppe, und zwar auf der Stelle, wo, wie die Leute sprechen, sich der Berggeist gewöhnlich zu zeigen pflegt. Damit wir nun sicher Weiterlesen