Band 18 der Serie »Der Detektiv« als Download erhältlich!


Fantômas-Trailer

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Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 58

Das Wahrzeichen von Bechlin

Noch heute steht auf dem Ostgiebel der Kirche von Bechlin ein sichelartiges Messer, Knief genannt, das bis zum Jahre 1795 zwischen den damaligen beiden kleinen Türmen hing, dann aber bei der Reparatur derselben abgenommen und später an seinem jetzigen Standort befestigt wurde. Von diesem Knief geht folgende Sage:
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Sagen der mittleren Werra 96

Von den goldenen Knotten am Ringelstein

Es war in der Adventszeit, wo, wie Sie wohl auch wissen, vordem die Gespenster gar keine Ruhe hielten, als eine arme Frau von hier zum Ringelstein ins Leseholz ging. Wie sie nun den Schlossberg erreicht hatte, sah sie vor sich auf dem Schnee einen großen Haufen Knotten, der in der Sonne wie eitel Gold schimmerte. Das kam der Frau gar wunderbar vor, und sie dachte gleich an die verwünschten Schätze im Schloss. Einen Augenblick überlegte sie nun, was zu tun sei, denn es war ihr doch ein bisschen grausig ums Herz, dann aber kniete sie nieder und raffte sich die Schürze voll. Doch als sie sich erhob und den Platz ver­lassen wollte, wurde sie einen großen schwarzen Hund mit feurigen Telleraugen gewahr. Darüber erschrak die arme Frau dermaßen, dass sie ihre Schürze los und die eingerafften Knotten fallen ließ.

Sie lief nun, so schnell sie nur konnte, den Berg hin­unter. Als sie nach Hause gekommen war, dankte sie dem lieben Gott für ihre Rettung, warf ihre Holzschuhe ab und entdeckte zu ihrer nicht geringen Freude einige blanke Gold­stücke in denselben. Eins derselben hat meine Ellermutter selbst gesehen, die damals noch lebte.  So erzählte der alte Eichel in Waldfisch. Weiterlesen

Deutsche Märchen und Sagen 196

Johannes Wilhelm Wolf
Deutsche Märchen und Sagen
Leipzig, F. A. Brockhaus, 1845

271. Karl der Große entdeckt die heißen Quellen von Aachen

Es begab sich aber eines Tages, da der König in der Gegend war, wo jetzt Aachen steht, da jagte er, denn es war nichts als Wald. Der König sah einen Hirsch; seine Begleiter hatten sich von ihm entfernt, und der König jagte allein mit seinen Hunden, die sprangen. Der König saß auf einem Ross, das war schwarz und voller Mut. Das Pferd trat mit einem Huf in einen Bach, der aus unserer Quelle entsprang; das Wasser war heiß, da hob es den Huf, eilte aus dem Wasser zurück und stieß ihn in den Staub, denn das Wasser war sehr heiß. Als der König das merkte, stieg er ab, und als er sein Pferd hinken sah, fühlte er mit der Hand den Huf. Da er aber den Huf sehr heiß fand, tauchte er sogleich seine Hand in das Wasser und fand ihn heiß; so merkte er, dass das Pferd das rechte Bein erhoben hatte. Da stieg der König in den Sattel und ging dem Bachlauf aufwärts, zwei Hufen Land, und fand die Quelle, aus welcher der Bach entsprang; aber die Quelle war voll Feuer. Und da er das Wasser mit der rechten Hand gefühlt hatte, sah er zur Linken und fand eine Weiterlesen

Nordische Mythologie – Teil 1

Nordische Mythologie
Bestehend aus den wichtigsten Volkstraditionen und dem Aberglauben Skandinaviens, Norddeutschlands und der Niederlande
Zusammengestellt aus Originalen und anderen Quellen von Benjamin Thorpe, Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften in München
Band 1
Nordische Mythologie

Vorwort

Die nordische Literatur, insbesondere jener Zweig, der sich mit den frühen Zeiten und Altertümern Skandinaviens und Norddeutschlands befasst, hat in letzter Zeit in vielen Teilen Europas zunehmendes Interesse geweckt. Es erschien mir daher nicht unvernünftig, dass ein Werk, das umfassend und doch nicht zu ausführlich die alte Mythologie und die wichtigsten mythologischen Überlieferungen dieser Länder darstellt, sowohl für den Liebhaber nordischer Überlieferungen zu Hause als auch für den englischen Reisenden in diesen faszinierenden Regionen nützlich und unterhaltsam sein könnte. Auch dem englischen Weiterlesen

Das Grab einer Unbekannten

Das Grab einer Unbekannten

Im Schatten ehrwürdiger Bäume auf dem Friedhof der St. Paul’s Episcopal Church in Alexandria, Virginia, liegt ein Grab, das seit mehr als zwei Jahrhunderten ein Geheimnis hütet. Auf einem steinernen Denkmal, schlicht und doch von erhabener Schwere, steht geschrieben: Zur Erinnerung an eine fremde Frau, deren irdischer Leidensweg am 14. Oktober 1816 endete. Weder Name noch Herkunft werden verraten – nur das Echo einer Liebe und einer untröstlichen Trauer verweilt hier.

Der Stein, den ihr Mann mit unermesslichem Schmerz errichten ließ, erzählt von einer letzten, hingebungsvollen Umarmung, in der die junge Frau ihren letzten Atemzug tat. Wie geliebt, wie geschätzt du einst warst, nützt dir jetzt nichts mehr. Mit wem du verwandt warst, von wem du gezeugt, ein Haufen Staub bleibt allein von dir – diese ernüchternden, von der Endgültigkeit des Todes durchdrungenen Zeilen mahnen die Lebenden zur Demut.

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