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Sternenlicht-Anthologie

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Band 6

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Sagen der mittleren Werra 87

Der Geist in der Pfarre zu Schweina

Vom letzten römisch-katholischen Pfarrer von Schweina, der sich dann zu Luthers Lehre bekannte, erzählt die Sage, er sei ein so eifriger Bibelleser gewesen, dass er sich selbst im Tode nicht habe von diesem heiligen Buch trennen können. Als er nämlich zum Leid seiner Gemeinde gestorben war, habe sich von seinem Begräbnistag an alle Abende ein helles Licht in seiner Studierstube gezeigt. Als es endlich einige beherzte Männer gewagt hatten, mittelst einer Leiter hinaufzusteigen und durch die Fenster zu blicken, hätten sie ihren alten Pfarrer leibhaftig an seinem Tisch sitzen und in der Bibel lesen sehen.

Darüber aber wären die Schweinaer in so große Bekümmernis und Angst geraten, dass sie sich für schweres Geld einen Jesuiten aus Dermbach geholt haben, der den Geist des verstorbenen Herrn aus der Pfarrei hätte bannen und zur ewigen Ruhe bringen sollen. Dieser habe sich jedoch durch die Faxen des Jesewitters nicht im Geringsten stören lassen und ruhig in seiner geliebten Bibel fortgelesen, bis endlich am dritten Tag der Jesuit seine Ohnmacht gestanden und zu einem letzten Versuch einige gute Freunde des Pfarrers mit sich auf dessen Studierstube genommen hatte. Diesen nun gegenüber habe der Pfarrer in strengen Worten die Erklärung gegeben, dass er sich nimmer von seinem geliebten Kleinod trennen könne und würde.
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Der Mythos Tempelritter – Teil 3.18

Mythos-Tempelritter

Einst waren sie im Hochmittelalter die mächtigste Organisation auf Gottes Erden. Sie waren führend im Bankwesen, sie besaßen die größte Flotte des Abendlandes. Zeugen ihrer schier übermächtigen Größe und ihres Reichtums findet man noch heute: Der Newport Tower in Newport, Rhode Island, der als Leuchtturm der Templer gilt; Santa Mariá de Eunate in Spanien, welche die Templer nach dem Vorbild der Grabeskirche in Jerusalem erbauten; Temple Church in London, die den Templern als englisches Hauptquartier diente; die Klagemauer sowie der Tempelberg in Jerusalem, wobei aufgrund der derzeitigen religiösen und politischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und Palästina es dort unmöglich erscheint, umfangreiche Ausgrabungen Weiterlesen

Sagen und alte Geschichten der Mark Brandenburg 44

Der Brauhausberg bei Potsdam

Potsdam hat auch seine Sagen. Da ist zunächst die Räuber-, oder wie man sie auch nennt, die Römerschanze etwa eine halbe Meile von Potsdam, der Nedlitzer Fähre gegenüber, in dem Winkel zwischen dem Krampnitz- und Jungfernsee. Die soll noch aus der alten Wendenzeit her­stammen, später sollen sich dann Räuber in derselben fest­gesetzt und sie daher den Namen bekommen haben. Dass hier einmal viel Kämpfe stattgefunden haben sollen, ergibt sich schon einfach daraus, dass man gegenüber auf den Feldern am Weg zur Nedlitzer Fähre oft Waffenstücke und Men­schengebeine gefunden. Ein Weiterlesen

Führer durch die Sagen- und Märchenwelt des Riesengebirges 07

Max Klose
Führer durch die Sagen- und Märchenwelt des Riesengebirges
Mit zahlreichen Abbildungen aus dem Riesengebirge
Verlag von Brieger & Gilbers. Schweidnitz (Świdnica). 1887.
Überarbeitete Fassung

22. Seidorf

Hans Schaff, der edle Herr vom Kynast, ritt einst (1570?) zum Bolkofest nach Schweidnitz. Es begleitete ihn nur ein einziger Knappe und der Weg führte durch einen großen Wald. In demselben trieben Wegelagerer ihr Handwerk und überfielen auch den Ritter. Die Überzahl der Räuber brachte des Ritters Streitross zu Fall und stürzte über denselben her. Da hieb der Knappe, Balzer mit Namen, wütend auf die Bande ein und schlug sie in die Flucht. Hans bestieg des Weiterlesen