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Sir Henry Morgan

Heftroman der Woche

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Fantasy

Rübezahl – Moderne Geschichten 4

Die Schilder, die Nägel und die Bäume

Durch den Wald auf dem Riesengebirge erklingt ein Hämmern und Klopfen. Schauen wir doch einmal hin, wer diesen Lärm macht. Auf einem Parkplatz parkt ein silbergrauer Skoda, zehn Meter davon entfernt steht ein kleiner Mann mit groben Schuhen, einer Jeans, einem roten Hemd und einer Jägerweste. Er nagelt gerade ein Holzschild an einen Baum. »Naturschutzgebiet« steht auf dem Schild, auf Tschechisch, Polnisch, Englisch, Französisch und Deutsch. Darunter ist ein Zeichen, das einen Tanklastwagen zeigt, der durchgestrichen wurde. Der kleine Mann ist gerade mit dem Nageln fertig geworden, tritt ein paar Schritte zurück und betrachtet zufrieden sein Werk. In der Rinde der uralten Buche ist das Schild Weiterlesen

Rübezahl – Moderne Geschichten 3

Flug 414

»LAC 414 an Tower Bratislawa, bestätige Höhe 28.000 Fuß, gehe auf Kurs 270, Over.« Flugkapitän Richard Köhler drückte kurz die Sprechtaste am Mikrofon.

»Tower Bratislawa an LAC 414, Freigabe für Kurs 270, guten Flug«, krächzte es aus den Kopfhörern.

Köhler lehnte sich zurück und sagte zu seinem Kopiloten: »So, Michael, jetzt werden wir mal ein bisschen abkürzen.«
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Drachenfeuer

Drachenfeuer

»Und ich sage dir, sie kommt wieder!« Centhei verzog unwillig das Gesicht. »Glaubst du mir etwa nicht?«, fragte Lykaon mit einem spöttischen Unterton in der Stimme.

»Dieses Mal nicht.« Der Drache stieß ein belustigtes Schnauben aus und Centhei sprang von seinem Felsen, um der Rauchwolke zu entgehen.

»Du bist kein Pferd mehr, Lykaon! Wann merkst du dir das endlich?«

Das Lachen des Drachen klang wie entfernter Donner. »Weißt du, Centhei, man kommt irgendwann durcheinander, wenn mal als Elf geboren und zur Verwandlung in einen Wolf bestimmt wird, und dann nach mehr Jahren, als andere überhaupt leben, ein Drache ist. Und dann ein Pferd wird und schließlich wieder ein Drache. Ich würde mich nicht wundern, wenn ich morgen wieder als Wolf aufwachen Weiterlesen

Jegors Ende

Jegors Ende

 

I

 

Im kleinen Lande Escosa, nahe dem großen Gebirge im Süden, herrschte einst Regent Jegor. Jegor war ein despotischer Mann, der zu Wutausbrüchen und Gewalt neigte, was sich auch in seiner Politik niederschlug. So gab es in Escosa zu seiner Zeit eine Geheimpolizei, die die Bürger bespitzelte und nicht selten einen von ihnen grundlos einsperrte, folterte oder sogar hinrichtete.
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