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Sir Henry Morgan

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Fantasy

Träne des Todes

Träne des Todes

Stille lag in der Unterwelt. Dunkelheit umgab jeden Gegenstand. Nur ein lebendes Wesen, falls man in diesem Fall von Leben reden kann, befand sich im Raum. Schräg hatte es sich in den steinernen Thron gesetzt. Eine scharfe, lange Sense war gegen die kalte Wand gelehnt worden. Wie vielleicht einige schon vermuteten, dies war der Thronsaal des Todes. Der Tod selber saß auf dem Thron. Niemand sonst würde es wagen, außer er wollte Qualen durchleben, die schlimmer waren, als das Fegefeuer. Ein Seufzen erklang und schwang lange im Raum nach. Der Tod selber hatte den Seufzer ausgestoßen. Doch klang er weiblich. Der Herrscher der Toten hatte seine gewohnte Gestalt als Skelett im schwarzen Umhang abgelegt. Schon lange hatte er es vorgehabt, doch nie hatte er etwas gefunden, was ihm wirklich gefiel. Zwar hatte er eine kleine Schwäche für Raubkatzen, die Stärke und Eleganz ausstrahlten, die ihn einfach faszinierten, doch war es unpassend gewesen, sich dieser Gestalt zu bemächtigen. Doch dann hatte er SIE getroffen. Es hätte alles so einfach werden sollen. Er hatte nur die Seele holen wollen. Sie Weiterlesen

Die Schlucht des Drachen

Die Schlucht des Drachen

Die Schlacht tobte seit mehr als zwei Stunden, ohne an Gewalt und Ausdauer verloren zu haben. Sie war nur gewandert, hinab in die Schlucht des Drachen – ohne dass die Kämpfenden sich dabei vor irgendwelchen Drachen fürchten mussten. Die etwa zweihundert Fuß tiefe, eine Meile lange und halb so breite Schlucht hatte ihren Namen nur durch eine Felsformation erhalten, in deren Form irgendein Trottel einen gigantischen Drachen gesehen hatte. Außerdem hatten die Krieger, die dort unten ihr Blut vergossen, ganz andere Sorgen, als sich darüber Gedanken zu machen, wo sie kämpften. Für sie zählte momentan nur, dass sie die Schlacht überlebten.

Sehr viele werden es nicht sein, wenn überhaupt irgendjemand, dachte er, und ein eisiger Schauer rann ihm über den Rücken. Sicher, er trug einen Teil der Schuld an dieser Schlacht, aber er hatte sie nicht gewollt. Im Gegenteil; er hatte alles getan, was in seiner Macht stand, um das Gemetzel – und nichts Weiterlesen