Shane Flannigan – Stunde der Rache
Shane Flannigan
Stunde der Rache
Der staubbedeckte Reiter auf dem hochbeinigen Morganwallach hielt auf der kleinen Anhöhe und starrte nach Westen, wo sich die Häuser von Coldwater abzeichneten. Die Sonne erreichte ihren höchsten Stand und ließ die Wasserpfützen verdunsten. Die regennasse Erde dampfte. Am Horizont zeigte sich ein farbenprächtiger Regenbogen und legte sich als schillernder Bogen über Coldwater.
Er nahm den Hut ab, unter dem dunkelblondes Haar hervorquoll, und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sein kantiges Gesicht mit den bemerkenswerten haselnussbraunen Augen blieb ausdruckslos, als er sich umblickte.
Das Holzschild mit dem Namen der Stadt war neu, ebenso wie viele Häuser. Zielstrebig ritt Shane Flannigan darauf zu. Vor dem Weiterlesen
One shot for Sloan – Teil 5
One shot for Sloan – Eine Kugel für Sloan
Teil 5
Sloan ließ sich grad von Victoria verführen, als ein polterndes Geräusch den wunderbaren Akt unterbrach. Der Schmerz und Noseworthys zorngerötetes Gesicht machten ihm unmissverständlich klar, dass es leider nur ein Traum gewesen war.
»Der verdammte Schweinebauch.« Noseworthy gestikulierte wild mit den Armen. »Ich zieh ihm die Haut in Streifen rab.« Er stieß die Tür mit dem Stiefelabsatz ins Schloss.
»Wem ziehst du die Haut in Streifen?«, fragte Sloan ungehalten. So wichtig konnte es doch nicht sein, dass er deswegen aus diesem wunderbaren Traum gerissen wurde.
»Winston«, schnaufte Noseworthy. »Er kam grad zu mir. Ich soll ihm deinen Stern bringen, da angeblich ein anderer Sheriff Weiterlesen
One shot for Sloan – Teil 4
One shot for Sloan – Eine Kugel für Sloan
Teil 4
Die Zeit bis nach Mitternacht erschien Sloan heute länger als sonst. Die vom Mond erleuchtete Nacht war ungünstig für sein Vorhaben. Von Osten zogen einige Wolken heran und tauchten den Himmel in ein Meer aus Flecken, die sich langsam bewegten. Es waren keine Gewitterwolken und würden deshalb den ersehnten Regen nicht bringen. Hoffentlich verdeckten sie bald den Mond. Außerhalb der Stadt gab er seinem Braunen die Zügel und galoppierte auf sein Ziel zu. Weit genug von der Morgan Ranch entfernt ließ er sein Pferd im Schritt gehen. Im Schutz einiger Wacholderbüsche beobachtete er die Gebäude. Es war alles ruhig. Ein Wachposten war nicht zu sehen. Die Entfernung zur Ranch betrug an die 300 Yards. Der Vorteil, die Strecke zu Fuß zurückzulegen, bestand darin, dass er sich unentdeckt anschleichen konnte. Der Nachteil, er konnte nicht schnell fliehen, falls er entdeckt werden sollte. In langsamem Schritt lenkte er seinen Braunen auf das Ranchgebäude zu. Die Pferde im kleinen Corral Weiterlesen
One shot for Sloan – Teil 3
One shot for Sloan – Eine Kugel für Sloan
Teil 3
Als Sloan in die Stadt kam, stand eine Menschenmenge vor dem Sheriffs Office.
Die Frau, die wild gestikulierend auf Josh einredete, hatte ihre besten Jahre hinter sich. Das harte Leben der Siedlerfrauen forderte ihren Tribut. Die tägliche Mühsal auf ihren kleinen Farmen, um einigermaßen über die Runden zu kommen, Naturkatastrophen, die die Ernten vernichteten, und die vielen Kinder, die sie zur Welt brachten, machten aus hübschen, gesunden Mädchen sehr früh abgerackerte Frauen mit harten Gesichtszügen. Die Frau war sicher noch keine dreißig, aber ihr Gesicht wirkte weit älter. Sie mochte einmal hübsch gewesen sein, jetzt war von ihrer Schönheit nicht mehr viel zu erkennen.
»Sheriff, ich verlange, dass Sie die Mörder meines Mannes bestrafen.« Sie zeigte auf den Toten, der neben dem Wagen auf dem Weiterlesen
One shot for Sloan – Teil 2
One shot for Sloan – Eine Kugel für Sloan
Teil 2
Die Sonne stand tief im Westen, als die Reiter ihre Pferde auf dem schmalen Hügelrücken zügelten. Ihre Silhouetten hoben sich drohend gegen den blutroten Abendhimmel ab. Zwei von ihnen hatten ein Gewehr quer vor sich im Sattel liegen, die anderen die Hände um die Griffe ihrer Revolver gelegt. Aus kalten Augen starrten sie in das Tal zu der kleinen Farm aus hellen Adobelehmbauten herunter. Eine feine Rauchsäule stieg aus dem Kamin auf.
Ihr Besitzer, ein untersetzter, rothaariger Ire, stand am Hauklotz auf dem Hof und hackte Holz. Er blickte auf, als er hinter sich das Schnauben und Stampfen der Tiere vernahm. Im Licht der untergehenden Sonne sahen die Reiter aus wie reitende Teufel. Er schlug die Axt in den Klotz, griff mit der Rechten nach dem Gewehr, das daran lehnte, und Weiterlesen