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Burgen und Schlösser

Bau und Einrichtung von Burgen im Mittelalter – Teil VI

                                                           Kamine

Der Saal wurde durch Kamine – Fiuwaram – erwärmt. Anfänglich begnügte man sich, irgendwo im Hause ein großes Feuer anzuzünden und es zu unterhalten, um sich daran zu wärmen. Als sich immer mehr die Privatbaukunst entfaltete, nahm auch der Ort, wo das Feuer unterhalten wurde, eine bestimmte architektonische Gestalt an und entwickelte sich als Kamin. Wir können ihn in Deutschland in reichen architektonischen Formen zum prunkvollsten Schaustück der Gemächer ausgestattet vom 11. Jahr-hundert an durch alle Stufen der Entwicklung der mittelalterlichen Baukunst verfolgen. Allein er konnte eine behagliche Wärme kaum im ganzen Gemach ausbreiten und war und blieb nur eine Stelle für das brennende Feuer, an dem man sich wärmte. Der Kamin hatte eine weite Öffnung, sein Mantel oder Sturz ragte wie ein Dach in das Zimmer hinein und wurde von zwei zierlichen Säulen mit Kapitälen getragen. Der Kaminschlot befand sich in Weiterlesen

Bau und Einrichtung von Burgen im Mittelalter – Teil V

Der Palas

Unter den Wohngebäuden der eigentlichen Burg ist vor allen der Palas zu nennen. Er wurde auch das Herrenhaus oder Ritterhaus genannt und war sowohl dem Gebrauch als auch dem Umfang nach das Hauptgebäude, nahm in der Regel die eine Seite des Burghofes ein, stand in der Nähe der Pforte und war je nach dem Vermögen und Stand des Burgherrn mehr oder weniger geräumig und schön ein­gerichtet.

Äußere Beschaffenheit des Palas

Der Palas war unter allen Gebäuden der Burg mit Ausnahme des Bergfriedes der höchste Bau und ganz aus Stein. Wo das Terrain nicht eng und unregelmäßig war, zeigte er, an die Ringmauer angelehnt oder vielmehr auf ihr ruhend, einen oblongen, rechteckigen Grundriss oder auch die Hufeisenform und bestand aus dem in Weiterlesen

Bau und Einrichtung von Burgen im Mittelalter – Teil IV

Kriegerisches Leben in der Burg

Kommandant

Hatte der Besitzer einer Burg in derselben zugleich seinen Wohnsitz, so ist es selbstverständlich, dass er darin den Oberbefehl führte, wobei ihm gewöhnlich ein Burgvogt zur Seite stand. Zur Leitung der Verteidigung bedurfte es damals keiner besonderen Kriegskenntnis; die persönliche Tapferkeit entschied das meiste.

Wohnten in einer Burg mehrere Glieder eines und desselben Adelsgeschlechts, so führte das Haupt der Adelsfamilie den Befehl. Es kam nämlich häufig vor, dass die Stammburg in gemeinschaft­lichen Besitz verblieb, besonders wenn ihr Name zugleich Stammes­name geworden und keine der sich abzweigenden Linien geneigt war, einen anderen Namen und damit auch wohl ein geändertes Wappen anzunehmen. Nur die Ländereien und Weiterlesen

Bau und Einrichtung von Burgen im Mittelalter – Teil III

2. Die Hauptburg

b.) Bergfried

Das für die innere Verteidigung der Hauptburg wichtigste und oft auch das älteste Gebäude war der große Turm. Er ragte über alle anderen Gebäude hervor, war kräftig, nach allen Seiten hin verteidigungsfähig und muss als der eigentliche Kern der ganzen Burganlage betrachtet werden. Der Besitz der ganzen Burg beruhte auf dem Besitze dieses Turmes. Wir sehen das besonders dort, wo der Turm den ersten Eingang, den östlichen und west­lichen Vorhof, den Zugang in die Hauptburg, den Burghof und den Zutritt in das Herrenhaus beherrscht. Ein Turm wurde für unumgänglich notwendig erachtet und fehlte in keiner Burg. Man nannte ihn bald Bergfried, bald Tom, hoher Tora, dicker Turm. Weiterlesen