Das Gespensterbuch – Siebente Geschichte – Teil 2
Das Gespensterbuch
Herausgegeben von Felix Schloemp
Mit einem Vorwort von Gustav Meyrink
München 1913
Die Spinne
Von Hanns Heinz Ewers
2. Teil
Das Tagebuch des Richard Bracquemont, Student der Medizin
Montag, 28. Februar
Ich bin gestern Abend hier eingezogen. Ich habe meine zwei Körbe ausgepackt und mich ein wenig eingerichtet, dann bin ich zu Bett Weiterlesen
Das alte Haus
Das alte Haus
Eine Novelle von L. Du Bois
Meine Frau und ich, wir saßen in unserem Wohnzimmer. Es war noch nicht viel über neun Uhr abends, allein in der damaligen Zeit pflegte man früh zu Bett zu gehen. Wir hatten das Nachtessen daher längst genossen, die Kinder befanden sich im Bett, und alles im Haus war still. Müde von des Tages Arbeit, lehnte ich mich halb schlummernd in meinen Armstuhl zurück, als meine Frau, ihre weibliche Handarbeit niederlegend, mich mit folgenden Worten erweckte: »Hast du über unseren beabsichtigten Umzug auf das Land nachgedacht, Alfred, und schon etwas zu diesem Zweck getan?«
Ich hatte, um die Wahrheit zu gestehen, zwar schon viel darüber nachgedacht, aber noch nichts getan. Von meinem Hausarzt war mir allerdings gesagt worden, dass unser kleiner Philipp in der engen, dunstigen Wohnung von London nie zu einem gesunden Knaben aufwachsen werde. Ich war um mein Kind gewiss so besorgt, wie ein Vater es nur immer sein konnte; allein ich wusste auch aus Erfahrung nur zu gut, wie unzureichend die Mittel eines armen Zeichenlehrers zu solchen Zwecken sind. All dieses sagte ich nun meiner Frau, welche die mich drückenden schweren Sorgen redlich teilte. Die Mutterliebe verdrängte jedoch bei ihr jede andere Weiterlesen
Das Gespensterbuch – Siebente Geschichte – Teil 1
Das Gespensterbuch
Herausgegeben von Felix Schloemp
Mit einem Vorwort von Gustav Meyrink
München 1913
Die Spinne
Von Hanns Heinz Ewers
1. Teil
Als der Student der Medizin Richard Bracquemont sich entschloss, das Zimmer Nr. 7 des kleinen Hotels Stevens, Rue Alfred Stevens 6, zu beziehen, hatten sich in diesem Raum an drei aufeinanderfolgenden Freitagen drei Personen am Fensterkreuz erhängt.
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Arthur Conan Doyle – Die Stimme der Wahrheit
Arthur Conan Doyle
Die Stimme der Wahrheit
Eine Kurzgeschichte von Arthur Conan Doyle, die erstmals im März 1891 im The Strand Magazine veröffentlicht wurde
Mrs. Esdaile von den Lindens, Birchespool, war eine Dame mit bemerkenswerten wissenschaftlichen Fähigkeiten. Als ehrenamtliche Sekretärin des Damenclubs der örtlichen Eclectic Society glänzte sie mit unerschöpflicher Brillanz. Man munkelt sogar, dass sie die einzige Frau im Saal war, die Professor Tomlinsons anregendem Vortrag über die Perigenese der Plastidule bis zum Ende folgen konnte. In der Abgeschiedenheit der Lindens unterstützte sie Darwin, lachte über Mivart, zweifelte an Haeckel und schüttelte den Kopf über Weissman, mit einer Vertrautheit, die ihr die Bewunderung der Universitätsprofessoren und den Schrecken der wenigen Studenten eintrug, die es wagten, ihre lehrreiche, aber herzliche Türschwelle zu überschreiten. Natürlich hatte Mrs. Esdaile auch ihre Kritiker. Das ist das Privileg eines außergewöhnlichen Verdienstes. Es gab bitteres weibliches Geflüster über das Studium von Enzyklopädien und Lehrbüchern, das jeder gelehrten Zusammenkunft vorausging, und über Weiterlesen