Elbsagen 64
Elbsagen
Die schönsten Sagen von der Elbe und den anliegenden Landschaften und Städten
Für die Jugend ausgewählt von Prof. Dr. Oskar Ebermann
Verlag Hegel & Schade, Leipzig
65. Die heilige Eiche im Kreuzhorst bei Magdeburg
Unweit Magdeburg, zwischen der alten und neuen Elbe, dem Dorf Salpke gegenüber, liegt ein schöner, durch seine herrlichen Eichen berühmter Forst, der sogenannte Kreuzhorst. Dieser diente im Mittelalter namentlich zahlreichen Wegelagerern als Aufenthalt und Versteck, die von dort aus die Straßen unsicher machten. Von diesem Forst werden auch verschiedene Sagen erzählt. Er gehörte früher als Klostergut dem vom Erzbischof Gero im Jahr 1022 Weiterlesen
Aus dem Wigwam – Das Mädchen und der Vogel
Karl Knortz
Aus dem Wigwam
Uralte und neue Märchen und Sagen der nordamerikanischen Indianer
Otto Spamer Verlag. Leipzig. 1880
Vierzig Sagen
Mitgeteilt von Chingorikhoor
Das Mädchen und der Vogel
etontuaga, ein Häuptling der Tuscarora, lag in einer Nacht im Monat der reifen Beeren in seinem Wigwam und konnte keinen Schlaf finden, obwohl er den Schlafgott mehrmals inbrünstig darum ersucht hatte. Da bemerkte er plötzlich, dass ein fremder Häuptling in vollem Kriegsschmuck leise wie der Fall des Schnees in seine Hütte trat und ihn mit vielfragenden Blicken anstarrte. Augenblicklich sprang er auf und griff nach seinem eschenen Bogen. Doch als er den Pfeil darauf gelegt und eben abdrücken wollte, war die Gestalt spurlos verschwunden. Er ging hinaus und weckte die anderen Krieger in seiner Nachbarschaft, aber keiner hatte von einem fremden Eindringling weder etwas gesehen noch gehört.
Elbsagen 63
Elbsagen
Die schönsten Sagen von der Elbe und den anliegenden Landschaften und Städten
Für die Jugend ausgewählt von Prof. Dr. Oskar Ebermann
Verlag Hegel & Schade, Leipzig
64. Die Ahnfrau auf den Ruinen der alten Burg zu Randau
Ungefähr eine Meile oberhalb der Stadt Magdeburg liegt auf einer Elbinsel das freundliche Rittergut Randau. Es wurde im Dreißigjährigen Krieg von den Kaiserlichen zerstört, später aber wieder aufgebaut. Früher ist aber jenes Dorf ein großer Flecken mit einem Ritterschloss gewesen, das im Jahr 1297 von den Magdeburgern von Grund aus zerstört wurde. Gleichwohl sind noch heute einige Trümmer der alten Burg übrig, die aber, wie jeder dort weiß, auf Weiterlesen
Aus dem Wigwam – Die Sonnentöchter
Karl Knortz
Aus dem Wigwam
Uralte und neue Märchen und Sagen der nordamerikanischen Indianer
Otto Spamer Verlag. Leipzig. 1880
Vierzig Sagen
Mitgeteilt von Chingorikhoor
Die Sonnentöchter
m südlichen Teil der Länder, die einst die Creek, Walkulla und andere Stämme bewohnten, befinden sich die beiden Flüsse Flint und Qakmulgee. Zwischen diesen liegt das Sumpfland Quaqnaphenogan, das so groß ist, dass man mehrere Monate braucht, wenn man es umgehen will. Nach anhaltendem Regen gleicht es einem See mit zahlreichen Inseln, von denen die größte von den Creek für den heiligsten Platz der Erde gehalten und mit folgender Legende in Verbindung gebracht wird.
An einem schönen Sommermorgen nahmen einst vier junge Männer ihr Jagdgerät und gingen in den Wald, welcher an jenes Sumpfland grenzte. Da dieses infolge anhaltender Dürre trocken war, so wagten sie sich ziemlich weit hinein, um Weiterlesen