Aus dem Wigwam – Garanga
Karl Knortz
Aus dem Wigwam
Uralte und neue Märchen und Sagen der nordamerikanischen Indianer
Otto Spamer Verlag. Leipzig. 1880
Vierzig Sagen
Mitgeteilt von Chingorikhoor
Garanga
nter die Indianer am Sank-Lorenz-Strom kam einst ein junger Mann vom Geschlecht der Blassgesichter, dessen Weisheit und Klugheit ihn zur Würde eines Häuptlings berechtigte. Er war der schönste und größte Mann jenes Stammes und wegen seiner Schnelligkeit und Stärke allgemein geachtet.
Die Mädchen verglichen seine Haut mit der Farbe der Wasserlilie und seine Augen mit dem tiefen Blau des Himmels. Manches junge Mädchen scheute einen langen Umweg nicht, wenn es ihm nur begegnen und sich über seine Schönheit freuen konnte. Unter jenen Jungfrauen zog Garanga, die Tochter eines irokesischen Häuptlings, die Aufmerksamkeit des Jünglings in solchem Grade auf sich, dass er ihr einen Heiratsantrag machte, der auch Weiterlesen
Oberhessisches Sagenbuch Teil 68
Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873
Gehobener Teufelsbann
Es war einmal ein Ehepaar, das hätte gar zu gerne Kinder gehabt, doch bekamen sie keine.
Da sagte endlich in böser Stunde der Mann: »Frau, wenn du denn von mir kein Kind bekommst, so sollst du eins vom Teufel bekommen.«
Als nun die Frau guter Hoffnung ward und wirklich ein Kind gebar, ein Mädchen, war es kohlschwarz von der Fußsohle bis zum Scheitel Weiterlesen
Hannikel – 9. Teil
Christian Friedrich Wittich
Hannikel
oder die Räuber- und Mörderbande, welche in Sulz am Neckar in Verhaft genommen und daselbst am 17. Juli 1787 justifiziert wurde
Verlag Jacob Friderich Heerbrandt, Tübingen, 1787
Die weiteren Diebstähle, welche Hannikel im Verhör zugab, berühre ich, um den Leser nicht zu ermüden, nur ganz kurz.
• Zu Strueth bei Lüzelstein half er im Mai 1777 mit seinen beiden Brüdern und 12 anderen Kameraden, den Juden Süßkind Kaan bei Nacht bestehlen, große Grausamkeiten an ihm und seiner ganzen Familie ausüben und ihm Weiterlesen
Elbsagen 69
Elbsagen
Die schönsten Sagen von der Elbe und den anliegenden Landschaften und Städten
Für die Jugend ausgewählt von Prof. Dr. Oskar Ebermann
Verlag Hegel & Schade, Leipzig
70. Der hungrige Wolf
Anderthalb Meilen von Magdeburg liegt nahe bei der Berliner Chaussee ein achtzehn bis zwanzig Morgen großes Torfmoor. Früher war an dieser Stelle eine ausgedehnte Waldung, die mit dem Biederitzer Forst in Verbindung stand. Diese Gegend heißt noch heute im Volksmund der hungrige Wolf Der Sage nach ist nun diese Benennung aus folgender Begebenheit hervorgegangen.
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