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Phänomene und Legenden

Aus dem Wigwam – Der Wasserfall von Melsingah

Karl Knortz
Aus dem Wigwam
Uralte und neue Märchen und Sagen der nordamerikanischen Indianer
Otto Spamer Verlag. Leipzig. 1880

Vierzig Sagen
Mitgeteilt von Chingorikhoor

Der Wasserfall von Melsingah

ange Zeit, ehe der Urwald von den Axtschlägen der Blassgesichter ertönte, lebte in dem Wasserfall von Melsingah ein Manitu, der von allen Indianern hoch verehrt wurde. Am Tag hielt er sich gewöhnlich im Wasser auf und am Abend sah man ihn häufig auf dem hohen Felsen in der Mitte des Falles stehen. Niemand konnte jedoch eine genaue Beschreibung von ihm geben, denn je näher man ihm kam, in desto unbestimmteren Umrissen erschien seine Gestalt. Da er niemand ein Leid zugefügt hatte, so hielt man ihn allgemein für einen guten Geist und freute sich, wenn er sich in der Ferne blicken ließ.

So kam es denn, dass ihn die Tochter eines Häuptlings zu ihrem Schutzgeist erwählte. Eines Tages wollte sie ihm ein Weiterlesen

Oberhessisches Sagenbuch Teil 70

Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873

Die Teufelsmühle zu Ilbeshausen

Unter allen Gebäuden zu Ilbeshausen, ja, man kann sagen, im ganzen hohen Vogelsberg, zeichnet sich durch ihre Bauart die Hansenmühle aus. Sie ist zwar nur aus Holz errichtet, aber so bedeutend in der Länge, so fein und kostbar mit allerlei Zierrat an Fenster, Gebälk und Türen, wie kein anderes Haus rings herum. Das hat aber auch seine besondere Bewandtnis.

Ein einzelner Mann hatte sich sieben Jahre im Oberwald das Holz gehauen, bearbeitet und den ganzen Plan Weiterlesen

Hannikel – 14. Teil

Christian Friedrich Wittich
Hannikel
oder die Räuber- und Mörderbande, welche in Sulz am Neckar in Verhaft genommen und daselbst am 17. Juli 1787 justifiziert wurde
Verlag Jacob Friderich Heerbrandt, Tübingen, 1787

Hannikel war in seinem ganzen Leben nie krank und ist sich auch sonst keines einzigen körperlichen Leidens bewusst.

Gefangen wurde er nur ein einziges Mal, und zwar zu Dunzdorf, wo er mit des dortigen Schultheißens Sohn Händel bekam und zur Strafe einen Tag und eine Nacht eingesperrt, sodann aber mit einer Tracht Schläge wieder Weiterlesen

Elbsagen 73

Elbsagen
Die schönsten Sagen von der Elbe und den anliegenden Landschaften und Städten
Für die Jugend ausgewählt von Prof. Dr. Oskar Ebermann
Verlag Hegel & Schade, Leipzig

74. Der Teufel und der Tartarenkönig

Anfang des 16. Jahrhunderts lebte in Magdeburg ein reicher Bürger und Ratmann, namens Melchior Teufel, der aber für seine Zeit sehr wenig fromm war und in seinem Umgang sich gar nicht wählerisch zeigte, denn er ging nicht bloß mit Leuten aus allerlei Ständen und verdächtigen Herkommens um, sondern er rühmte sich geradezu, dass er gar keinen Glauben habe. Sein bester Freund war der Häuptling einer Zigeuner- oder Tartarenbande, die Weiterlesen