Ein Lykanthrop tötet vier Kinder und isst Menschenfleisch …
Ein Lykanthrop tötet vier Kinder und isst Menschenfleisch. Ein Parlamentserlass erlaubt den Bauern, auf die Werwölfe Jagd zu machen. Garnier, genannt der Eremit von St. Bonnot, wird verbrannt. (1574)
Aus: Der Wahnsinn in den vier letzten Jahrhunderten. Nach dem Französischen des Calmeil. Bearbeitet von Dr. Rudolf Leubuscher. Halle. 1848
Gegen das Ende des Herbstes 1573 wurden die Bauern in der Umgegend von Doles durch einen Parlamentserlass autorisiert, auf die Werwölfe Jagd zu machen.
Dieses Aktenstück lautet: In den Territorien von Espagny, Salvange, Courchapon und den umliegenden Orten ist, wie man sagt, seit einigen Tagen ein Werwolf gesehen worden, der heimlich schon mehrere Kinder geraubt und getötet haben soll, und der auch Reiter angefallen hat, die ihm nur mit Mühe entgehen konnten. Da der Weiterlesen
Elbsagen 75
Elbsagen
Die schönsten Sagen von der Elbe und den anliegenden Landschaften und Städten
Für die Jugend ausgewählt von Prof. Dr. Oskar Ebermann
Verlag Hegel & Schade, Leipzig
76. Der diebische Rabe
In Magdeburg gibt es drei Häuser mit besonderen Namen, die aber alle zueinander in einer gewissen Beziehung stehen. Es sind dies der schwarze Rabe am Knochenhauer Ufer, die weiße Taube daneben und die goldene Sonne auf der Stephansbrücke.
Im Jahre 1598 hatte nämlich ein reicher Brauherr auf der Stephansbrücke gewohnt und am 6. Dezember, gerade Weiterlesen
Hannikel – 16. Teil
Christian Friedrich Wittich
Hannikel
oder die Räuber- und Mörderbande, welche in Sulz am Neckar in Verhaft genommen und daselbst am 17. Juli 1787 justifiziert wurde
Verlag Jacob Friderich Heerbrandt, Tübingen, 1787
Kaum war die Untersuchung über Hannikel, Wenzels und Dulis Verbrechen zu Ende, so lief beim Oberamt in Sulz von der Markgräflichen Badischen Amtei Ettlingen und zugleich auch von Karlsruhe Nachricht ein, dass auch N o t t e l e mit Karl Weis, dem ältesten Sohn des Erzräubers, dem kleinen Buchowiz, in einem Wirtshaus während des Spiels aufgehoben und nicht nur in Haft, sondern Ersterer auch schon zum Geständnis gebracht worden sei, dass er an der schrecklichen Mordtat des Herzoglichen Grenadier-Pfisters Anteil habe.
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Aus dem Wigwam – Die Mutter der Welt
Karl Knortz
Aus dem Wigwam
Uralte und neue Märchen und Sagen der nordamerikanischen Indianer
Otto Spamer Verlag. Leipzig. 1880
Vierzig Sagen
Mitgeteilt von Chingorikhoor
Die Mutter der Welt
Eine Sage der Hundsrippen-Indianer
u den eisigen Gegenden des Nordens, weit hinter dem Land, wo die Jagdgründe der Schlangen- und Kupferminen-Indianer sind, wohnte zur Zeit, als sonst gar kein menschliches Wesen existierte, eine Frau, welche die Mutter der Welt wurde. Sie war nach der Erzählung der alten Medizinmänner klein und reichte einer Jungfrau kaum bis an die Schultern; aber sie war sehr schön und klug. Ob sie gutmütiger oder zänkischer Natur war, ist unbekannt geblieben, denn sie hatte keinen Mann und sonst war auch niemand in ihrer Nähe, der sie ärgern oder ihre Geduld auf die Probe hätte stellen können. Sie brauchte nicht, wie die anderen Indianerinnen, schwere Büffel in die Hütte zu schleppen oder im eiskalten Wasser herum zu waten und Fische zu speeren, während ihr fauler Herr Gemahl ruhig beim Wigwamfeuer saß und behaglich seine Pfeife rauchte. Sie hatte nur für sich selber zu sorgen, und das war keine schwere Arbeit, denn die Weiterlesen