Ausschreibung
Sternenlicht-Anthologie

Download-Tipp
Band 6

Heftroman der Woche

Archive

Folgt uns auch auf

Phänomene und Legenden

Madelaine de Mandol und Louys Gaufridi (1611)

Das 17. Jahrhundert

5. Madelaine de Mandol und Louys Gaufridi (1611)

Gegen Ende des Jahres 1609 machte Magdalene von Mandol oder Mandouls, eine Nonne der heiligen Ursula, die Tochter eines provenzalischen Edelmanns, ihrem Beichtvater das Geständnis, dass sie in die Gewalt einer großen Zahl von Dämonen gefallen sei, und dass ein Zauberer sie schon vor ihrem zehnten Jahr verführt habe. Sie war damals 19 Jahre alt. Eine andere Nonne aus demselben Kloster, Louise Capel oder Capeau, erklärte fast zu derselben Zeit, auch sie sei von drei Teufeln besessen, von denen einer Verrine hieße. Der Vater Romillon ließ darauf beide Mädchen heimlich in seiner Kapelle exorzisieren. Da sich aber nach einem Jahr und einigen Monaten gar kein Erfolg seiner Bemühungen zeigte und er die Teufel nicht einmal zum Reden bringen konnte, so führte er Weiterlesen

Elbsagen 91

Elbsagen
Die schönsten Sagen von der Elbe und den anliegenden Landschaften und Städten
Für die Jugend ausgewählt von Prof. Dr. Oskar Ebermann
Verlag Hegel & Schade, Leipzig

93. Die Hand des Himmels

In Blankenese war ein junger Fischer, dem ging es unglücklich. Es wollte ihm mit dem Fang gar nicht gelingen. Er geriet in Mangel und Elend, und Frau und Kinder mussten Hunger leiden. Einmal war ein heißer Sommertag. Als aber gegen Abend ein Gewitter mit der Flut im Westen aufstieg, entschloss sich der Fischer, noch eine Fahrt zu wagen, weil er gehört hatte, dass in solchen Augenblicken die Fische am besten ins Netz gingen. Er stieg ins Boot Weiterlesen

Aus dem Wigwam – Die Götter der Dakota

Karl Knortz
Aus dem Wigwam
Uralte und neue Märchen und Sagen der nordamerikanischen Indianer
Otto Spamer Verlag. Leipzig. 1880

Noch vierzig Sagen
Mitgeteilt vom Navajohäuptling El Zol

Die Götter der Dakota

ie Dakota glauben an einen Großen Geist, haben aber in Bezug auf dessen Eigenschaften weit auseinander gehende Ideen. Diejenigen, welche in der Nähe von Missionsstationen wohnen, behaupten, er sei ewig. Ihrem eigenen Gehirn scheint diese Ansicht jedoch nicht entsprungen zu sein. Einige sagen auch, dass der Große Geist eine Frau habe und dass alles auf der Welt, ausgenommen der Donner und der wilde Reis, von ihm herrührt. Die Erde mit allen Tieren darauf habe er ihnen zum Erbe gegeben und ihre Feste und Gebräuche seien Gesetze, durch welche sie regiert würden. Den Zorn dieser Gottheit fürchten sie jedoch nicht nach dem Tod.

Der Donner ist ein großer Vogel, dessen ungeheure, weit voneinander entfernte Fußstapfen in der Nähe der Quelle des Weiterlesen

Oberhessisches Sagenbuch Teil 84

Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873

Der erlöste Geist

Ein Mann, der ein Haus neu erkauft hatte, wachte in der Nacht über einem furchtbaren Kettengerassel auf und sah einen Geist in Menschengestalt vor sich stehen, der ihm in einem fort winkte. Weil er sich indessen fürchtete, ließ er den Geist bitten und winken, so lange er wollte, bis seine Zeit um war. Am Morgen erzählte er seinem Bruder den Vorfall. Sie beschlossen, in der nächsten Nacht beieinander zu schlafen, und wenn der Geist wiederkäme, ihm zu folgen. Wirklich geschah dies. Also taten sie schnell ihre Kleider an und folgten dem Geist, welcher sie die Weiterlesen