Oberhessisches Sagenbuch Teil 102
Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873
Die Eggenzinken
Als Burkhards in den alten Zeiten noch sein Gericht hatte, war auch eine Apotheke im Ort. Später wurde sie abgerissen und ihr Holz verkauft. Wo sie gestanden hatte, auf eben dem Platz, sah ein Mädchen aus dem Dorf eines Abends einen Korb aus der Erde hervorkommen, der war bis obenhin mit lauter hell glänzenden Eggenzinken angefüllt. Eine andere Frau ging vorüber, die sah den Korb auch, und beide Weibsleute verfielen alsbald darauf, dass sich damit gewiss Geld angezeigt hätte. Da eilten sie geschwind wieder zurück, aber es war Weiterlesen
Sagen der mittleren Werra 8
Allerlei Spuk in Möckers
Zwischen den Orten Schwallungen und dem nahe bei Schmalkalden gelegenen Heindorf liegt das Dörfchen Möckers. Hier zeigt sich in der heiligen Zeit allerlei Spuk.
In der neben dem Gottesacker hochgelegenen Schule soll früher einmal ein Mann ermordet worden sein. Der rumort dann auf dem Boden, kommt die Treppe herunter getappt, öffnet die Tür der Wohnstube, steckt den Kopf hinein, sieht sich um, schlägt die Tür wieder zu und geht zurück auf den Boden.
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Oberhessisches Sagenbuch Teil 101
Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873
Das Schloss Lißberg
In einem unterirdischen Gang des Lißberger Schlosses sind viele Kostbarkeiten aufbewahrt. Dieser Gang soll zu der Grimmelsbach führen und in einem Brunnen enden, der dort noch zu sehen ist. Vergeblich hat man schon oft versucht, dieser versunkenen Schätze sich zu bemächtigen. Einmal wäre es beinahe geglückt. Ein Maurer sollte in einem Keller etwas ausbessern und stieß auf den verschlossenen Eingang. Mutig steckte er sich seine Laterne an und tappte durch den schmalen Pfad vorwärts. Bald aber flog ihm eine Menge unheimlichen Getiers entgegen, Weiterlesen
Sagen der mittleren Werra 7
Die weiße Jungfer in Schwallungen
Der Schneidemüller von Schwarzbach erzählt: »Als ich noch bei meinem Schwiegervater war, dem Schneider Koch, der in Schwallungen auf dem sogenannten Freihof wohnte, wachte ich einmal nachts auf und sah vor meinem Bett ein schmuckes, vornehm gekleidetes Fräulein, welches aber sogleich wieder verschwand.
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