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Phänomene und Legenden

Oberhessisches Sagenbuch Teil 103

Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873

Der Krainfelder Kirchenkelch

Eine der ältesten Kirchen auf der Ostseite des Vogelsbergs ist die zu Krainfeld, welche bei ihrer Gründung dem damals noch ganz neuen Heiligen St. Ulrich geweiht wurde. Sie besaß sehr viele kostbare kirchliche Geräte und viele Weihtümer, welche fromme Seelen gestiftet hatten. Alle diese Sachen wurden in Kriegszeiten, um nicht in räuberische Hände zu fallen, an einem verborgenen Platz des Feldes verscharrt, aber weil die Leute, welche den Aufenthaltsort wussten, von der Pest weggerafft wurden, gingen sie für die Kirche verloren. Nur ein Kelch ist Weiterlesen

Sagen der mittleren Werra 9

Sagen-der-mittleren-Werra

Von der goldenen Krone in Schmalkalden

In Schmalkalden war einer, dem wollte es durchaus nicht glücken. Da hörte er von dem Otternkönig, der sich jeden Mittag unweit Schmalkalden in einem Born bade und dabei jedes Mal seine goldene Krone ablege. Wenn einer dort ein weißleinen Tüchlein ausbreite, so würde der Otternkönig seine goldene Krone darauf legen. Und wer dann flink sei, der könne sie mit dem Tuch aufraffen. Aber dann hieße es Fersengeld geben, sonst würde er von den Ottern aufgefressen. Wer aber das Krönlein bekomme, der sei für immer ein gemachter Mann.
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Aus dem Wigwam – Owasso und Wayoond

Karl Knortz
Aus dem Wigwam
Uralte und neue Märchen und Sagen der nordamerikanischen Indianer
Otto Spamer Verlag. Leipzig. 1880

Noch vierzig Sagen
Mitgeteilt vom Navajohäuptling El Zol

Owasso und Wayoond

wasso und Wayoond waren die Söhne des Donners. Ihr Vater hatte viel durch die Wendigos oder Menschenfresser zu leiden gehabt und war früh gestorben.

Owasso, der Ältere, sorgte für seinen Bruder, der noch nicht stark genug war, um auf die Jagd gehen zu können.

Eines Tages waren sie am Seeufer und spielten Ball. Dies sah ein böser Manitu von seinem Kanu aus. Die Knaben gefielen ihm.

Wenn doch nur ihr Ball, dachte er, in mein Boot fiele, dann könnte ich doch einen von ihnen fangen.
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Aus dem Wigwam – Der gute und der böse Geist

Karl Knortz
Aus dem Wigwam
Uralte und neue Märchen und Sagen der nordamerikanischen Indianer
Otto Spamer Verlag. Leipzig. 1880

Noch vierzig Sagen
Mitgeteilt vom Navajohäuptling El Zol

Der gute und der böse Geist

n einer reichen und schönen Gegend wohnte in Gestalt eines Indianers ein blutdürstiger Manitu, der nur von Menschenfleisch lebte, trotzdem Wild und Fische in Hülle und Fülle vorhanden waren. Das ehemals sehr bevölkerte Land wurde infolgedessen fast menschenleer, denn es verging kein Tag, an dem er nicht mindestens zwei Männer abschlachtete.

Das Geheimnis seiner Macht beruhte in seiner merkwürdigen Schnelligkeit im Laufen. Er konnte die Gestalt irgendeines schnellfüßigen Tieres annehmen und forderte daher jeden, den er sah, zum Wettlaufen heraus. Vor seiner Hütte stand eine große Stange, an der ein Messer hing. Von dieser Stange aus wurde gelaufen und wer dort zuerst wieder ankam, Weiterlesen