Oberhessisches Sagenbuch Teil 109
Oberhessisches Sagenbuch
Aus dem Volksmund gesammelt von Theodor Bindewald
Verlag von Heyder und Zimmer, Frankfurt a. M., 1873
IX.
Tiere, Elemente, Pflanzen, Legendäres und Historisches
Weiße Pferde
Westlich von dem großen und stattlichen Dorfe Ulfa, unterhalb Stornfels, ragt ein Berg empor, der Kirchberg.
Die zwei unzertrennlichen Freunde (1030)
Die zwei unzertrennlichen Freunde (1030)
Herzog Ernst von Schwaben und Graf Werner von Kyburg fallen aus Freundschaft füreinander unter den Schwertern der Kaiserlichen.
Der unerwartete Tod Kaiser Otto des III., der noch unvermählt in der Blüte seiner Jahre zu Palermo in Italien starb, stürzte das Gebäude, welches sein Großvater Otto der Große mit so vieler Mühe aufgeführt hatte, wieder zusammen.
Im Heiligen Römischen Reich war man bisher gewohnt, die Söhne ihrer verstorbenen kaiserlichen Väter nachfolgen zu sehen. Bei dem unerwarteten und kinderlosen Absterben Otto des III. entstand daher eine große Spannung, Weiterlesen
Sagen der mittleren Werra 14
Von den Musikanten auf dem großen Hermannsberg
»Wir hatten Kirmes«, so erzählte der alte Scheerschmidt in Oberschönau, »und es meldeten sich allerlei Spielleute aus Nah und Fern, um uns hier im Grund eins aufzuspielen. Da kam auch ein Chor von drüben herüber. Die Tanzböden waren aber schon alle besetzt und die armen Teufel wurden mit Hohn und Spott abgewiesen. So zogen sie denn wieder heimwärts. Als sie nun den Fuß Weiterlesen
Aus dem Wigwam – Yehl
Karl Knortz
Aus dem Wigwam
Uralte und neue Märchen und Sagen der nordamerikanischen Indianer
Otto Spamer Verlag. Leipzig. 1880
Noch vierzig Sagen
Mitgeteilt vom Navajohäuptling El Zol
Yehl
ur Zeit, als noch alles dunkel war und man die Welt noch nicht gefunden hatte, lebte ein Tlingit in Alaska mit seiner Frau und Schwägerin. Er liebte seine Frau so sehr, dass er alle Arbeiten für sie tat, wogegen sie ihm versprechen musste, mit keinem fremden Mann zu sprechen. Sie wurde von acht kleinen, roten Vögeln bewacht. Diese erzählten eines Tages ihrem Mann, dass sie sie in Gesellschaft eines Fremden gesehen hätten. Darüber wurde der Gemahl zornig. Als er das nächste Mal in den Wald ging, schloss er vorher seine Frau in eine Kiste ein und tötete alle Kinder seiner Schwester, weil diese sie beständig ansahen.
Die kinderlose Mutter lief traurig an das Seeufer und klagte den Wellen ihr Leid. Als dies ein Walfisch sah und den Weiterlesen