Fantômas-Trailer

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Slatermans Westernkurier

Slatermans Westernkurier Ausgabe 03-2025

Auf ein Wort, Stranger,

sicherlich kannst du dich gut in die folgende Szene hineinversetzen: An einem gewöhnlichen Sommertag ist eine amerikanische Familie auf einem stark befahrenen Highway unterwegs zu ihrem nächsten Urlaubsziel. Umgeben von einer Vielzahl anderer Fahrzeuge teilt sich die Familie den vierspurigen Highway mit imposanten Trucks, die schwere Fracht quer durch das Land transportieren. Nach einigen Stunden auf der Straße ändert sich die Umgebung: Die Familie verlässt den Highway, um ein Museum zu besuchen, das dem ländlichen Leben in den frühen Vereinigten Staaten gewidmet ist. Von besonderem Interesse ist ein gut erhaltener Conestoga-Wagon mit seinen charakteristischen geschwungenen Linien – ein Relikt aus dem frühen 19. Jahrhundert.

Was auf den ersten Blick wie ein krasser Gegensatz erscheint, ist bei näherer Betrachtung gar nicht so groß. Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts – lange vor dem Aufkommen der riesigen Lastwagen und noch vor dem Aufbau eines ausgedehnten Eisenbahnnetzes – waren die Conestoga- Weiterlesen

Slatermans Westernkurier Ausgabe 02-2025

Auf ein Wort, Stranger, kennst du noch Cherokee Bill, den tollwütigen Hund von Oklahoma?

Crawford Goldspy, besser bekannt als Cherokee Bill, wurde am 8. Februar 1876 in Fort Concho, Texas, als Sohn von George und Ellen Beck Goldspy geboren. Sein Vater war Sergeant des zehnten US-Kavallerieregiments, ein sogenannter Bufallo Soldier und seine Mutter eine Cherokee mit afrikanischen, indianischen und weißen Vorfahren.

Als Crawford sieben Jahre alt wurde, trennten sich seine Eltern und seine Mutter zog mit ihm nach Fort Gibson ins Indianergebiet, wo sie ihren Sohn bald danach auf eine Indianerschule schickte, die er aber nur drei Jahre lang besuchte. Danach brachte Ellen den Jungen in Carlisle, Pennsylvania, in einer Ausbildungsschule für Indianer unter, die er jedoch schon nach zwei Jahren auch verließ. Laut mehreren Quellen konnte er trotz seiner insgesamt fünfjährigen Schulzeit kaum lesen und schreiben.

Als er die Schule in Carlisle verließ und nach Fort Gibson zurückkehrte war er gerade einmal 12 Jahre alt, trotzdem soll er, wenn man den Aufzeichnungen Glauben schenken darf, zu dieser Zeit seinen ersten Menschen erschossen haben. Sein Schwager Weiterlesen

Slatermans Westernkurier Ausgabe 01-2025

Howdy, Stranger,

heute beschäftigen wir uns mit einer Bande, die seinerzeit in New Mexico ihr Unwesen trieb.

Der Name Vicente Silva ist vielleicht einer der am meisten verachteten in der Geschichte von Las Vegas. Mild ausgedrückt wird er oft mit einer Männergruppe in Verbindung gebracht, die als Las Gorras Blancas (Weiße Kappen) bekannt ist, eine Basis-Selbstverteidigungsorganisation, die von vielen nicht-hispanischen Historikern oft als Terroristen bezeichnet wird. Weniger wohlwollend führte er später seine eigene berüchtigte Gruppe von Banditen an, die entweder verdächtigt oder verurteilt wurden, zwischen 1891 und 1893 zahlreiche Raubüberfälle und Morde begangen zu haben.

Unter den zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten in der Nähe von Las Vegas zählen die ehemaligen Ranches von Vicente Silva zu den interessantesten. Diese dienten als Versteck für seine Bande sowie als Aufbewahrungsorte für gestohlene Rinder, Pferde und Schafe. Eine dieser Ranches, das Ojo del Monte Largo, Weiterlesen

Adventskalender 2024 – 24. Türchen – Slaterman’s Westernkurier – Christmas special

Auf ein Wort, Stranger, wie war das eigentlich im Wilden Westen mit Weihnachten?

Grußkarten, Strümpfe am Kamin, das Schmücken des Weihnachtsbaums oder kirchliche Aktivitäten und Familientage voller Harmonie sind Bestandteile der amerikanischer Weihnachtstradition. Sie reichen zurück bis in die Anfänge des 19. Jahrhunderts, jedenfalls im Osten. Im sogenannten Wilden Westen jedoch, weit weg von den zivilisierten Gründerstaaten, war Weihnachten anders.

Dort war für viele Weihnachten eine schwierige Zeit. Die Präriebewohner wurden von schrecklichen Schneestürmen heimgesucht, die Miner in den Bergen hatten sich vor der eisigen Dezemberkälte schon lange vor den Feiertagen in ihre Behausungen zurückgezogen und Cowboys und Soldaten verbrachten an diesen Tagen so manch einsamen Abend ohne Festlichkeiten. Weihnachten war für sie eine dürftige Zeit, aber dennoch eine Gelegenheit, ihren harten Alltag für einige Momente zu vergessen.

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Slatermans Westernkurier Ausgabe 12-2024

Auf ein Wort, Stranger, warum kennt eigentlich kaum jemand das Massaker von Newton?

Gute Frage, aber tatsächlich ist diese Auseinandersetzung, die man das Massaker von Newton, Kansas oder auch Schießerei im Hyde Park in Newton nennt, selbst in Amerika auch heute noch so gut wie unbekannt.

Warum ist das so?

Immerhin handelt es sich dabei um eine Schießerei, die mehr Tote und Verletzte forderte als der berühmte Showdown zwischen den Earp-Brüdern und Doc Holliday mit den Clantons in Tombstone im O.K. Corral oder jene Schießerei, in der die Bürger von Coffeeville die Dalton Bande bei einem versuchten Banküberfall regelrecht in Stücke schossen. Das Newton Massaker war sogar blutiger als Dallas Stoudemires legendärer Revolverfight in El Paso, der als »Vier Tote in fünf Sekunden Kampf« in die Pioniergeschichte einging.

Gründe genug, um in damaligen Gerichtsakten und Zeitungsartikeln zu stöbern, um herauszufinden, Weiterlesen